Hohes Risiko, lukratives Geschäft
Dem Risiko zum Trotz
Was an den Fällen verwundert, sind die Tatorte. Denn hierbei handelt es sich nicht um dunkle verlassene Großparkplätze, sondern um Wohngebiete und Straßen in Nähe des Stadtzentrums. „Das ist eher ungewöhnlich, denn es wurden immer viele und auch große Teile abmontiert. Das ist ein ziemlicher Aufwand. Das macht man nicht in zwanzig Minuten“, erklärt Dubendorff. Dass die Täter das hohe Entdeckungsrisiko auf sich nehmen, kann zum einen daran liegen, dass ein solches Vorgehen nicht immer gleich als verdächtig wahrgenommen wird. „Wenn man sieht, dass nachts um drei Uhr jemand an der Motorhaube beschäftigt ist, kommt man erst mal nicht auf die Idee, dass da was falsch laufen könnte“, so der Kölner Ermittler. Dass die Täter nicht den ganzen Wagen entwenden, um ihn ungestört in einer Zerlegehalle auseinanderzunehmen, sondern das hohe Entdeckungsrisiko in Kauf nehmen, hängt vor allem mit dem Fahrzeugtyp zusammen. Höherklassige Autos sind heute mit effektiver Diebstahlsicherung ausgestattet, die nur ein Täter mit Fachkenntnis überwinden kann. Hinzu kommt, dass die Wagen oft über eine GPS-Navigation verfügen, die die Ortung des Fahrzeugs ermöglicht. „Vorausgesetzt, es gibt eine Zerlegehalle und der Täter kann die Diebstahlsicherung knacken beziehungsweise das GPS ausschalten – dann hat er immer noch das Problem, dass er die restlichen Teile entsorgen muss. Beim Ersatzteildiebstahl lässt man das, was man nicht braucht, einfach stehen“, fasst Ralf Dubendorff zusammen.
Schutz ist kaum möglich
Nicht selten gelten die betroffenen Fahrzeuge nach der Tat als wirtschaftlicher Totalschaden. Denn die Teile sind nicht immer fachgerecht abgebaut. Oft werden auch andere Autoteile, vor allem die Kabel der Elektronik, bei der Tat beschädigt. „Ich kann leider keinen guten Rat geben, wie man sich vor einem solchen Diebstahl schützen kann. Denn die Fahrzeuge werden eher zufällig ausgewählt. Wer eine Garage besitzt, sollte seinen Wagen aber unbedingt nachts hier abstellen und nicht aus Bequemlichkeit davor parken“, rät der Experte. Wurde man zum Opfer von Ersatzteildiebstahl, gilt es, umgehend die Polizei zu informieren. „Man sollte versuchen, keine Spuren kaputtzumachen, indem man sich in seinen Wagen setzt. Am besten: Handy nehmen, 110 wählen und warten, bis die Kollegen kommen.“
MW (26.05.2017)
Weitere Präventionsprojekte in Nordrhein-Westfalen
Ein Theaterprojekt zur Vermittlung von Medienkompetenz
Vernetzung und Social Media sind Themenbereiche, mit denen heutzutage...[mehr erfahren]
Präventionsprojekt „Kinderfahrradpolizei“
Wenn Joachim Schalke mit seinem Lastenfahrrad vorfährt, bedeutet das:...[mehr erfahren]
Angebot in Bochum soll Handlungssicherheit verbessern
„Viele ältere Menschen haben Angst, öffentliche Verkehrsmittel zu...[mehr erfahren]
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist ein bundesweites...[mehr erfahren]
Polizei NRW schiebt Tätern den „Riegel vor!“
Auch wenn die Einbruchszahlen kontinuierlich zurückgehen: NRW bleibt...[mehr erfahren]