< Cell Broadcast im Katastrophenfall

Projekt „Alltagsreflexion“

Ob das Aushalten von Beschimpfungen, der Anblick von Tod oder schlimmen Verletzungen bis hin zum „Dauerbeschuss“ verbaler Art in den sozialen Medien: Polizeibeamtinnen und -beamte sind in ihrem Berufsalltag in besonderem Maße psychischen Belastungen und sozialem Druck ausgesetzt. Auf der anderen Seite fehlen ihnen im Dienstalltag die Gelegenheiten, sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen über schwierige Erlebnisse auszutauschen. Das Projekt „Alltagsreflexionen“ schafft durch offene und vertrauenswürdige Gespräche eine Möglichkeit, die besonderen Herausforderungen des Polizeialltags zu reflektieren.

Neues Unterstützungsinstrument für die Polizei


Polizistinnen und Polizisten sind hohen emotionalen Belastungen ausgesetzt

PropCop Effects/stock.adobe.com

 

Ob das Aushalten von Beschimpfungen, der Anblick von Tod oder schlimmen Verletzungen bis hin zum „Dauerbeschuss“ verbaler Art in den sozialen Medien: Polizeibeamtinnen und -beamte sind in ihrem Berufsalltag in besonderem Maße psychischen Belastungen und sozialem Druck ausgesetzt. Auf der anderen Seite fehlen ihnen im Dienstalltag die Gelegenheiten, sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen über schwierige Erlebnisse auszutauschen. Das Projekt „Alltagsreflexionen“ schafft durch offene und vertrauenswürdige Gespräche eine Möglichkeit, die besonderen Herausforderungen des Polizeialltags zu reflektieren.

Resilienz fördern

Die Realität des polizeilichen Berufsalltags ist hart: Die Konfrontation mit Gewalt, Tod, Trauer und Lebensgefahr kann Menschen, die diesen Beruf täglich ausüben, über viele Jahre hinweg negativ verändern. Häufig sind sie in ihrer Rolle als Vertreter der Staatsmacht außerdem gezwungen, ad hoc Entscheidungen zu treffen, die sie persönlich verantworten müssen. Das Projekt „Alltagsreflexion“ stellt Polizeibeamtinnen und -beamte deshalb vor die Frage: Wie nah gehen uns die unterschiedlichen Einsätze im Berufsalltag? Wie verändern uns Einsätze, die interkulturell geprägt sind? Wie voreingenommen sind wir und wie gehen wir damit um? In Form von Teamsupervisionen wurde das Projekt in zwei Pilotphasen 2021 und 2022 in 13 Polizeibehörden sowie dem Landeskriminalamt in NRW getestet. In den bis zu vierstündigen Dienstgruppen-Workshops ging es um den Umgang mit Belastungen im Polizeialltag, aber auch um die Stärkung der demokratischen Resilienz und der eigenen Handlungs- und Entscheidungskompetenzen. In einer geschützten Atmosphäre sollte sich jeder leichter fragen können: Warum habe ich so oder so gehandelt? Wieso denke ich in bestimmte Richtungen und was kann ich möglicherweise verändern?

