Wenn alleinstehende Frauen zu unfreiwilligen Drogenkurieren werden

Zur Anwerbung von Drogenkurieren bedienen sich Rauschgifthändlerbanden vermehrt sozialer Netzwerke. Dabei sind sich die angeworbenen Kuriere ihrer Funktion als Drogenschmuggler oftmals nicht bewusst und gehen wegen der Aussicht auf schnell verdientes Geld ein hohes Risiko ein.

BKA warnt vor dem Missbrauch als Drogenkurier über soziale Netzwerke


Opfer werden oft mit viel Geld für eine angebliche Kuriertätigkeit gelockt

© eldadcarin, fotolia

 

Zur Anwerbung von Drogenkurieren bedienen sich Rauschgifthändlerbanden vermehrt sozialer Netzwerke. Dabei sind sich die angeworbenen Kuriere ihrer Funktion als Drogenschmuggler oftmals nicht bewusst und gehen wegen der Aussicht auf schnell verdientes Geld ein hohes Risiko ein.

Im Rahmen seiner Ermittlungen hat das Bundeskriminalamt festgestellt, dass eine unbekannte Person unter Verwendung der Namen „Ben“, „Ben Benson“, „Ben White“ und „Ben Werner“ in sozialen Netzwerken deutsche Staatsangehörige anwirbt, um angebliche Designerkleidung aus Südamerika nach Europa oder Afrika zu transportieren. Als Entlohnung werden mehrere tausend Euro in Aussicht gestellt. Statt der Designerkleidung übergeben die Täter den erfolgreich angeworbenen Opfern in Südamerika jedoch minderwertige Waren, in denen zum Teil mehrere Kilogramm Kokain versteckt sind. Auf der Rückreise fungieren die Opfer – ohne dies zu wissen – als Rauschgiftkuriere. Wenn sie in entsprechende Kontrollen geraten, werden sie am Abreise- oder Ankunftsflughafen festgenommen.

Die Täter nehmen über soziale Netzwerke mit potentiellen Kurieren Kontakt auf

© momius, fotolia

Kontaktaufnahme erfolgt über Portale mit Umkreissuche

„In den hier bekannten Fällen ist die Kontaktaufnahme über Flirtplattformen mit regionaler Umkreissuche erfolgt“, erläutert Uwe Meier* (Name von der Redaktion geändert), Hauptkommissar beim Bundeskriminalamt BKA im Bereich Rauschgiftermittlungen. „Der Täter stammt aus einer bestimmten deutschen Region, in der er sich gut auskennt, und sucht sich dann Frauen in diesem Umkreis. Dadurch ist er in der Lage, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.“ Anfänglich erfolgt eine vertrauensbildende Kommunikation auf Flirtbasis. Dann erwähnt der Anwerber seinen Job: „Ich fliege weltweit von A nach B, habe Spaß und bekomme dafür noch viel Geld. Möchtest du das nicht auch machen? Außerdem könnten wir uns im Ausland dann auch mal treffen.“ Später wird die Kommunikation auf eine sogenannte Messenger-App verlagert. „Bei der Zielgruppe handelte es sich meistens um alleinstehende Frauen, denen von einem auf den ersten Blick sehr attraktiven Anwerber eine Kombination aus gutem Jobangebot und Liebesbeziehung in Aussicht gestellt wird“, beschreibt der BKA-Ermittler.

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