< Projekttag „Soziale Netzwerke“

Sexting - Nacktfotos im Netz

„Sexting“ setzt sich zusammen aus den Worten „Sex“ und „Texting“. Es bedeutet, Kurznachrichten mit sexuellem Inhalt zu versenden. Nicht nur Jugendliche verschicken Nacktfotos und Videos von sich – eigentlich ist Sexting in jeder Altersklasse verbreitet. Die Bilder werden zwar meist freiwillig aufgenommen, aber nach dem Verschicken verlieren die Personen jegliche Kontrolle darüber, wer die Fotos zu sehen bekommt. Nicht nur der Empfänger der Fotos, sondern auch diverse Online-Dienste können auf die Fotos zugreifen und sie weiterverbreiten – und was einmal im Internet zu finden ist, das verschwindet nicht mehr so einfach.

Zwischen Datenschutz und Kinderpornographie

Viele Fotos werden freiwillig aufgenommen, aber unfreiwillig veröffentlicht

© Anja Roesnick, fotolia

 

„Sexting“ setzt sich zusammen aus den Worten „Sex“ und „Texting“. Es bedeutet, Kurznachrichten mit sexuellem Inhalt zu versenden. Nicht nur Jugendliche verschicken Nacktfotos und Videos von sich – eigentlich ist Sexting in jeder Altersklasse verbreitet. Die Bilder werden zwar meist freiwillig aufgenommen, aber nach dem Verschicken verlieren die Personen jegliche Kontrolle darüber, wer die Fotos zu sehen bekommt. Nicht nur der Empfänger der Fotos, sondern auch diverse Online-Dienste können auf die Fotos zugreifen und sie weiterverbreiten – und was einmal im Internet zu finden ist, das verschwindet nicht mehr so einfach.

Warum Nacktbilder verschicken?

Mutprobe, Liebesbeweis, Selbstdarstellung, Gruppenzwang: Die Gründe für Sexting sind vielfältig. Das Verschicken von Nacktfotos mit dem Handy über Dienste wie Snapchat, WhatsApp, Facebook, Skype oder Instagram ist kein neues Phänomen. „Das, was Mädchen früher mit der besten Freundin im Bad gemacht haben, wird heute mit dem Handy aufgenommen, verschickt oder direkt in soziale Netzwerke geladen“, sagt Prof. Dr. Christoph Möller, Chef der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Kinderkrankenhaus Hannover. Warum aber kommen Jugendliche überhaupt auf die Idee, Nacktfotos von sich zu versenden? „Kinder kommen heutzutage sehr früh mit Nacktbildern oder mit pornografischen Inhalten in Kontakt, sodass ein ganz anderes Normalitätsverständnis da ist als noch vor zehn oder 20 Jahren“, erklärt der Jugendpsychiater. Zudem gebe es auch einen Gruppendruck: Weil es andere machen, verschicke man eben auch selbst solche Fotos.

Prof. Dr. Christoph Möller, Chef der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Kinderkrankenhaus Hannover

© HKA

Gefahren des Sextings

Wenn das versendete Nacktfoto ausschließlich bei demjenigen landet, für den es gedacht war, ist das kein Problem. Schwierig wird es, wenn das Bild vom Empfänger weiterverbreitet wird. Dann kann es vor allem im Schulalltag dazu kommen, dass die abgebildete Person unter Hänseleien und Cybermobbing leidet. Was einmal im Internet ist, kriegt man dort so schnell nicht wieder raus. Auch die Polizei in Hessen beschäftigt sich mit Fällen von Sexting, in der Statistik sind diese allerdings nur schwer zu erfassen. „Im Grundsatz ist Sexting kein Straftatbestand, es löst nur diverse Straftaten aus. Wenn beispielsweise eine 13-Jährige einem 15-Jährigen ein Nacktfoto von sich schickt, dann ist er damit in den Besitz von kinderpornografischem Material gekommen, was eine Straftat ist. Und wenn eine Frau ein Nacktbild von ihrem Ex-Mann im Internet veröffentlicht, dann verletzt sie seine Rechte am eigenen Bild“, erklärt Andreas Grillich, Cybercrimefachberater der Polizei Hessen.

Seite: 12weiter >>

Weitere Präventionsprojekte in Hessen

Schüler für Facebook, Whatsapp und Co. sensibilisieren

Soziale Netzwerke sind ein fester Bestandteil des alltäglichen...[mehr erfahren]

Schulprojekt „Alice“ informiert über Drogen

Jeder kennt die Geschichte von Alice, die in ein Wunderland eintaucht...[mehr erfahren]

Das Schulprojekt „Prävention im Team“

Eine Schlägerei an der Bushaltestelle oder eine aggressive Jugendgang...[mehr erfahren]

Polizei setzt sich für mehr Sicherheit auf Schulwegen ein

Tausende Kinder legen tagtäglich in Mittelhessen ihren Weg zur Schule...[mehr erfahren]

Beratungsstelle Hessen unterstützt durch Prävention und Ausstiegsbegleitung

Wie kann man Jugendliche früh genug gegen salafistische Prediger...[mehr erfahren]