Neue Wege im gewerblichen Brandschutz
Durch individuelle Konzepte sollen Baurecht und Arbeitnehmerschutz besser aufeinander abgestimmt werden
Feuerwehr im Einsatz
© Erdal Torun, fotolia
Beim betrieblichen Brandschutz treffen die Anforderungen des Baurechts und Regelungen zum Arbeitnehmerschutz aufeinander. Zwei ganz unterschiedliche Welten, die durch individuelle Brandschutzkonzepte in Einklang miteinander gebracht werden können.
Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut. Diese Regel bewahrheitet sich etwa dann, wenn Mitarbeiter bei Bränden am Arbeitsplatz per Handy direkt die Feuerwehr alarmieren. Der Arbeitgeber ist dann überrascht, wenn plötzlich Einsatzwagen vor der Türe stehen – und er noch nicht einmal mit der Evakuierung begonnen hat. „Viel sinnvoller wäre es, wenn eine in einem Alarmplan festgelegte Notrufkette in Gang gesetzt würde“, meint Lars Oliver Laschinsky vom Verein der Brandschutzbeauftragten in Deutschland (vbbd).
Dann könnten alle für den Brandfall geplanten Schritte in der vorgesehenen Reihenfolge rasch und effizient ablaufen und es ginge keine Zeit verloren.
Wie muss ein Gebäude beschaffen sein, damit es brandsicher ist? Wie müssen Brandabschnitte getrennt sein und welche Fluchtwege sind vorgeschrieben? Das sind klassische baurechtliche Fragen, die für Gewerbetreibende relevant sind. Viel komplexer werden die Bestimmungen aber noch, wenn das Industriebaurecht Anwendung findet und es also um größere Gebäude geht. Es geht dann nicht mehr bloß um technische Maßnahmen. Baurechtliche Anforderungen können vielmehr sogar in die Organisation des Betriebs eingreifen.
Lars Oliver Laschinsky
Verein der Brandschutzbeauftragten in Deutschland (vbbd), © Lars Oliver Laschinsky
Das Baurecht lässt wenig Spielraum
Das Korsett für Gewerbetreibende ist dabei ziemlich eng, erklärt Brandschutzexperte Lars Oliver Laschinsky: „Ein Brandschutzfachplaner erstellt entsprechend den Vorgaben ein Konzept, das gemeinsam mit dem Antrag auf Baugenehmigung eingereicht wird und nach der Bewilligung umgesetzt werden muss“. Spielraum gibt es allerdings dann bei der konkreten Auswahl von Geräten und Anlagen. Der Gewerbetreibende kann dann natürlich – wie ein privater Bauherr auch – wählen, in welchen Bereichen er besonders hochwertige Produkte einsetzen will, und wo er es beim Mindestmaß belässt. „Wer im Privaten goldene Wasserhähne bevorzugt, kann dann im Betrieb auch teurere und architektonisch hochwertige Rauchabzugsklappen wählen. Wer gerne spart, entscheidet sich für die Standardmodelle.“
Weitere Präventionsprojekte in Thüringen
Prävention von sexueller Gewalt gegen Kinder
Sexuelle Gewalt gegenüber Minderjährigen ist keine Seltenheit....[mehr erfahren]
Das Theater „Winzig“ macht den Schulweg sicherer
Bis zu 150 Mal im Jahr hat der Clown Hajo seinen großen Auftritt. Bei...[mehr erfahren]
Ein Projekt für mehr Zusammenhalt in der Klasse
Beleidigungen, Schimpfwörter und Ausgrenzung: Das gehört in vielen...[mehr erfahren]
„Starke Mädchen“ und „coole Jungs“ meistern Tücken des Alltags
Der Mord an der kleinen Mary-Jane aus Zella-Mehlis sorgte im Juni...[mehr erfahren]
Ein Mitmachparcours zu Alkohol, Tabak und Drogen
Einmal einen Alkoholrausch ohne Kater erleben, die Höhen und Tiefen...[mehr erfahren]