Finger weg – mein Rad ist codiert!
So wird codiert
Das Codierverfahren gelingt innerhalb weniger Minuten. Entweder wird der Code mit einem Gravurgerät in den Fahrradrahmen eingraviert (Gravurcodierung) oder mit einer kleinen Stahlnadel eingehämmert (Nadelkodierung) und danach gegen Korrosion versiegelt. Alternativ wird die Codierung mit Klebeetiket angeboten. Dabei wird die Folie mit dem Code aufgeklebt und mit einer Schutzfolie versiegelt. Die Codierung kann an diversen ADFC-Standorten, bei verschiedenen Fahrradhändlern sowie ausgewählten Polizeideinststellen durchgeführt werden. Eine Liste bundesweiter Codiermöglichkeiten gibt Aufschluss über Codier-Anbieter in der Nähe des Wohnortes. Mitzubringen ist ein gültiges, amtliches Passdokument (z. B. Personalausweis) sowie ggf. ein Kaufbeleg des Fahrrads. „Bei neuen Fahrrädern ist dieser Eigentumsnachweis zwingend notwendig“, erklärt Roland Huhn. „Gebrauchte Fahrräder können in der Regel auch ohne Kaufbeleg codiert werden. In diesem Fall muss der jetzige Besitzer eine Eigentumserklärung unterschreiben.“ Die Kosten richten sich nach dem eingesetzten Verfahren und liegen etwa zwischen acht und 20 Euro pro Fahrrad. Für ADFC-Mitglieder gibt es meistens Rabatte.
EIN-Generator
Mit dem Code-Generator vom ADFC (Fachausschuss Technik) können Fahrradbesitzer und Interessierte in wenigen Schritten ihren individuellen Code ermitteln oder rekonstruieren.
Für Diebe unattraktiv(er)
Wer sein Fahrrad codieren lässt, macht Langfingern das Leben gleich doppelt schwer. Denn einerseits kann die Polizei ein gestohlenes und aufgefundenes Rad schnell und ohne großen Aufwand seinem rechtmäßigen Besitzer zuordnen und zurückgeben. Andererseits erschwert die Codierung Fahrraddieben den Weiterverkauf, zum Beispiel über Flohmärkte oder das Internet. „Der Verkaufswert von codierten Rädern ist im Vergleich zu Fahrrädern ohne Codierung deutlich geringer“, weiß Huhn. „Das schreckt die meisten potenziellen Täter schon im Vorfeld ab.“ Für Fahrradbesitzer hat die Codierung noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: Sie können ihr gestohlenes Rad, zum Beispiel gegenüber der Polizei, viel sicherer und eindeutiger identifizieren als mit einer allgemeinen Beschreibung. „Selbst, wenn ich mir meinen Code nirgendswo notiert habe und mein Rad wird gestohlen, kann ihn die Polizei jederzeit problemlos rekonstruieren – und ich selbst auch.“ So gibt es zum Beispiel auf der Webseite des ADFC mithilfe eines Code-Generators die Möglichkeit, den Code ganz einfach (wieder)herzustellen.
Anschließen, nicht nur abschließen
Auch wenn die bisherige Erfahrung zeigt, dass eine Codierung die Zahl der Diebstähle deutlich senken und die Aufklärungsquote erhöhen kann, ist das A und O beim Diebstahlschutz nach wie vor ein gutes und sicheres Schloss. „Gerade wenn man sein Fahrrad über einen längeren Zeitraum abstellt, ist ein massives Bügelschloss notwendig“, empfiehlt der ADFC-Experte. Bei der Auswahl des richtigen Schlosses kann man sich beim Fahrradhändler beraten lassen. Wo immer es Fahrradparkhäuser, idealerweise mit Zugangskontrolle gibt, sollte man diese nutzen. Ansonsten sei wichtig, das Fahrrad unbedingt an einen festen, unbeweglichen Gegenstand anzuschließen, damit der Dieb das Fahrrad nicht einfach davontragen kann. Aber auch wenn man sein Rad nur kurz vorm Bäcker abstellt und währenddessen drinnen im Blick hat, sollte man es abschließen. „So schnell wie der Dieb damit davonfährt, können Sie ihn zu Fuß niemals rechtzeitig einholen.“
KF (Stand: 29.04.2022)
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