„Gewalt wandeln“
Eine bedenkliche Entwicklung
Während Evelyn Zinke in der Anfangsphase des Projekts 2005 zunächst unregelmäßig von Schulen angefragt wurde, hat sich die Zahl der Anfragen seitdem verfünffacht. „Unsere aktuelle Jugend entwickelt sich in eine Richtung, die sehr bedenklich ist. Mobbing und Gewalt finden immer früher statt. Ich komme inzwischen sogar in zweite Klassen, in denen jemand gemobbt wird“, stellt sie fest. Außerdem hat sie das Gefühl, dass es in einem Zeitraum von vier bis sechs Schulstunden sehr schwierig ist, das Denken und die Dynamik einer gesamten Klasse zu verändern. Deswegen schätzt sie neben dem Angebot für Schüler auch den Teil des Projekts, den sie für pädagogisches Fachpersonal konzipiert hat. Wichtig ist ihr dabei auch die intensive Zusammenarbeit mit den Schulsozialarbeitern, die die behandelten Themen gemeinsam mit den Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern weiterbearbeiten und nachhaltig im Schulalltag verankern.
Informationen zu weiteren Projekten wie dem Anti-Aggressivitäts- oder dem Anti-Gewalt-Training, sind auf der Internetseite des Anti-Gewalt-Zentrums zu finden. Auf der Webseite von Evelyn Zinke gibt es weitere Informationen zu ihren Lernansätzen und den Trainingsprogrammen, die sie anbietet.
Die Lehrkraft als Multiplikator
Zinke bietet im Rahmen des Projekts „Gewalt wandeln“ Seminare und Fortbildungen auch für die Lehrerinnen und Lehrer einer Schule an. Prävention ist ihrer Meinung nach vor allem eine Multiplikatoren-Arbeit, bei der die Lehrkraft eine zentrale Rolle spielt. „Lehrer sollten einen guten Draht zu ihren Schülern entwickeln und offen mit ihnen sprechen können. Es gibt einfache Methoden, um Konflikte gar nicht erst entstehen zu lassen. Dazu gehören zum Beispiel regelmäßige Gesprächskreise und eine Kommunikation, bei der sich der Lehrer auch mal auf Augenhöhe mit den Schülern unterhält“, schlägt Zinke vor. Dabei sei es aber wichtig, sich zu verdeutlichen, dass Lehrer und Schüler keine Kumpel sind. Die Rolle der Lehrkraft als Autoritäts- und Respektperson darf nicht in Frage gestellt werden. Der Kernansatz von „Gewalt wandeln“ ist, dass Gewalt in der Gruppe keine Chance hat, wenn alle Akteure zusammenhalten. Das möchte Zinke ihren Projektteilnehmern nachhaltig vermitteln. „Genau wie Klassenverbände müssen auch Lehrerverbände zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen“, fasst sie das Ziel dieser Zusammenarbeit zusammen.
Kontakt
Evelyn Zinke
Anti Gewalt Zentrum Harz e. V.
Ernst-Grube-Straße 17
38875 Stadt Oberharz am Brocken / OT Elbingerode
[email protected]Weitere Präventionsprojekte in Sachsen-Anhalt
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