< Projekttag „Soziale Netzwerke“

Sicher im Wasser

Nur etwa jedes zweite Kind kann nach der Grundschule sicher schwimmen. Das hat schwerwiegende Folgen: Ertrinken ist bei Kindern zwischen einem und fünf Jahren die häufigste, bei Kindern unter 15 Jahren die zweithäufigste nicht natürliche Todesursache. Wann und wie sollten Kinder Schwimmen lernen? Und wie sehen Erste-Hilfe-Maßnahmen aus, wenn ein Kind aus dem Wasser gerettet wurde? Martin Holzhause von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) erklärt, wie Kinder sicher am und im Wasser unterwegs sind.

Für Kleinkinder kann Wasser schnell zur Gefahr werden

© LoloStock/stock.adobe.com

Erste Hilfe bei Kindern

Wird ein Kind bewusstlos aus dem Wasser gerettet, sollten sofort der Notruf 112 gewählt werden und Erste-Hilfe-Maßnahmen wie eine Herzdruckmassage und eine Mund-zu-Mund-Beatmung erfolgen. Bei Säuglingen werden zur Herzdruckmassage nur zwei Finger genutzt, bei Kindern bis zur Pubertät nur eine Hand. Erst danach werden zur Herzdruckmassage beide Hände eingesetzt. „Hilfsorganisationen wie die DLRG oder auch das Deutsche Rote Kreuz bieten spezielle Kurse an, die sich gezielt mit Erste-Hilfe-Maßnahmen am Kind beschäftigen. Da wird auch die Reanimation genau erklärt und geübt“, weiß Holzhause. Besonders wichtig: Wird ein Kind reanimiert, sollte es danach auf jeden Fall zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht werden – auch wenn es ihm augenscheinlich gut geht.

Sekundäres Ertrinken erkennen

Ein weiteres Phänomen, das nur bei Kindern auftritt, ist das so genannte sekundäre Ertrinken. Gerät beim Schwimmen oder Baden Wasser in die Lunge, kann es später zu einer Entzündungsreaktion kommen. „Beginnt ein Kind Stunden oder auch einige Tage nach einem Aufenthalt im Wasser stark zu husten, ist die Atmung rasselnd oder bekommt das Kind blaue Lippen, sollte man einen Arzt aufsuchen und erklären, dass das Kind eventuell Wasser geschluckt hat. Sekundäres Ertrinken kommt zwar sehr selten vor, kann aber lebensgefährlich werden. Daher sollte man die Symptome kennen“, betont Holzhause.

Schwimmringe, Luftmatratzen oder aufblasbare Wassertiere sind Spielzeuge und keine Schwimmhilfen. Kinder können damit schnell umkippen, abtreiben oder in tiefes Wasser geraten. Sie sollten daher nur unter Aufsicht genutzt werden.

Gefahrenquellen aus dem Weg räumen

Besonders auf Kleinkinder übt Wasser eine große Anziehungskraft aus. Deshalb können Teiche oder Planschbecken im eigenen oder im Nachbargarten schnell zur Gefahr werden. Für die Jüngsten genügen aber auch schon kleinere Mengen an Wasser, um zu ertrinken: „Die heimische Badewanne, eine Regentonne, sogar mit Wasser gefüllte Blumenkübel oder Schubkarren sind für Kleinkinder gefährlich. Man sollte sie daher in der Nähe von Wasser niemals unbeaufsichtigt lassen und unnötige Gefahrenquellen richtig absichern oder beseitigen“, rät der Experte. SBa (31.05.2019)

Seite: << zurück12

Weitere Präventionsprojekte in Hessen

Ein Siegel für mehr Sicherheit

Sich im eigenen Zuhause sicher zu fühlen ist ein Grundbedürfnis der...[mehr erfahren]

Polizei setzt sich für mehr Sicherheit auf Schulwegen ein

Tausende Kinder legen tagtäglich in Mittelhessen ihren Weg zur Schule...[mehr erfahren]

Beratungsstelle Hessen unterstützt durch Prävention und Ausstiegsbegleitung

Wie kann man Jugendliche früh genug gegen salafistische Prediger...[mehr erfahren]

Projekt „Prävention in Kindergarten und Schule – PiKS“

Der Deutsche Förderpreis Kriminalprävention wird seit dem Jahr 2003...[mehr erfahren]

Schüler für Facebook, Whatsapp und Co. sensibilisieren

Soziale Netzwerke sind ein fester Bestandteil des alltäglichen...[mehr erfahren]