< Sicher unterwegs: Motorrad und Fahrrad

Geliebtes Nervengift

Volksdroge Alkohol: Viele Erwachsene und immer mehr Jugendliche trinken ihn regelmäßig. Doch was bewirkt der Stoff eigentlich im Körper?

 

Alkohol wird von Frauen langsamer abgebaut als von Männern

© Mike Witschel, MEV-Verlag

Tatort Gehirn

Im Gehirn angekommen, manipuliert Alkohol rasch das Nervensystem. Seine Moleküle beeinflussen die Impulsübertragungen zwischen den Nervenzellen so, dass die Gehirnleistung mit zunehmender Alkoholmenge immer weiter abnimmt. Dafür werden im Gegenzug – zumindest bei kleineren Alkoholmengen – verstärkt Botenstoffe freigesetzt, die beim Konsumenten eine euphorische Stimmung hervorrufen: Dopamin, Serotonin und Endorphine. Die Ausschüttung dieser Glückshormone kann sich in verstärktem Tatendrang oder gesteigerter Redseligkeit bemerkbar machen. Die Produktion der Glücklichmacher wird allerdings mit zunehmender Alkoholkonzentration zurückgefahren. Da das Gehirn fast alle Körperfunktionen maßgeblich beeinflusst, resultieren aus seiner Beeinträchtigung viele andere körperliche Einschränkungen. Das Sehfeld wird eingeengt und die realistische Abschätzung von Distanzen unmöglich. Weil außerdem auch die Reaktionsfähigkeit stark nachlässt, können alkoholisierte Menschen beispielsweise nicht mehr sicher am Straßenverkehr teilnehmen. Ein Blutalkoholwert von 0,8 Promille verlängert die Reaktionszeit gegenüber dem nüchternen Zustand um 30 bis 50 Prozent. Zusätzlich treten häufig Koordinations-, Gleichgewichts- und Sprachstörungen auf. Alkohol hat auch eine enthemmende Wirkung: Gedanken und Meinungen werden freier geäußert und die Aggressivität nimmt zu.

2,5 Promille können tödlich sein

Die akute Wirkung von Alkohol auf den Konsumenten hängt auch von der momentanen Verfassung der jeweiligen Person ab. Eine euphorische Stimmung setzt in der Regel ab einem Blutalkoholwert von 0,5 Promille ein. Ab einem solchen Anteil zeigen sich mit zunehmender Menge Verhaltensänderungen und körperliche Beeinträchtigungen. Von einem Rauschzustand spricht man, wenn der Blutalkoholwert über 1,0 Promille liegt. Fehlendes Gleichgewicht, Orientierungslosigkeit, Übelkeit und Erbrechen sind typische Symptome. Im Bereich von 2,0 bis 3,0 Promille setzt dann das Betäubungsstadium ein: Die Störungen allgemeiner Funktionen sind sehr ausgeprägt, ein Reaktionsvermögen ist praktisch nicht mehr vorhanden. Ab einem Blutalkoholwert von 3,0 bis 5,0 Promille kann eine erwachsene Person bewusstlos werden und ins Koma fallen. Die Körpertemperatur ist dann bereits deutlich gesunken, die Atmung schwach, und es kann zu Atemnot bis hin zu Atemlähmung kommen. Schon eine Blutalkoholkonzentration von 2,5 Promille kann für eine erwachsene Person bereits tödliche Folgen haben; für Kinder und Jugendliche sind schon geringere Blutalkoholkonzentrationen lebensgefährlich.

