< Ja zum Fahrradhelm, nein zur Helmpflicht

Vorsicht Spielzeug!

Wer Spielzeug kauft, will Freude bereiten. Doch nicht immer ist es gut, die Entscheidung für Puppe, Jo-Jo, Kinderlampe oder Puzzle-Matte nur dem Bauch zu überlassen. Denn leider ist bei weitem nicht alles, was in Spielwarenabteilungen für die kleinsten Verbraucher bereitgehalten wird, auch gesundheitlich unbedenklich. Ein Blick auf Gütesiegel, der bewusste Einsatz aller Sinne und eine Dosis klarer Menschenverstand können dabei helfen, eine sichere Kaufentscheidung zu treffen.

Was sind Phthalate? Um Spielzeug aus PVC weich zu machen, müssen spezielle Stoffe zugesetzt werden. Dazu werden „Phthalate“ verwendet. Diese weisen allerdings gefährliche Nebenwirkungen auf. Daher sind sie mittlerweile in der Spielzeugherstellung verboten. Die Produzenten verwenden stattdessen Ersatzstoffe oder andere weichere Kunststoffe. Die Verbraucherzentralen empfehlen, auf die Hinweise „PVC-frei“ oder „Phthalat-frei“ zu achten und Billigprodukte aus Fernost zu meiden.

„GS“ oder „CE“?

Was also kann der Verbraucher selbst tun, um sichere Produkte zu erwerben? Eine mögliche Richtschnur bei der Auswahl von Geschenken für die lieben Kleinen sind Gütesiegel. Doch auch da ist nicht jedes von gleicher Qualität: So verpflichten sich die Hersteller von Spielzeug durch das Anbringen des „CE“-Zeichens zwar dazu, alle deutschen und europäischen Normen einzuhalten. Aber Vorsicht: „Das CE-Zeichen wird vom Hersteller selbst ohne externe Prüfung auf dem Produkt angebracht, das reicht nicht aus“, kritisiert Verbraucherschützerin Etzenbach-Essers. Ein höheres Sicherheitslevel bestätigt da schon das „GS“-Zeichen, das für „Geprüfte Sicherheit“ steht. „Da kann man darauf vertrauen, dass das Produkt von einer dafür zuständigen unabhängigen Prüfstelle kontrolliert wurde“, versichert der bayerische Produktprüfer Peter Wienecke. Schließlich ist das GS-Zeichen auch das einzige, das gesetzlich vorgegeben ist und im Produktsicherheitsgesetz genannt wird. Seit 1977 wird durch diese Gütesiegel bestätigt, dass das Produkt den sicherheitstechnischen Ansprüchen genügt. Die Prüfer achten aber auch darauf, dass die Fertigung so gestaltet ist, dass das auf Dauer so bleibt – jedenfalls für die nächsten fünf Jahre. Auch das „VDE“-Zeichen, das vom Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik vergeben wird, zielt auf die Produktsicherheit ab. Geprüft wird hier die elektronische Sicherheit bei sachgemäßem Verbrauch. Darüber hinaus gibt es aber noch eine ganze Reihe weiterer Gütesiegel, die ganz andere Kriterien als die Produktsicherheit in den Vordergrund stellen. So wird bei „Spiel gut“ oder „Spiel des Jahres“ vor allem der pädagogische Wert beurteilt, während etwa bei „Fair-spielt“ gute soziale Bedingungen bei der Produktion im Vordergrund stehen. Diese Punkte werden bei der Vergabe des CE- oder GS-Zeichens oder des VDE-Labels in keiner Weise berücksichtigt, hier dreht sich alles nur um die Produktsicherheit im engeren Sinn.

Dr. Peter Wienecke

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit © LGL Bayern

Schauen, riechen – und es sich erklären lassen

Es gibt aber noch eine viel simplere Anregung, die Kerstin Etzenbach-Essers von der Verbraucherzentrale NRW für den Kauf von Spielzeug gibt: „Man sollte den klaren Menschenverstand einsetzen.“ Wer ein Geschenk aussucht, hat dabei immer ein bestimmtes Kind vor Augen. Dann hilft es, wenn man das Spielzeug einfach in die Hand nimmt oder es sich in seiner Funktionsweise vorführen lässt, und überlegt, ob es für genau dieses Kind auch tatsächlich geeignet ist. Wenn man etwa einem unter Dreijährigen eine Freude machen will, so sollten keine kleinen, abreißbaren und damit leicht verschluckbaren Teile oder scharfe Kanten erkennbar sein. Und wenn Produkte wie Spielteppiche, Kinderschminke oder Knete auffällig oder gar übel riechen, dann sollte man darauf verzichten – sie könnten ungesunde Weichmacher oder Formaldehyd enthalten. Es lohnt sich aber auch, zu kontrollieren, ob eine möglichst ausführliche deutschsprachige Bedienungsanleitung vorhanden ist und ob der Hersteller mit Anschrift genannt ist. Dass viele gefährliche Produkte aus Fernost kommen, sollte, so die Verbraucherschützer, aber nicht als pauschale Warnung vor exotischen Waren interpretiert werden. „Aus Fernost kommt nicht nur gesundheitsgefährdendes Spielzeug. Auch bei diesen Waren gibt es Qualitätsunterschiede, die sich oft im Preis widerspiegeln“, stellt Kerstin Etzenbach-Essers klar.

