Manipulierte Geldautomaten
Betrug durch „Skimming“ und „Cash-Trapping“
Seien Sie beim Geldabheben umsichtig
© Michael Pohl, MEV-Verlag
Betrüger lassen sich immer neue Methoden einfallen, um Menschen um ihr Geld zu bringen. Auch das Manipulieren von Geldautomaten gehört dazu. Durch das so genannte „Skimming“ oder „Cash-Trapping“ werden immer wieder Bankkunden geschädigt.
So gehen die Täter vor
Beim Skimming (engl. „to skim“ = abschöpfen) bringen die Täter ein eigenes Kartenlesegerät oder sogar eine ganze Frontplatte an dem Automaten an. Diese gefälschten Bauteile sind dem Original so gut nachempfunden, dass man als Kunde den Unterschied nicht bemerkt. Zusätzlich wird eine Mini-Kamera über dem Tastenfeld installiert. Hebt ein Kunde mit seiner Bankkarte Geld ab, werden die Kontodaten über den Magnetstreifen ausgelesen und entweder auf dem Kartenlesegerät gespeichert oder direkt per Funk an die Datendiebe weitergeleitet. Die installierte Kamera filmt parallel dazu die eingegebene PIN des Karteninhabers. Mit diesen Informationen stellen die Betrüger im Anschluss Kartendubletten her, mit denen sie dann im Ausland Geld vom Konto ihres Opfers abheben. Der Kartenbesitzer bemerkt den Betrug meist erst, wenn er seine Kontoauszüge prüft oder die Bank ihn wegen des überzogenen Kontos informiert. Die Betrüger manipulieren dabei nicht nur Bankautomaten – zunehmend sind auch Kontoauszugdrucker, Überweisungsterminals, Fahrkarten- oder Zapfsäulenautomaten an Tankstellen von der Skimming-Methode betroffen. Eine weitere Möglichkeit des Betrugs: Die Türöffner zu Banken werden manipuliert. Der Kunde soll seine Karte in spezielle, von den Betrügern angebrachte Aufsätze, durchziehen und seine PIN eingeben. Die Daten werden dann in dem Aufsatz gespeichert.
Das sagt die Statistik
Laut dem Bundeslagebild „Angriffe auf Geldautomaten“ 2019 des BKA gab es im Jahr 2019 einen erneuten Rückgang von Skimming-Betrugsfällen. Insgesamt erfolgten hier 244 Angriffe auf Geldautomaten zur Erlangung von Kartendaten und Geheimnummern (PIN) (2018: 449 Angriffe). Obwohl die Anzahl der Betrugsfälle im Vergleich zu den beiden Vorjahren gesunken ist, bleibt die Schadenssumme mit rund 1,4 Millionen Euro in etwa gleich. Das Phänomen des so genannten „Jackpotting“ per „Blackboxing“ wurde deutschlandweit 47 Mal registriert, was einem Anstieg um 9 Prozent entspricht. Bei dieser Vorgehensweise manipulieren Täter die Software eines Geldautomaten. Dadurch entstand eine Schadenssumme von rund 940.000 Euro – ein Anstieg um 109 Prozent.
Eine weitere Angriffsmethode ist die Sprengung von Geldautomaten. Diese wurde im Jahr 2019 349 Mal von Kriminellen angewandt, was einem Rückgang von 5,4 Prozent entspricht. Bei den Tätern handelt es sich häufig um reisende Banden aus den Niederlanden.
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