< Pillen mit Mausklick – aber sicher!

Ein Patientenbericht

Jessica wohnte in einer westdeutschen Kleinstadt. Sie hatte einen alkoholabhängigen Vater und eine medikamentenabhängige Mutter. Nachdem sie im Elternhaus früh Gewalt durch den Vater erfahren und Trauma- und Bindungsstörungen entwickelt hatte, kam sie im Alter von zweieinhalb Jahren in eine Pflegefamilie. Ihren leiblichen Eltern wurde das Sorgerecht entzogen.

Der Fall Jessica

Die Clique ist für manche Jugendliche der einzige Halt

© Witschel Mike, MEV-Verlag

 

Jessica wohnte in einer westdeutschen Kleinstadt. Sie hatte einen alkoholabhängigen Vater und eine medikamentenabhängige Mutter. Nachdem sie im Elternhaus früh Gewalt durch den Vater erfahren und Trauma- und Bindungsstörungen entwickelt hatte, kam sie im Alter von zweieinhalb Jahren in eine Pflegefamilie. Ihren leiblichen Eltern wurde das Sorgerecht entzogen.

Die Pflegeeltern kamen mit Jessica kaum zurecht, es kam zu starken Beziehungskonflikten. Jessica besuchte ab dem Alter von sechs Jahren die Grundschule, unterbrochen von einem Psychiatrieaufenthalt. Im Alter von acht Jahren kam sie aufgrund von Angststörungen in eine Kinder- und Jugendpsychiatrie in die stationäre Behandlung. Sie musste die fünfte Klasse der Hauptschule wiederholen und kam dann wegen Lern- und Verhaltensstörungen in die sechste Klasse einer Förderschule. Sie begann mit zehn Jahren zu rauchen, anfangs fünf Zigaretten täglich, mit elfeinhalb Jahren rauchte sie eine Schachtel pro Tag. Mit elf Jahren leerte sie heimlich angebrochene Likörflaschen aus der Bar der Pflegeeltern. Mit zwölf Jahren trank Jessica in einer Mädchenclique regelmäßig am Wochenende Alkohol, hauptsächlich Alkopops. 

Erste Rauscherfahrungen hatte Jessica mit zwölf Jahren. Sie berichtete von Erbrechen, Kopfschmerzen und Gewalttaten, etwa Körperverletzungen, die sie anderen im Rauschzustand zufügte. Die Pflegeeltern reagierten auf ihr Verhalten mit Beschimpfungen und Vorwürfen und begannen Jessica täglich zu kontrollieren. Mit 13 Jahren trank Jessica in der Clique und auch allein fast täglich bis zu einer halben Flasche Wodka, Kirschlikör und gelegentlich Tequila. Sie begann den Cannabismissbrauch mit gelegentlichem Joint-Rauchen in einer Clique gleichaltriger Jungen. Von nun an hielt sie sich abwechselnd in beiden Cliquen auf. Bereits ein halbes Jahr später rauchte sie täglich zwei Gramm Marihuana mit Wasserpfeife. 

Mit 14 Jahren begann Jessica das morgendliche Trinken von Kirschlikör, fehlte öfter, teilweise tagelang in der Schule und kiffte zunehmend auch allein. Die Pflegeeltern gaben ihr zum Teil Ausgehverbote und schlossen sie einmal auch in ihr Zimmer ein. Es blieb nicht mehr bei den üblichen gegenseitigen Beschimpfungen – Jessica begann ihre Pflegemutter zu schlagen und zu treten. Mit 15 wussten auch die Pflegeeltern schließlich nicht mehr weiter und wandten sich an das Jugendamt. Jessica erhielt einen Erziehungsbeistand und kam für kurze Zeit in die stationäre Jugendhilfe, wo sie wegen ihres exzessiven Cannabis- und Alkoholkonsums sowie Schlägereien in der Einrichtung sofort auffällig wurde. 

Eine ambulante Behandlung in einer „Fachstelle Sucht“ führte nicht zum Erfolg. Sie kam wegen ihres Alkoholmissbrauchs mit 15 Jahren dreimal in eine stationäre Entgiftung in ein Krankenhaus und wurde jeweils unmittelbar nach erfolgter Entgiftung mit Alkohol und Cannabis rückfällig. Seit dieser Zeit kümmerte sich zusätzlich zum Erziehungsbeistand ein Streetworker der ambulanten Jugendhilfe um Jessica, nachdem sie sich in der Stadt einer Clique von älteren Jugendlichen, die Cannabis, Amphetamine und unter anderem auch Kokain missbrauchten, angeschlossen hatte. Der Streetworker fand Zugang zu ihr und sorgte dafür, dass sie sich in einer Fachstelle Sucht auf eine sechsmonatige stationäre Entwöhnung vorbereitete. Vor diesem Klinikaufenthalt absolvierte Jessica zunächst eine 14-tägige Entgiftungsbehandlung in einem psychiatrischen Krankenhaus. 