FL (29.09.2017)

Seite: << zurück12

Kurztipps

5 Tipps für...
...den Schutz vor falschen Handwerkern

So schützen Sie sich vor falschen Handwerkern:

5 Tipps für...
...die Reise mit dem Flugzeug

Mit diesen Tipps sind Sie für Ihren nächsten Flug gut gerüstet:

5 Tipps für...
...das Erkennen von Marken- und Produktfälschungen

So erkennen Sie Marken- oder Produktfälschungen:

5 Tipps für...
...den Schutz von Garage und Gartenhaus vor Einbruch

Diese Sicherungsmaßnahmen machen Sinn.

5 Tipps für...
...das Erstellen von Vollmachten

So sollten Sie sich in Bezug auf Vorsorge- oder Bankvollmachten...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Hacker-Angriffen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren Rechner und Ihre...

5 Tipps für...
...den Schutz pflegebedürftiger Menschen vor Gewalt

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Gewalt gegen pflegebedürftige...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Abzocke und Betrug im Urlaub

So schützen Sie sich im Urlaub vor Trickbetrügern und anderen Ganoven.

5 Tipps für...
...verantwortungsvolles Radfahren im Straßenverkehr

So kommen Sie sicher und rücksichtsvoll durch den Stadtverkehr.

5 Tipps für...
...das Radfahren im Winter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit trotz...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Wildunfällen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Herbst und Winter in...

5 Tipps für...
...das Autofahren im Alter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie als älterer Mensch Auto fahren.

5 Tipps für...
...das sichere Wandern

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie auf eine Wanderung gehen möchten.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Telefonbetrügern

Darauf sollten Sie achten, um am Telefon nicht auf Betrüger...

5 Tipps für...
...das sichere Surfen im Urlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Urlaub mobile Geräte nutzen.

5 Tipps für...
...einen erfolgreichen Widerruf

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen abgeschlossenen...

5 Tipps für...
...sicheres Bezahlen im Internet (Online Banking)

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie online bezahlen möchten.

5 Tipps für...
...mehr Sicherheit auf der Skipiste

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der Wintersportsaison auf...

5 Tipps für...
...den Umgang mit Spam-Mails

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von Spam-Mails in Ihrem...

5 Tipps für...
...die Zugreise

So schützen Sie sich vor Taschendieben und kommen sicher ans Ziel.

5 Tipps für...
...den Weihnachtsmarktbesuch

So können Sie sich vor Taschendiebstahl schützen.

5 Tipps für...
...den sicheren Geschenkekauf

So verhindern Sie, dass der Einkauf nicht mit Frust endet.

5 Tipps für...
...ein sicheres Passwort

Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.

5 Tipps für...
...den Kauf von Souvenirs

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Urlaubsandenken erwerben.

5 Tipps für...
...den Medikamentenkauf im Netz

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Arzneimittel online bestellen.

5 Tipps für...
...das sichere Pedelec

Darauf sollten Sie achten, bevor Sie mit dem E-Fahrrad losfahren.

5 Tipps für...
...die Verkehrssicherheit im Winter

So können Autofahrer das Unfallrisiko reduzieren.

5 Tipps für...
...die App-Nutzung

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.

5 Tipps für...
...die Katastrophenvorsorge

So sind Sie für den Ernstfall richtig vorbereitet.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Fahrraddiebstahl

So erschweren Sie Fahrraddieben ihr Vorhaben.

Weitere Infos für Senioren

So vermeiden Sie böse Überraschungen

Wenn die Balkontüren im Sommer offenstehen und etwa Mäuse ins Haus...[mehr erfahren]

Wie man das Auto ordnungsgemäß abstellt

Viele Autos, wenig Platz: Vor allem in deutschen Großstädten sind...[mehr erfahren]

Deutsche und polnische Polizei in einem Team

Europa wächst zusammen. Die offenen Grenzen führen jedoch auch dazu,...[mehr erfahren]

Hunde verstehen und Kontrolle behalten

Ob auf der Straße, im Park oder zu Besuch bei Bekannten: Viele...[mehr erfahren]

Bochumer und Gelsenkirchener Senioren lernen, den ÖPNV sicher zu nutzen

In Bochum und Gelsenkirchen werden pro Jahr rund 500 Senioren fit für...[mehr erfahren]