Junge und ältere Menschen vertragen Alkohol schlechter

© CC-Verlag

Eine Frage des Alters

Das mit dem Alkoholkonsum verbundene Risiko hängt auch vom Alter ab. Gerade Kinder und Jugendliche vertragen Alkohol wesentlich schlechter als Erwachsene und sind insbesondere hinsichtlich langfristiger Schäden stärker bedroht. Eine Ursache dafür ist die Körpergröße: Je kleiner ein Mensch ist, desto geringer ist die Wassermenge in seinem Körper. Dadurch wird die Wirkung alkoholischer Getränke verstärkt. Zudem haben Kinder und Jugendliche nicht die gleiche Anzahl von Enzymen zum Abbau von Alkohol wie Erwachsene. Die Folge: Alkoholkonsum im Jugendalter kann körperliche Entwicklungsprozesse wie das Knochenwachstum oder die Muskel- und Gehirnentwicklung beeinträchtigen. In klinischen Untersuchungen konnten Effekte von Alkohol auf das Gehirn im Bereich der Lernfähigkeit und der Entscheidungsfindung nachgewiesen werden. Je jünger Jugendliche mit dem Konsum von Alkohol beginnen, desto größer ist zudem die Wahrscheinlichkeit, später eine Alkoholabhängigkeit zu entwickeln. Ältere Erwachsene vertragen Alkohol ebenfalls weniger gut, da der Anteil Körperwasser pro Kilogramm Körpergewicht mit dem Alter wieder abnimmt. Der Körper braucht im Alter auch länger für den Abbau von Alkohol.

Seite: << zurück12

Kurztipps

5 Tipps für...
...den sicheren Campingurlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub mit dem...

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten im Stau

So verhalten Sie sich bei einem Stau richtig.

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten bei einer Autopanne

Darauf sollten Sie achten, wenn Ihr Wagen auf der Autobahn oder...

5 Tipps für...
...das Radfahren im Winter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit trotz...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Wildunfällen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Herbst und Winter in...

5 Tipps für...
...das Autofahren im Alter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie als älterer Mensch Auto fahren.

5 Tipps für...
...die sichere Fahrt mit dem E-Auto

Darauf sollten Sie am Steuer eines Elektroautos achten.

5 Tipps für...
...die Ladungssicherung im Transporter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen Transporter (z. B. als...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Autodieben

So können Sie das Risiko für einen Pkw-Diebstahl deutlich reduzieren.

5 Tipps für...
...das Carsharing

Darauf sollten Sie vor der Fahrt mit einem Gemeinschaftsauto achten.

5 Tipps für...
...den Kauf von Souvenirs

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Urlaubsandenken erwerben.

5 Tipps für...
...die Verkehrssicherheit im Winter

So können Autofahrer das Unfallrisiko reduzieren.

5 Tipps für...
...die Mietwagenbuchung

Im Voraus einen umfassenden...

5 Tipps für...
...den sicheren Schulweg

So kommen Kinder sicher zum Unterricht.

5 Tipps für...
...die sichere Beladung des Pkw

So verstauen Sie das Gepäck oder die Einkäufe richtig.

5 Tipps für...
...ein winterfestes Auto

Vor dem Winter sollte das Auto für die kalte Jahreszeit gewappnet...

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten im Notfall

Was Sie tun sollten, wenn Sie einer verletzten Person helfen wollen.

Weitere Infos für Autofahrer

Auf welche Warnsignale ältere Autofahrer achten sollten

Im Alter verändert sich der Körper. Das hat Auswirkungen auf die...[mehr erfahren]

Schaulustigen drohen Bußgelder und Freiheitsstrafen

Szenen mit Schaulustigen, die verunglückte Personen an der...[mehr erfahren]

Wie man sich als Autofahrer schützen kann

Baustellen, ein hohes Verkehrsaufkommen und Unfälle sind die...[mehr erfahren]

Die unsichtbare Radar-Kontrolle

Sie blitzen, ohne zu blitzen: Dank neuer Technik machen moderne...[mehr erfahren]

Verkehrsprävention mit dem „P.A.R.T.Y.“-Projekt

Junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren verunglücken im...[mehr erfahren]

Ein Kopfschutz kann Verletzungen verhindern

Seit dem BGH-Urteil vom Juni 2014 gibt es keine Zweifel mehr: Einem...[mehr erfahren]

Altöl, Schrottkühlschränke und -autos gehören nicht in den Wald

Polizeidirektor Olaf Schremm, LKA 23, Dezernat Umwelt- und...[mehr erfahren]

Bei Unfällen kann sie Leben retten

Nach einem Verkehrsunfall zählt oft jede Sekunde. Die Rettungskräfte...[mehr erfahren]

Verkehrsprävention für die Generation 65+

Ob der 91-jährige Mercedes-Fahrer, der mit seinem Wagen in den...[mehr erfahren]

Antworten von Kurt Bartels, Vorsitzender des Fahrlehrerverbands Nordrhein

Viele Prüflinge fallen in Deutschland bei der theoretischen und...[mehr erfahren]