< Dashcams im Straßenverkehr

Reisechaos vor Fußballspielen

Gefahren, Störungen und Straftaten in Zusammenhang mit Fußballspielen verlagern sich in den öffentlichen Raum, insbesondere auf die Anfahrtswege und hierbei auf die Züge und Bahnhöfe. Gewalttäter suchen gerade an Knoten- oder Zielbahnhöfen die Auseinandersetzung mit rivalisierenden Fangruppierungen.

So sieht die Gewerkschaft der Polizei die Lage


Polizeikräfte bei einem Fußballeinsatz

© benjaminnolte /stock.adobe.com

 

Gefahren, Störungen und Straftaten in Zusammenhang mit Fußballspielen verlagern sich in den öffentlichen Raum, insbesondere auf die Anfahrtswege und hierbei auf die Züge und Bahnhöfe. Gewalttäter suchen gerade an Knoten- oder Zielbahnhöfen die Auseinandersetzung mit rivalisierenden Fangruppierungen.

 

Die Zuschauerzahlen anlässlich von Fußballspielen steigen seit den 1990er Jahren kontinuierlich an. Während in der Saison 1991/92 noch 10,7 Millionen Fans die Spiele der ersten und zweiten Bundesliga besuchten, verzeichnete die Bundesligasaison 2022/2023 insgesamt 19,75 Millionen Zuschauer für die beiden obersten Spielklassen.

Die Entwicklung der Zuschauerzahlen geht einher mit einem Anstieg bundesweiter Reisebewegungen und führt zu einer höheren Nutzung und Auslastung des Öffentlichen Personenverkehrs. Unterstützt wird diese Entwicklung durch das seit der Ligastrukturreform stark gestiegene Zuschauerinteresse. Günstige Angebote des Regionalverkehrs wie das 49-Euro-Ticket, das es ermöglicht, insbesondere bei Auswärtsspielen preisgünstig größere Strecken zurückzulegen, sowie der besondere Event-Charakter machen das Verkehrsmittel Bahn für Fußballfans besonders attraktiv. Lange Reisezeiten werden als gemeinschaftliches Fußballerlebnis eingeplant. Die daraus resultierenden Auswirkungen im Gewaltbereich verlagern sich – auch nicht zuletzt aufgrund der hohen Sicherheitsstandards in den Stadien der Bundesligen – dabei auf den öffentlichen Raum. Der GdP-Vorsitzende Jochen Kopelke fordert deshalb die Vereine auf, das Gewaltproblem im Fußballgeschehen in den Griff zu bekommen. Beispiele dafür seien zum Beispiel die Ausschreitungen von Fangruppierungen im Stadion und auf An- und Abreisewegen sowie das Skandieren von Hassparolen und Angriffe gegenüber der Polizei: „Der Fußball muss substanzielle Antworten liefern“, betonte Kopelke.

Erhebliche Ordnungsstörungen in den Bahnen

Die fußballtypischen Verhaltensweisen (u. a. Fangesänge, Choreografien) gehen – häufig in Verbindung mit einem hohen Alkoholkonsum – zum Teil mit erheblichen Sachbeschädigungen, mit Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz durch das Abbrennen von Pyrotechnik, mit Körperverletzungsdelikten sowie Landfriedensbrüchen einher. An den Wochenenden prägen sie an bestimmten Örtlichkeiten das Bild des Öffentlichen Personenverkehrs. Hinzu kommen erhebliche Ordnungsstörungen, insbesondere Lärmbelästigungen und Verschmutzungen. Auch die Polizeivollzugsbeamten sind dabei der räumlichen Enge in überfüllten Zügen, verschmutzten Abteilen und Toiletten ausgesetzt. Diese Entwicklungen erfordern auf Seiten der Bundespolizei einen hohen internen und externen Planungs-, Abstimmungs- und Koordinationsaufwand. Dies geht mit einem hohen personellen und materiellen Kräfteaufwand einher und erfordert gleichzeitig eine hohe Flexibilität aller eingesetzten Kräfte, um die öffentliche Sicherheit oder Ordnung unter Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit gewährleisten zu können.

Weiter steigende Belastung für alle Polizeikräfte

Sachbeschädigung ist ein typisches Vergehen

© travelview / stock.adobe.com

Mit der laufenden Fußballsaison 2023/2024 und der anschließenden EM rollt laut Einschätzung der Gewerkschaft der Polizei eine massive und lang andauernde Belastungswelle auf die gesamte Polizei in der Bundesrepublik zu. Nach zahlreichen Spielpaarungen, die als Hochrisikospiele eingestuft würden und einen hohen polizeilichen Kräfteansatz erforderten, schließt sich die in Deutschland ausgetragene Europameisterschaft im Jahr 2024 direkt an. Nach den aktuellen Zahlen der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) für die Saison 2021/2022 summierte sich der Aufwand bei Fußballeinsätzen in den höchsten vier Ligen sowie den UEFA-Clubwettbewerben, Länder- und sonstigen Spielen auf über zwei Millionen Polizei-Arbeitsstunden. Rein statistisch wurden der ZIS zufolge mehr als 1.300 Polizistinnen und Polizisten ausschließlich im Fußballgeschehen eingesetzt.

