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Tierdiebstahl und Respektlosigkeit im Zoo

Ein Ausflug in den Zoo lässt viele Kinder- und Erwachsenenherzen höher schlagen. Täglich beobachten Zoobesucher mit großer Faszination das Treiben der Erdmännchen und die Fütterung der Schimpansen. Leider sind die Tiere in ihrem Gehege nicht immer sicher. Im vergangenen Jahr kam es vermehrt zu Vorfällen von respektlosem Verhalten seitens der Zoobesucher. Diese fütterten die Tiere mit ungeeignetem Essen und bedrängten sie. Im Zoo Krefeld ging das so weit, dass die Pinguine durch ihr Gehege gejagt wurden. Doch auch nachts gibt es Gefahren. Professionelle Diebe stehlen aus den Zoos wertvolle Tiere, mit denen der Handel offiziell verboten ist. Auf dem Schwarzmarkt verkaufen sie die Tiere für hohe Summen. Angesichts der mangelnden Rücksicht der Besucher und der Bedrohung der Tiere durch den illegalen Tierhandel stehen Zoos nun vor der Aufgabe, den Schutz und die Sicherheit für die Tiere auszubauen.

Petra Schwinn ist Diplombiologin und arbeitet als Pressesprecherin im Zoo Krefeld

© Zoo Krefeld

Illegaler Tierhandel

Klar abgegrenzt von unbedachtem Besucherverhalten, aber genauso präsent im Zooalltag, ist illegaler Tierhandel. „Das ist organisierte Kriminalität und wird auch von der Polizei als solche bezeichnet und behandelt“, erklärt Petra Schwinn. Dabei werden Tiere, die unter das Washingtoner Artenschutzabkommen fallen und mit denen der Handel verboten ist, von reichen Auftraggebern bestellt oder von Tierhändlern auf Vorrat gekauft. Im Krefelder Zoo wurden bereits Hyazinth-Aras und Goldene Löwenäffchen gestohlen, die auf dem Schwarzmarkt einen Wert von bis zu 30.000 Euro haben. Auch wenn bisher nur kleinere Tiere entführt wurden, gibt Schwinn zu bedenken: „Es ist nicht auszuschließen, dass der Fokus unter Umständen irgendwann auf Schneeleoparden oder andere Tiere fällt. Dabei ist es möglich, dass bei derartigen Diebstählen auch Menschen mitmachen, die sich im Umgang mit solchen Tieren auskennen.“ Vor den Tierdiebstählen war den Mitarbeitern des Krefelder Zoos um Zoodirektor Dr. Dreßen nicht bewusst, welche Dimensionen illegaler Tierhandel haben kann. Laut der Polizei und dem Bundesamt für Naturschutz handelt es sich bei den Tätern um Profis. Sie kundschaften die örtlichen Gegebenheiten aus, beobachten die Kontrollgänge der Zoo-Mitarbeiter und schlagen dann nachts zu. Anschließend befördern sie die Tiere sofort außer Landes. Die gestohlenen Löwenäffchen sind laut einem Informanten in einem osteuropäischen Land wieder aufgetaucht. „Die Polizei hat uns dringend davon abgeraten, selbstständig dorthin zu fahren, weil es in diesem Milieu auch zu tödlichen Übergriffen kommt“, beschreibt Zoodirektor Dr. Dreßen die gefährliche Situation.

Konsequenzen und erhöhte Sicherheit

Um derartige Diebstähle künftig zu vermeiden, hat der Krefelder Zoo bei Tiergehegen, in denen gefährdete Tierarten leben, die Sicherheitsvorkehrungen ausgebaut. Auch andere Zoos erhöhen ihre Vorsichtsmaßnahmen, da die Vorfälle im Krefelder Zoo kein Einzelfall waren. „Diebstähle sind ein weltweites Problem und von einer viel schwerwiegenderen Bedeutung als Übergriffe auf Tiere durch Besucher“, erklärt Petra Schwinn. Es gibt zwar eine offizielle Parkordnung und zahlreiche Hinweisschilder in der Nähe der Gehege, doch zusätzlich hat der Zoo Krefeld einen ehrenamtlichen Besucherservice eingerichtet. Das Verhalten der Besucher kann so durchgehend im Auge behalten werden. Beobachten die Mitarbeiter des Besucherservices unerlaubtes oder respektloses Verhalten den Tieren gegenüber, ist eine Ermahnung grundsätzlich die erste Stufe. „Wenn man dann merkt, dass es sich um Personen handelt, die sich trotz Ansprache und Ermahnung nicht entsprechend verhalten, dann kann es auch zu einem Zooverweis kommen. Man kann auch ein Hausverbot aussprechen, das ist bisher aber noch nicht passiert“, erklärt Petra Schwinn. Um Kindern und Jugendlichen einen angemessenen Umgang mit Tieren zu beizubringen, kooperiert der Krefelder Zoo mit zahlreichen Schulen. Laut Schwinn besteht die Bildungsaufgabe von Zoos darin, den Menschen ein respektvolles Miteinander untereinander und der Natur gegenüber zu vermitteln. Dazu erinnert sie sich auch an frühere Zeiten, in denen derartige Probleme weniger präsent waren: „Wenn wir uns an unsere Kindheit erinnern, haben wir auch Spaß im Zoo gehabt, ohne dass wir die Tiere geärgert haben.“

FL (27.01.2017)

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