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Risikoanalyse: Erdbeben in Deutschland

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) führt seit dem Jahr 2010 regelmäßig so genannte Risikoanalysen durch. Dabei werden potenzielle Risiken identifiziert, die eine Gefahr für Deutschland und seine Bevölkerung darstellen und eine nationale Krise auslösen könnten, wie etwa Chemieunfälle, Dürren, Hochwasser oder die Freisetzung radioaktiver Stoffe. Die aktuelle Risikobewertung befasst sich mit dem Szenario eines Erdbebens in der niederrheinischen Bucht, von dem etwa drei Millionen Menschen betroffen wären. Dr. Wolfram Geier ist Leiter der Abteilung „Risikomanagement“ beim BBK. Er erklärt, warum solche Bewertungen wichtig sind.

Das BBK stellt für Bürgerinnen und Bürger den „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ zur Verfügung. Er kann kostenlos von der Webseite heruntergeladen oder in der Printversion bestellt werden. Die „Risikoanalyse Erdbeben“ steht auf der Internetseite des Bundestags zur Verfügung.

Schwachstellen erkennen und schließen

Anhand einer solchen Risikoanalyse lässt sich am Ende überprüfen, in welchem Bereich es konkreten Handlungsbedarf gibt, das heißt, wo die Notfallpläne der Städte und Kommunen angepasst werden müssen. „Die betreffenden Behörden müssten zum Beispiel öffentliche Gebäude wie Schulen und Krankenhäuser überprüfen, die vor den 1980er Jahren entstanden sind, denn diese sind oft nicht erdbebensicher gebaut und müssten gegebenenfalls nachgerüstet werden“, weiß Geier. Auch die Notbrunnen der Region sowie die Notstromaggregate müssten regelmäßig auf ausreichende Anzahl und Funktionsfähigkeit geprüft werden. Außerdem sei es notwendig, eine solche Lage mit allen Beteiligten zu üben, um Schwachstellen aufzudecken: „Dazu gehört zum Beispiel auch das Anfordern von Rettungskräften aus anderen Bundesländern und aus dem benachbarten Ausland, damit dies im Ernstfall reibungslos funktioniert“, betont Geier. Das Erstellen einer solchen Bewertung ist aufwendig – sie dauert insgesamt um die zwei Jahre. „Im Moment sind wir dabei, die Analysekriterien zu überarbeiten, um das Verfahren insgesamt zu verschlanken, um schneller zu Ergebnissen zu kommen“, erklärt der Experte.

Sich selbst schützen

Wichtig sei es grundsätzlich, in der Bevölkerung ein gewisses Bewusstsein auch für solch eher selten eintretende Gefahren zu schaffen, um die wichtigsten Verhaltensregeln zu vermitteln. „Die meisten Menschen wären mit einer solchen Situation völlig überfordert, weil sie überhaupt nicht darauf vorbereitet sind. Hier gilt es, aufzuklären und Übungen durchzuführen, etwa an Schulen oder anderen öffentlichen Einrichtungen“, so Geier. Außerdem: „Es wäre hilfreich, wenn mehr Menschen die Erste Hilfe sicher beherrschen würden. Nicht nur in einer Krisensituation könnten dadurch viele Leben gerettet werden“, betont der Experte.

SBa (Stand: 29.01.2021)

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