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Betrugsfalle illegaler Welpenhandel

Seit Beginn der Corona-Pandemie boomt der legale Handel mit niedlichen Hundewelpen und Katzenbabys wie nie zuvor. Doch es ist auch ein lukratives Geschäft für Kriminelle, die sich die Situation zunutze machen. Viele der Tiere werden im Ausland unter extrem schlechten Bedingungen aufgezogen, nach Deutschland transportiert und versterben anschließend. Andere Tiere werden angeboten, ohne dass es sie überhaupt gibt. Fallen und Risiken lauern hauptsächlich bei Inseraten im Internet.

Vorsicht vor unseriösen Online-Angeboten


Die Nachfrage nach Hundewelpen steigt – Kriminelle sehen darin eine Chance

© Ingo Bartussek/stock.adobe.com

 

Seit Beginn der Corona-Pandemie boomt der legale Handel mit niedlichen Hundewelpen und Katzenbabys wie nie zuvor. Doch es ist auch ein lukratives Geschäft für Kriminelle, die sich die Situation zunutze machen. Viele der Tiere werden im Ausland unter extrem schlechten Bedingungen aufgezogen, nach Deutschland transportiert und versterben anschließend. Andere Tiere werden angeboten, ohne dass es sie überhaupt gibt. Fallen und Risiken lauern hauptsächlich bei Inseraten im Internet.

Welpen als Massenware

Die Nachfrage insbesondere nach Hundewelpen ist riesig und kann kaum durch seriöse Anbieter gedeckt werden. Das nutzen kriminelle Händler aus. Hinter dem illegalen Welpenhandel steckt ein organisiertes Netz aus Vermehrern, Fahrern und Händlern. Sie bieten die Tiere bevorzugt auf Online-Marktplätzen an. Richtige Informationen über die Hunde gibt es in den Anzeigen selten. Bei genügend Anfragen für einen Welpen gibt der unseriöse Verkäufer eine Bestellung bei einer oder mehreren Welpenfabriken auf. Zwischenhändler sammeln die Hunde ein und bringen sie über die Grenze nach Deutschland, wo sie an einem Übergabeort verkauft werden. Laut Angaben der EU werden so jeden Monat schätzungsweise 50.000 Welpen zwischen den europäischen Ländern gehandelt. Nach dem Kauf tauchen viele Händler ab, eine Strafverfolgung ist selten möglich.

Händler bleiben häufig anonym

Kleinanzeigen-Portale im Internet sind wichtige Marktplätze, denn sie bieten der Welpenmafia Zugang zu vielen potenziellen Käufern. Dort können sie vollkommen anonym oder unter falschem Namen massenhaft Tiere inserieren ohne Gefahr zu laufen, entdeckt zu werden. Kommt es doch einmal vor, dass ein Benutzerkonto vom Online-Portal gesperrt wird, können die kriminellen Händler ohne Probleme ein neues eröffnen. Denn bislang gibt es keine Verifizierungspflicht, weshalb sich jeder Mensch unter einem falschen Namen schnell neue Accounts anlegen kann. Ob es sich bei einem Benutzernamen um eine vertrauenswürdige Person mit wahrem Namen handelt oder um einen kriminellen Tierverkäufer, ist selbst für die Online-Portale nicht erkennbar. Das Problem: In Deutschland müssen bislang nur gewerbliche Händler auf Online-Plattformen Informationen zu ihrem Unternehmen angeben. Doch selbst die sind leicht zu fälschen, da die Angaben nur stichprobenartig kontrolliert werden. Kriminelle Tierhändler umgehen diese Regel, indem sie sich als Privatpersonen ausgeben. Eine Erfassung der persönlichen Daten und Angaben zum Tier findet kaum statt. Für Käufer ist es folglich nahezu unmöglich, seriöse Anbieter von Kriminellen zu unterscheiden. Viele Inserate beschreiben eine liebevolle Hobbyzucht oder einen unbeabsichtigten Wurf und zeigen Fotos von niedlichen Welpen. Die Interessenten können nicht ahnen, dass sich dahinter ein skrupelloses Geschäft mit hilflosen Hundebabys versteckt.

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