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Puppenbühnen in der Verkehrserziehung

Es gibt mediale Vermittlungsformen, die einfach zeitlos sind. Dazu gehören die Polizeipuppenbühnen. Diese Form des Puppentheaters funktioniert noch heute bei Kita- und Grundschulkindern. Erfunden wurden die Polizeipuppenbühne in den 1950er Jahren vom Hamburger Polizisten und Puppenspieler Heinz Krause. Ein weiterer Pionier war der Bonner Polizist Theo Flor. Heute existieren in Deutschland mehr als 100 solcher Gruppen: In ihren Stücken lernen Kinder die Verkehrsschilder und -regeln kennen, aber auch wichtige Grundlagen für das richtige Verhalten – im Straßenverkehr, aber auch beispielsweise gegenüber fremden Erwachsenen.

Kinder durchleben die Situationen emotional

Manche Puppenbühnen stehen vor großen finanziellen Herausforderungen. Während der Corona-Pandemie konnten sie kaum live auftreten. Viele der Puppenspieler, aber längst nicht jeder, sind Polizistin oder Polizist. Manchmal sind auch Puppenspielprofis wie Gerd J. Pohl im Einsatz. Er ist der Intendant des „Theaters im Puppenpavillon“ in Bergisch Gladbach. Bei seiner Arbeit für die Polizei stimmt er sich eng mit den Beamtinnen und Beamten der lokalen Verkehrsprävention ab: „Das Puppenspiel soll nur ein Angebot von vielen sein im Rahmen der Verkehrserziehung im Kindergarten und in der Schule. Es soll und kann die praktischen Übungen im verkehrsberuhigten Bereich oder auf der Straße nicht ersetzen.“ Das Besondere an dieser Art der Präventionsarbeit ist für Pohl die starke emotionale Wirkung des Puppentheaters: „Die Kinder durchleben und durchleiden das, was auf der Bühne geschieht, ja mit, wodurch ihnen die Lehrinhalte besonders tief unter die Haut gehen. Wenn ich Kindern etwas mit den Puppen vorspiele und sie dabei in die Handlung miteinbeziehe, so sitzt das doppelt und dreifach so fest wie eine reine Erklärung. Das Puppenspiel zielt eben eher auf das Herz als auf den Kopf, und genau das macht es so wirksam.“

Die Vielfalt der Polizeipuppenbühnen in Deutschland

Die Szene der Polizeipuppenbühnen in Deutschland ist so vielfältig und regional verschieden wie die Akteure, die sie mit viel Engagement betreiben. Hier einige Beispiele:

Die Puppenbühne des Polizeipräsidiums der Westpfalz in Kaiserslautern arbeitet mit Klappmaulpuppen zu Themen der Verkehrsprävention sowie zur Vorbeugung von sexuellem Kindesmissbrauch. Die Arbeit der Verkehrspuppenbühne beim Polizeipräsidium in Dortmund bietet auch für die 5. Klasse eigene Stücke zur Handynutzung im Straßenverkehr oder zum Tragen eines Fahrradhelms an und sogar ein Stück für Seniorinnen und Senioren. Im Westfalenpark gibt es eine stationäre Verkehrspuppenbühne und online viele Materialien für Pädagoginnen und Pädagogen. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Polizeimöwe Klara als Sympathieträger für die Polizeipuppenbühne unterwegs. Polizistinnen schlüpfen in das Möwenkostüm. Es gibt aber auch eine klassische Polizeipuppenbühne, die landesweit unterwegs ist. Dazu gibt es einen Artikel auf dieser Website. Wir stellen auch die Arbeit der Polizeipuppenbühnen in Koblenz und Bremen vor.

WL (Stand 26.04.2022)

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