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Die „Mobile Unterstützungsgruppe“ der Deutschen Bahn

Sicherheit an deutschen Bahnhöfen ist für viele ein wesentliches Kriterium, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Deshalb setzt die Bahn auf robuste „Mobile Unterstützungsgruppen“. Die Einsatzkräfte können etwa bei Tumulten schnell und effektiv gezielt in Bahnhöfen und in Zügen eingesetzt werden. Nach einer Pilotphase in Berlin werden diese Kräfte inzwischen in 6 deutschen Ballungsgebieten eingesetzt. Sie entlasten dadurch auch die Einsatzkräfte der Bundespolizei.

Entlastung für die Bundespolizei


Die MUG macht in Konfliktlagen durch ihre Gestik und Körpersprache klare Ansagen

© DB Sicherheit / Max Lautenschlager

 

Sicherheit an deutschen Bahnhöfen ist für viele ein wesentliches Kriterium, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Deshalb setzt die Bahn auf robuste „Mobile Unterstützungsgruppen“. Die Einsatzkräfte können etwa bei Tumulten schnell und effektiv gezielt in Bahnhöfen und in Zügen eingesetzt werden. Nach einer Pilotphase in Berlin werden diese Kräfte inzwischen in 6 deutschen Ballungsgebieten eingesetzt. Sie entlasten dadurch auch die Einsatzkräfte der Bundespolizei.

 

Die „Mobilen Unterstützungsgruppen“ (MUG) stellen keine Konkurrenz zur Polizei dar, sondern eine sehr robuste und wirksame Ergänzung – ihr Rechtsgrundlage bleibt das Zivilrecht. Das ist Mirko Prast besonders wichtig, wenn er über seine Arbeit spricht. Er ist verantwortlich für die DB Sicherheit in der Regional Berlin und ist damit auch Chef der ersten MUG. Die MUGs bestehen aus spezialisierten Sicherheitskräften und werden etwa bei Verstößen gegen die Hausordnung und beim Umgang mit gewaltbereiten Personengruppen eingesetzt. Mirko Prast hat bereits die Entwicklung und die Ausbildung der ersten MUG von 2016 bis 2019 begleitet: „Wir sind hier in Berlin mit einer Stärke von 16 Mitarbeitern plus einem Einsatzleiter unterwegs, die sowohl getrennt, aber auch zusammen agieren.“ Damit ist die Berliner MUG die bundesweit größte Einheit. Die anderen MUGs in Magdeburg, Hamburg, Frankfurt und Stuttgart, München und Essen bestehen aus jeweils sechs bis acht Mitarbeitern sowie einem Einsatzleiter.

Eine fundierte Ausbildung

Neue MUG-Mitarbeiter müssen bereits zwei bis drei Jahre Berufserfahrung als Sicherheitskraft mitbringen und einen anspruchsvollen psychischen und körperlichen Eignungstest bestehen. Wer eingestellt wird, erhält eine vielfältige Grundausbildung. Mario Guthknecht, Ausbilder und Fachtrainer, ist für die Schulungen verantwortlich. „Wir haben die Spezialqualifizierung in Zusammenarbeit mit der Bundespolizeikonzipiert. Die Ausbildung, insbesondere die Verbandsarbeit, finden auch in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei statt.“ Die künftigen MUG-Mitarbeiter lernen im Rahmen ihrer Grundausbildung viel über ihre Eingriffsrechte, über Abläufe bei der Bahn, über Techniken der Lagebeurteilung sowie darüber, wie sie ihr Gegenüber in Konfliktsituationen richtig und effektiv ansprechen. Weitere Themenfelder sind das Deeskalationsmanagement und die Verwendung von Bodycams. Die gesamte Ausbildung orientiert sich an dem Ziel, im nicht-hoheitlichen Verantwortungsbereich optimal mit der Bundespolizei zusammenzuarbeiten. Im praktischen Teil der Ausbildung geht es dann um die korrekte Anwendung der Führungs- und Einsatzmittel. Dazu zählen Handschellen und ein Schlagstock – ausschließlich zur Eigensicherung. Es geht auch um das gemeinsame Auftreten der MUG als Verband sowie um Eingriffstechniken, falls doch mal ein körperlicher Einsatz notwendig sein sollte. „Insgesamt absolvieren die neuen MUG-Mitarbeiter in ihrer Grundausbildung 112 bis 160 Stunden,“ erläutert Mario Guthknecht: „Dazu kommen dann weitere 96 Stunden pro Jahr für Wiederholungsschulungen. Dort geht es dann um Themen wie das Situationstraining, den Brandschutz oder die Erste-Hilfe-Leistung.“