 

Seite: 12weiter >>

Kurztipps

5 Tipps für...
...den Schutz vor falschen Handwerkern

So schützen Sie sich vor falschen Handwerkern:

5 Tipps für...
...die Reise mit dem Flugzeug

Mit diesen Tipps sind Sie für Ihren nächsten Flug gut gerüstet:

5 Tipps für...
...das Erkennen von Marken- und Produktfälschungen

So erkennen Sie Marken- oder Produktfälschungen:

5 Tipps für...
...den Schutz von Garage und Gartenhaus vor Einbruch

Diese Sicherungsmaßnahmen machen Sinn.

5 Tipps für...
...das Erstellen von Vollmachten

So sollten Sie sich in Bezug auf Vorsorge- oder Bankvollmachten...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Hacker-Angriffen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren Rechner und Ihre...

5 Tipps für...
...den Schutz pflegebedürftiger Menschen vor Gewalt

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Gewalt gegen pflegebedürftige...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Abzocke und Betrug im Urlaub

So schützen Sie sich im Urlaub vor Trickbetrügern und anderen Ganoven.

5 Tipps für...
...verantwortungsvolles Radfahren im Straßenverkehr

So kommen Sie sicher und rücksichtsvoll durch den Stadtverkehr.

5 Tipps für...
...das Radfahren im Winter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit trotz...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Wildunfällen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Herbst und Winter in...

5 Tipps für...
...das Autofahren im Alter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie als älterer Mensch Auto fahren.

5 Tipps für...
...das sichere Wandern

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie auf eine Wanderung gehen möchten.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Telefonbetrügern

Darauf sollten Sie achten, um am Telefon nicht auf Betrüger...

5 Tipps für...
...das sichere Surfen im Urlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Urlaub mobile Geräte nutzen.

5 Tipps für...
...einen erfolgreichen Widerruf

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen abgeschlossenen...

5 Tipps für...
...sicheres Bezahlen im Internet (Online Banking)

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie online bezahlen möchten.

5 Tipps für...
...mehr Sicherheit auf der Skipiste

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der Wintersportsaison auf...

5 Tipps für...
...den Umgang mit Spam-Mails

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von Spam-Mails in Ihrem...

5 Tipps für...
...die Zugreise

So schützen Sie sich vor Taschendieben und kommen sicher ans Ziel.

5 Tipps für...
...den Weihnachtsmarktbesuch

So können Sie sich vor Taschendiebstahl schützen.

5 Tipps für...
...den sicheren Geschenkekauf

So verhindern Sie, dass der Einkauf nicht mit Frust endet.

5 Tipps für...
...ein sicheres Passwort

Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.

5 Tipps für...
...den Kauf von Souvenirs

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Urlaubsandenken erwerben.

5 Tipps für...
...den Medikamentenkauf im Netz

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Arzneimittel online bestellen.

5 Tipps für...
...das sichere Pedelec

Darauf sollten Sie achten, bevor Sie mit dem E-Fahrrad losfahren.

5 Tipps für...
...die Verkehrssicherheit im Winter

So können Autofahrer das Unfallrisiko reduzieren.

5 Tipps für...
...die App-Nutzung

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.

5 Tipps für...
...die Katastrophenvorsorge

So sind Sie für den Ernstfall richtig vorbereitet.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Fahrraddiebstahl

So erschweren Sie Fahrraddieben ihr Vorhaben.

Weitere Infos für Senioren

Interview mit Sven Hüber, stv. Bundesvorsitzender der GdP

Laut dem gerade erschienen Verfassungsschutzbericht 2023 ist im...[mehr erfahren]

Worauf Sie achten sollten

Senioren sind auf der Straße besonderen Herausforderungen ausgesetzt....[mehr erfahren]

Worauf Sie achten sollten

Die Veranstalter von Kaffeefahrten sprechen gezielt ältere Menschen...[mehr erfahren]

Was Sie tun können

Negative Ereignisse wie z. B. der Tod von Angehörigen, der Verlust...[mehr erfahren]

Versandapotheken sind auch in Deutschland schon sehr aktiv

Der Internethandel mit gefälschten Medikamenten blüht – Schätzungen...[mehr erfahren]