Messerattacken auf Polizisten
Prävention, Achtsamkeit und Fortbildung
Polizisten werden speziell geschult, um sinnvoll auf plötzliche Messerattacken reagieren zu können
© starkmacher, fotolia
Immer wieder gibt es Angriffe mit Messern auf Polizisten. Viele Täter tragen die scharfkantigen Waffen versteckt am Körper. Deshalb werden die Beamten speziell geschult, berichtet Polizeioberkommissar Sebastian Heider, Einsatztrainer und Mitglied des Qualitätszirkels Eigensicherung beim Polizeipräsidium Köln.
Lebensgefährliche Waffen
Alle spitzen und scharfen Gegenstände sind gefährlich und können als Waffen gegen die Polizei eingesetzt werden. Zudem sind solche Gegenstände leicht zu verstecken oder sind Alltagsgegenstände wie Glasflaschen oder Brieföffner. „Die Gefahr von lebensgefährlichen Verletzungen durch Messer wird meist unterschätzt“, sagt Sebastian Heider. Aber auch Distanzen können falsch eingeschätzt werden. Das bläut Heider seinen Kollegen immer und immer wieder ein. Wer meint, von einer Person mit gezücktem Messer gehe keine Gefahr aus, nur weil sie ein paar Meter weit weg steht, liegt falsch. „Wird ein Polizist mit einem Messer bedroht, ist mindestens die Sicherung mit der Schusswaffe erforderlich.“ Das heiße natürlich nicht, dass der Polizist schießt, sondern dass er zur Eigensicherung die Waffe im Anschlag hat. „Pfefferspray und Schlagstock reichen in den meisten Fällen nicht aus.“
Verstecke von Messern
Es gebe kaum eine Stelle am Körper, an der Messer oder scharfkantige Gegenstände nicht versteckt werden können, sagt Sebastian Heider: Messer am Gürtel, im Schuh oder im Kugelschreiber, der Degen im Gehstock oder in der Gehhilfe, sogar eine Rasierklinge im Mund wurde schon mal gefunden.
Messer, aber auch scharfkantige und spitze Gegenstände können Polizisten auch dann verletzen, wenn sie gar nicht aktiv gegen die Beamten eingesetzt werden. Durchsucht ein Beamter einen Verdächtigen und greift unbedacht in seine Jackentasche, könnten Rasierklingen oder Spritzen mit Nadeln zu schweren Verletzungen führen.
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