Hinweise zum Reiseverkehr

Damit die Anreise zu den Spielen weitestgehend sicher und störungsfrei verläuft, rät die Bundespolizei Fußballfans, folgende Regeln zu beachten:

  • Folgen Sie den Hinweisen, die Ihnen die An- und Abreise erleichtern sollen, wie zum Beispiel Anzeigetafeln, Durchsagen oder den Fanbriefen von Polizei und Vereinen.
  • Beachten Sie polizeiliche Absperrmaßnahmen, denn sie werden getroffen, wenn rivalisierende Fangruppen getrennt werden müssen, und dienen der Sicherheit aller Reisenden.
  • Seien Sie sensibel in Bezug auf mögliche Gefahren – behalten Sie Ihre Umgebung stets im Auge!
  • Auch Verständnis für andere erleichtert das sichere Reisen. So können Sie manche kritische Situation von vornherein vermeiden.
  • Bleiben Sie auch in brenzligen Situationen möglichst ruhig. Lassen Sie sich nicht provozieren und distanzieren Sie sich von Gewalttätern bzw. gewalttätigen Auseinandersetzungen.

WL (29.09.2023)

Kurztipps

5 Tipps für...
...den sicheren Campingurlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub mit dem...

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten im Stau

So verhalten Sie sich bei einem Stau richtig.

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten bei einer Autopanne

Darauf sollten Sie achten, wenn Ihr Wagen auf der Autobahn oder...

5 Tipps für...
...das Radfahren im Winter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit trotz...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Wildunfällen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Herbst und Winter in...

5 Tipps für...
...das Autofahren im Alter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie als älterer Mensch Auto fahren.

5 Tipps für...
...die sichere Fahrt mit dem E-Auto

Darauf sollten Sie am Steuer eines Elektroautos achten.

5 Tipps für...
...die Ladungssicherung im Transporter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen Transporter (z. B. als...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Autodieben

So können Sie das Risiko für einen Pkw-Diebstahl deutlich reduzieren.

5 Tipps für...
...das Carsharing

Darauf sollten Sie vor der Fahrt mit einem Gemeinschaftsauto achten.

5 Tipps für...
...den Kauf von Souvenirs

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Urlaubsandenken erwerben.

5 Tipps für...
...die Verkehrssicherheit im Winter

So können Autofahrer das Unfallrisiko reduzieren.

5 Tipps für...
...die Mietwagenbuchung

Im Voraus einen umfassenden...

5 Tipps für...
...den sicheren Schulweg

So kommen Kinder sicher zum Unterricht.

5 Tipps für...
...die sichere Beladung des Pkw

So verstauen Sie das Gepäck oder die Einkäufe richtig.

5 Tipps für...
...ein winterfestes Auto

Vor dem Winter sollte das Auto für die kalte Jahreszeit gewappnet...

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten im Notfall

Was Sie tun sollten, wenn Sie einer verletzten Person helfen wollen.

Weitere Infos für Autofahrer

Mobilität erhalten und Selbsteinsicht fördern

Im Landkreis Dahme-Spreewald hat ein 81-jähriger Autofahrer Mitte Mai...[mehr erfahren]

Altöl, Schrottkühlschränke und -autos gehören nicht in den Wald

Polizeidirektor Olaf Schremm, LKA 23, Dezernat Umwelt- und...[mehr erfahren]

Auf welche Warnsignale ältere Autofahrer achten sollten

Im Alter verändert sich der Körper. Das hat Auswirkungen auf die...[mehr erfahren]

Manipulationsversuche nehmen deutlich zu

Den Führerschein für das Auto oder das Motorrad zu erlangen, markiert...[mehr erfahren]

Wie man das Auto ordnungsgemäß abstellt

Viele Autos, wenig Platz: Vor allem in deutschen Großstädten sind...[mehr erfahren]

Verkehrsprävention für die Generation 65+

Ob der 91-jährige Mercedes-Fahrer, der mit seinem Wagen in den...[mehr erfahren]

Mehr Sicherheit durch Fahrerassistenzsysteme

Mit Christian Kellner, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Verkehrssicherheitsrat

Immer mehr Autos verfügen über moderne Fahrerassistenzsysteme. Wie...[mehr erfahren]

Ein Kopfschutz kann Verletzungen verhindern

Seit dem BGH-Urteil vom Juni 2014 gibt es keine Zweifel mehr: Einem...[mehr erfahren]

Ein Gespräch mit der Bundesdatenschutzbeauftragen

Durch die Digitalisierung wachsen die Anforderungen an den...[mehr erfahren]

Blechschaden, Nachbarschaftsstreit, Prügelei: Wann sollte man die Polizei rufen?

Bei Wohnungseinbrüchen, schweren Unfällen oder Körperverletzungen ist...[mehr erfahren]