Radfahren wie die Großen
Präventionsprojekt „Kinderfahrradpolizei“
Auf dem Polizei-Rad können die Kinder zeigen, was sie können
© Joachim Schalke
Wenn Joachim Schalke mit seinem Lastenfahrrad vorfährt, bedeutet das: Heute dreht sich alles um die Verkehrserziehung. Denn in der Transportkiste und auf dem Anhänger hat der Polizist und ehemalige Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Köln alles, was man braucht, um einen Fahrradparcours für Kinder aufzubauen. Auf den Polizei-Fahrrädern und mit Polizei-Helmen ausgestattet, dürfen die Kleinen ihre Runden entlang der bunten Hütchen drehen. Das Ziel des Projekts „Kinderfahrradpolizei“: das verkehrssichere Fahrradfahren trainieren und gleichzeitig Interesse für das Berufsfeld wecken.
Spielerische Herangehensweise
Mit Pylonen baut Joachim Schalke einen Fahrradparcours in einer verkehrsberuhigten Zone auf. Dann markiert er mit Straßenmalkreide den Start und das Ziel und zeichnet Pfeile ein, die die Richtung weisen. Anschließend lädt er die Fahrräder vom Anhänger seines Lastenfahrrads, die ein bisschen so aussehen wie die Diensträder der Fahrradpolizeistreifen. Der Parcours ist das Herzstück des Projekts „Kinderfahrradpolizei“, das Schalke vor etwa einem Jahr ins Leben gerufen hat. Alle Kinder, die bei dem Parcours mitmachen möchten, müssen erst einmal die Fahrtüchtigkeit des Rads überprüfen: „Wir kontrollieren das gemeinsam. Anschließend gucken wir, ob der Helm richtig sitzt. Das heißt, ob er nicht zu locker oder zu eng ist.“ Danach dürfen die Kinder über den Parcours düsen. Dem Experten geht es jedoch nicht nur darum, dass die Kinder lernen, wie ein verkehrssicheres Fahrrad aussieht oder wie man sicher fährt. Sein Ziel ist auch, dass sie spielerisch mit dem Berufsfeld Fahrradpolizei in Berührung kommen. „Kinder merken sich so etwas. Vielleicht bekommen dadurch einige von ihnen Lust, später einmal Polizistin oder Polizist zu werden. Wir spielen bei dem Parcours sozusagen auch ein bisschen Fahrradpolizei“, ergänzt Schalke.
Kreatives „Dienstfahrzeug“
Damit sein blaues Lastenfahrrad, mit dem er das gesamte Material für den Parcours transportiert, wie ein Polizei-Fahrzeug anmutet, hat Joachim Schalke es eigenhändig umgestaltet. „Ich habe neongelbe und weiße Markierungen und einen ‚Polizei‘-Schriftzug aufgebracht. Dieser ist allerdings abgedeckt, wenn ich damit im Straßenverkehr unterwegs bin. Das wäre natürlich nicht erlaubt“, erklärt er. „Zudem habe ich weitere Leuchten und Spielzeug-Blaulichter montiert.“ Das Lastenrad ist auch mit einem Lautsprechersystem ausgestattet, über das Schalke, wie bei einem Streifenwagen, Durchsagen machen und Signaltöne abspielen kann. „Ich bin zwar Polizist, aber den Parcours führe ich nicht in dieser Funktion durch. Das ist ein privates Projekt. Durch die Umgestaltung des Lastenrads sieht es jedoch sehr authentisch aus – als wäre es ein offizielles Fahrzeug der Polizei.“
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