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„Gib Shit nen Tritt“

„Gib Shit nen Tritt“ – so heißt das Bremerhavener Drogenpräventionsstück der Polizeipuppenbühne. Erzählt wird die Geschichte des 17-jährigen Kevin, sein Publikum: Schülerinnen und Schüler der siebten Klasse. Polizeioberkommissarin Silvia Bast von der Ortspolizeibehörde Bremerhaven erklärt, worum es in dem Stück geht und wie es bei den Kindern ankommt.

Drogenprävention in Bremerhaven


Durch Gruppendruck kommt es häufig zum ersten Drogenkonsum

© Polizei Bremerhaven

 

„Gib Shit nen Tritt“ – so heißt das Bremerhavener Drogenpräventionsstück der Polizeipuppenbühne. Erzählt wird die Geschichte des 17-jährigen Kevin, sein Publikum: Schülerinnen und Schüler der siebten Klasse. Polizeioberkommissarin Silvia Bast von der Ortspolizeibehörde Bremerhaven erklärt, worum es in dem Stück geht und wie es bei den Kindern ankommt.

Kevins Drogenkarriere

Das Stück beginnt mit Kevin, gespielt von einem Polizeibeamten, der vor der Bühne sitzt und den Siebtklässlern aus seinem Leben erzählt. Wie blöd jetzt alles sei. Wegen den Drogen müsse er jetzt Sozialstunden leisten, weil er erwischt wurde, wie er ein Navi aus einem Auto geklaut hat. In Rückblenden spielen die Puppen auf der Bühne dabei Szenen aus den vergangenen drei Jahren nach. Etwa, wie er mit 14 das erste Mal gekifft hat und sich das eigentlich ganz gut angefühlt hat. Oder wie er seinen Eltern das erste Mal Geld aus dem Portemonnaie gestohlen hat, um davon Drogen zu kaufen. Die Geschichte von Kevin ist ein Musterbeispiel einer Drogenkarriere. Er rutscht hinein, weil seine Clique anfängt, mit Cannabis zu experimentieren. Er fängt an, häufiger zu kiffen, beginnt zu klauen und zu dealen und wird schlechter in der Schule. Sein Umfeld merkt, dass mit ihm etwas nicht stimmt, hilft ihm aber nicht. Seine Eltern merken erst spät, was mit ihm los ist, und stehen dem Ganzen hilflos gegenüber. Kevin haut von zu Hause ab – und kommt am Ende sogar mit der Polizei in Konflikt.

Kevin erzählt seine Geschichte

Polizeiinspektion Neuwied, © PI Neuwied

Aufeinander Acht geben, sich Hilfe suchen

„Das zwanzigminütige Puppenstück soll den Kindern die Grundlage für die nachfolgende Diskussion in kleinen Gruppen liefern. Gemeinsam mit den Puppenspielern wird zum Beispiel überlegt, wer in solch einer Situation Ansprechpartner sein kann“, erklärt Bast. Man könne sich zum Beispiel an einen Lehrer wenden, den man mag oder zusammen mit einem Freund mal bei einer Beratungsstelle vorbeigehen. Unter anderem soll deutlich werden, dass man recht schnell selbst in eine Lage wie die von Kevin kommen kann, wenn im Bekanntenkreis jemand konsumiert. Während sich Kevins Freunde im Stück von ihm abwenden, wird erarbeitet, welche Möglichkeiten es gibt, um jemandem in solch einer Situation zu helfen. „Wir wollen die Kinder mit dem Stück sensibilisieren, damit sie sich für andere einsetzen, auch mal nachfragen, wenn sich jemand plötzlich verändert und sich nicht einfach von der Person abwenden“, erklärt die Polizeioberkommissarin.

Kevins Eltern sind ahnungslos

© Polizei Bremerhaven

Kinder begeistert, Eltern desinteressiert

Dass man mit der Puppenbühne auch noch Siebtklässler erreichen kann, merkt man an den Reaktionen der Schülerinnen und Schüler: „Sobald wir starten, hören alle aufmerksam zu und arbeiten mit. Man merkt, dass die Kinder sich mit dem Inhalt des Stücks wirklich auseinandersetzen“, betont die Präventionsexpertin. Schade sei, dass man die Eltern nicht mit ins Boot bekommen würde. Bast: „Eigentlich ist an die Vorführung des Stücks auch ein Elternabend gekoppelt, bei dem sich auch Erziehungsberechtigte mit dem Thema Cannabis vertraut machen können. Wir zeigen das Stück und beantworten Fragen rund um Drogenkonsum und den Umgang damit. Leider wurde dieses Angebot nicht angenommen, so dass wir den Informationsabend für Eltern wieder einstellen mussten.“ Viele seien der Meinung, dass ihr Kind mit Drogen nichts zu tun hätte und das Thema daher für sie nicht relevant sei.

Kontakt

Ortspolizeibehörde Bremerhaven

Amt 90/12

Silvia Bast

Hinrich-Schmalfeldt-Straße 31

27576 Bremerhaven

Tel.: 0471 953 1121

Fax: 0471 953 1109

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