Polizisten sind auch nur Menschen

Polizeikommissarin Hülya Duran, die das Projekt von Beginn an begleitet hat, arbeitet selbst im Wach- und Wechseldienst. Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie belastend die vielen unterschiedlichen Extremsituationen im Polizeialltag sein können: „Herausragende Einsätze wie tödliche Verkehrsunfälle, aber auch ganz ‚gewöhnliche‘ Einsätze wie Schlägereien, können, gerade wenn man noch neu im Polizeidienst ist, sehr extrem auf einen wirken – vor allem, wenn man in dem Moment niemanden hat, mit dem man darüber sprechen kann.“ Viele würden Gespräche insbesondere mit ihren Vorgesetzen scheuen, um nicht den Eindruck zu erwecken, zu schwach oder labil für den Beruf zu sein. „Wenn solche Erlebnisse über viele Jahre hinweg hinuntergeschluckt werden, kann es passieren, dass man irgendwann nur noch wie ein Roboter agiert. Und für den ein oder anderen endet das in einer Depression oder in einem Burnout.“ Hülya Duran war geschockt, dass viele Dinge, von denen man eigentlich erwarten würde, dass sie regelmäßig innerhalb einer Dienstgruppe besprochen werden, erst im Rahmen des Projekts „Alltagsreflexion“ erstmals gemeinsam thematisiert wurden. Sie selbst habe in ihrer Anfangszeit als Polizeibeamtin bewusst den Austausch mit ihren Kolleginnen und Kollegen gesucht – und festgestellt, dass sie nicht die Einzige ist, die emotional reagiert, wenn sie gerade einen tödlichen Verkehrsunfall miterlebt hat: „Ich habe gemerkt, es ist überhaupt nicht schlimm, mit jemandem darüber zu sprechen. Wir sind schließlich auch nur Menschen, und wir müssen und dürfen Emotionen zeigen.“

Seite: 12weiter >>

Kurztipps

5 Tipps für...
...Zivilcourage im Alltag

Das sollten Sie beachten, wenn Sie in der Öffentlichkeit eine...

5 Tipps für...
...sicheres Homeschooling/digitales Lernen

Darauf sollten sie achten, wenn der Unterricht Ihrer Kinder zuhause...

5 Tipps für...
...den Verdachtsfall auf Kindesmissbrauch

So sollten Sie sich verhalten, wenn Sie in ihrem Umfeld einen...

5 Tipps für...
...ein sicheres Internet für Kinder

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihre Kinder oder Schüler vor...

5 Tipps für...
...sicheres Online-Dating

Darauf sollten Sie bei der Partnersuche im Netz achten.

5 Tipps für...
...das Baden in offenen Gewässern

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in offenen Gewässern wie...

5 Tipps für...
...eine sichere Fahrt auf dem E-Scooter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie mit dem Elektroroller unterwegs...

5 Tipps für...
...den Umgang mit Sozialen Medien

Diese Tipps helfen Ihnen, Social-Media-Kanäle sicher zu nutzen.

5 Tipps für...
...die Karnevalszeit

Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht – darauf sollten Sie achten.

5 Tipps für...
...ein sicheres Passwort

Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.

5 Tipps für...
...die App-Nutzung

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.

5 Tipps für...
...ein sicheres Fahrrad

So machen Sie Ihr Fahrrad fit für den Frühling.

5 Tipps für...
...einen sicheren Computer

So schützen Sie Ihren PC vor Viren, Trojaner und „Phishing“

5 Tipps für...
...ein sicheres Smartphone

So schützen Sie Ihr Smartphone und Ihre Daten vor Hackern und Betrug.

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten im Notfall

Was Sie tun sollten, wenn Sie einer verletzten Person helfen wollen.

5 Tipps für...
...sicheres Online-Shopping

Worauf Sie beim Einkauf im Internet achten sollten

Weitere Infos für Lehrer / Erzieher

Beleidigungen, Drohungen, tätliche Angriffe

Ob Polizeibeamte, Feuerwehrleute, Rettungskräfte oder Busfahrer –...[mehr erfahren]

Die Polizei Bremen klärt über das Thema Missbrauch auf

Nach dem Mord an der zehnjährigen Adelina in Bremen im Jahr 2004...[mehr erfahren]

Gefährliche Online-Trends

Übergriffig und gefährlich

Im Oktober 2023 werden zwei Mädchen aus Garmisch-Partenkirchen in...[mehr erfahren]

Das „verfluchtes Paradies“

Kinder sollten in der DDR früh zu „sozialistischen Persönlichkeiten“...[mehr erfahren]

Die Ergebnisse der KIM-Studie 2022

Katrin Prien, Bildungsministerin in Schleswig-Holstein, forderte im...[mehr erfahren]