< Die MedienScouts in Hamburg

Grenzen spüren, Grenzen setzen

Der Mord an der kleinen Mary-Jane aus Zella-Mehlis sorgte im Juni 2011 in ganz Deutschland wochenlang für Bestürzung. Viele Kinder, Jugendliche und Eltern aus dem südlichen Thüringen waren verunsichert und fürchteten um ihre eigene Sicherheit – vor allem diejenigen, die das Opfer persönlich kannten. Um der anhaltenden Besorgnis der Bevölkerung zu begegnen und das Selbstvertrauen von Kindern und Jugendlichen aus der Region zu fördern, entwickelte der Suhler Sportbund in Kooperation mit dem Jugendtreff „Auszeit“ der Volkssolidarität Südthüringen wenige Monate später ein eigenes Präventionskonzept gegen Gewalt – das Projekt „Starke Mädchen – coole Jungs“ war geboren. Die positive Resonanz und der anhaltende Erfolg sind auch sechs Jahre später noch spürbar.

Stolz auf qualifiziertes Personal

Das Team von „Starke Mädchen – coole Jungs“ setzt sich im Kern aus geschulten Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen zusammen. „Da wir jedoch so viele unterschiedliche Module anbieten, sind wir auf externe Unterstützung angewiesen“, erklärt Susanne Hohmann, Bereichsleiterin Jugendhilfe der VS Südthüringen und Mitarbeiterin des Freizeittreffs „Auszeit“. Zu den Kooperationspartnern zählen unter anderem die Landesstelle Kinder- und Jugendschutz Thüringen e. V., die Polizei in Suhl, der Suhler Kinder- und Jugendschutzdienst „Allerleirauh“, die Verbraucherzentrale Thüringen, der Kinder- und Jugendhilfeverein „Fähre“ sowie ausgebildete Instruktoren für Gewalt- und Gesundheitsprävention. „Da wir uns das Ziel gesetzt haben, mit qualifizierten Fachkräften zusammenzuarbeiten, haben wir das Projekt insgesamt auf ein sehr hohes Niveau gestellt. Darauf sind wir einerseits sehr stolz. Andererseits wollen gute Fachkräfte auch bezahlt werden.“

Neuerdings beschäftigt sich das Projekt unter anderem verstärkt mit dem Thema Jugendstrafrecht und Jugendkriminalität

© Suhler Sportbund/Volkssolidarität Regionalverband Südthüringen

Viel Zuspruch, wenig Planungssicherheit

Seit Projektbeginn im Jahr 2011 haben die Initiatoren bereits mehr als 600 Kinder und Jugendliche aus Suhl, Zella-Mehlis, Oberhof, Hildburghausen, Schleusingen und weiteren Städten in Südthüringen erreichen können. „Wir haben sicherlich nicht jedes Kind aus der Region erwischt, aber einen sehr großen Teil“, freut sich Stefanowsky. Allerdings können die beiden Finanzierungsquellen aus dem Fördertopf „Thüringen sagt Ja zu Kindern“ und aus dem lokalen Aktionsplan der Stadt Suhl den nach wie vor großen Bedarf nicht decken. „Ob wir in Zukunft weiterhin von der Stadt gefördert werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht sicher. Somit haben wir leider keine Planungssicherheit für die nächsten Jahre“, bedauert Susanne Hohmann. Gerd Stefanowsky ergänzt: „Wichtig ist, dass Projekte wie unseres dauerhaft am Leben erhalten werden und nicht nach kurzer Zeit wieder einschlafen. Wir können natürlich nicht davon ausgehen, dass unsere Maßnahmen durchweg effektiv und im Ernstfall erfolgreich sind. Aber wenn Mädchen zu uns kommen und wissen, wie sie sich gegen einen potenziellen Täter wehren können oder Jungs über die Auswirkungen von Drogen Bescheid wissen, haben wir doch vieles richtig gemacht.“

Kontakt

Suhler Sportbund

Reinhard Meusel

Finsterbergstraße 2

98528 Suhl

[email protected]

Volkssolidarität Regionalverband Südthüringen

Freizeittreff „Auszeit“

Susanne Hohmann/Gerd Stefanowsky

Julius-Fucik-Strasse 34

98527 Suhl

[email protected]

KF (08.12.2017)

Seite: << zurück12

Weitere Infos für Gewerbetreibende

Empfehlungen und Tipps für Unternehmen

Es vergeht kaum ein Monat, in dem die Medien nicht von einem...[mehr erfahren]

Ohne Stress auf die Straße

Nutzen statt Besitzen – mit dem Begriff „Shareconomy“ ist die...[mehr erfahren]

Falsche Chefs erschleichen hohe Geldsummen

Seit 2014 beobachtet man in Deutschland ein neuartiges, speziell...[mehr erfahren]

Von »Antivirenschutz« bis »Sichere Zugangsdaten«

Bei der Gebäudesicherung eines Unternehmens kommt der Bereich...[mehr erfahren]

Wie gut schützen Cyber-Policen vor Internetkriminalität?

Wer häufig das Internet nutzt, läuft immer auch Gefahr, Opfer von...[mehr erfahren]