Flexibler Einsatz an Brennpunkten

Die MUG-Mitarbeiter sind an ihren Einsatzorten selbständig in den Zügen und auf den Bahnhöfen unterwegs. Aber sie werden auch spontan von der Einsatzzentrale der DB Sicherheit angefordert. Bei größeren Ereignissen wie Fußballspielen oder komplexen Einsatzlagen in Bahnhöfen stimmen sie sich zusätzlich mit den Kräften der Bundespolizei ab. Für diese Tätigkeit wird viel Flexibilität gefordert. Die Dienstpläne werden oft erst eine Woche im Voraus festgelegt. Mirko Prast weiß, wo die Einsatzkräfte der MUG in Berlin ganz besonders benötigt werden: „Wir haben es an Bahnhöfen immer wieder mit einer problematischen Klientel zu tun, hier geht es um die Verhinderung von Straftaten und Konflikten. Es sollen sich ja alle im Bahnhof wohl und sicher fühlen. Wir sind aber auch im Einsatz, wenn es Demonstrationen in der Stadt gibt. Da sorgen wir in den Bahnhöfen mit unserer Präsenz für mehr Sicherheit.“ Im normalen Alltagsbetrieb sind die MUG-Mitarbeiter auch aufgeteilt zu zweit oder zu dritt in Bahnhöfen und Zügen unterwegs. In Berlin sind das zum Beispiel die Bahnhöfe Alexanderplatz oder Zoologischer Garten. Mirko Prast: „Dort geht die MUG dann durch und schaut nach dem Rechten.“

Schauen Sie sich hier einen kurzen Info-Film der DB Sicherheit zur Arbeit der „Mobilen Unterstützungsgruppen“ an.

Gute Rückmeldungen auch von der Bundespolizei

Anhand des Feedbacks aus den Bahnhofsmanagements und aus der Kooperation mit der Bundepolizei merken die MUG-Mitarbeiter, dass sie bei ihrer Arbeit ein gutes Bild abgeben. Gerade schwierige Lagen bewältigen sie am besten, weil sie als größere Gruppe unterwegs sind. Die regulären Streifen von DB Sicherheit und Bundespolizei sind oft nur mit einer Streife aus zwei Personen vor Ort. Bei Einsätzen, die sie zu zweit nicht bewältigen können, unterstützen die MUG-Kräfte auch Bundespolizistinnen und -polizisten. Mirko Prast: „Diese sichtbare Wahrnehmung des gemeinsamen Auftretens sorgt eigentlich schon in der Regel zu 99 Prozent dafür, dass das Gegenüber sich beruhigt und merkt: Hier ist nicht nur eine Doppelstreife vor Ort, sondern eine robuste, im Verband auftretende Einheit. Dadurch tritt in den meisten Fällen Ruhe ein.“ Dies wird auch durch den Einsatz von Bodycams unterstützt. Oft reicht allein die Ansage aus, dass man jetzt mit der Videoaufzeichnung des Geschehens beginnt, dass die Situation nicht weiter eskaliert und das Gegenüber den Anweisungen der MUG-Mitarbeiter und der Bundespolizei folgt.

Falls nötig, können die DB-Sicherheitskräfte auch körperliche Angriffe abwehren

© DB Sicherheit / Max Lautenschlager

Bundespolizei begrüßt die Unterstützung

Andreas Roßkopf, der Vorsitzende des Bereichs Bundespolizei/Zoll bei der Gewerkschaft der Polizei, findet es gut, dass die Deutsche Bahn ihre Mobilen Unterstützungsgruppen ausbaut: „Die Sicherheitsstruktur bei der Bahn wird dadurch aufgewertet. Das ist für uns ein Riesengewinn.“ Die Arbeitsteilung stellt sich aus seiner Sicht so dar: Die Bahn ist auf ihrem Gelände der Hausherr. Ihre Einsatzkräfte können viele Sicherheitsaufgaben übernehmen. Durch das Aufstocken ihrer Sicherheitskräfte kommt die Bahn dieser Aufgabe in größerem Umfang als früher nach. Erst wenn die Mobilen Unterstützungsgruppen mit ihren Zugriffsrechten an ihre Grenzen stoßen, ist die Bundespolizei gefordert. Das Ausbildungskonzept der MUGs stößt übrigens auch außerhalb der Deutschen Bahn auf Interesse. So hat das Land Nordrhein-Westfalen in Aussicht gestellt, eine weitere MUG für das bevölkerungsreichste Bundesland zu finanzieren. Für Mario Guthknecht ist das eine ganz spannende Perspektive. Dieses Modell würde er in der Zukunft gerne weiter ausbauen.

WL (31.01.2024)

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