Kinderpornografie

Unter Kinderpornografie versteht man die Darstellung von sexuellen Handlungen an, mit oder vor Kindern. Verbreitung, Erwerb und Besitz von kinderpornografischen Schriften werden mit einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu zehn Jahren bestraft.

Inhalte von Kinderpornografie

  • Kinderpornografie gibt es in Schriftform, als Fotografien, Filmmaterial oder Animationen.
  • Die Verbreitung von Kinderpornografie findet hauptsächlich über Tauschbörsen (Peer-to-Peer-Netzwerke) oder geschlossene Internetforen statt, in denen Bilder zur Verfügung gestellt und getauscht werden.
  • zunehmend werden kinderpornografische Inhalte auch von Kindern und Jugendlichen z. B. in Gruppenchats (WhatsApp, Instagram, Snapchat, Facebook usw.) an Freunde verschickt. Die Ernsthaftigkeit und Strafbarkeit der Inhalte ist den meisten dabei nicht bewusst.
  • Die Darstellungen reichen von so genanntem „Posing-Material“, das heißt, Bilder von (erotisch) posierenden Kindern über Material, dass sexuelle Handlungen von Kindern untereinander, sexuelle Übergriffe von Erwachsenen an Kindern (etwa Geschlechtsverkehr) bis hin zu sadistischen Gewalthandlungen an Kindern zeigt.

Kinderpornografie dokumentiert möglicherweise einen noch andauernden sexuellen Missbrauch von Kindern. Das Bundeskriminalamt räumt daher der Bekämpfung der Kinderpornografie einen hohen Stellenwert ein.

Statistik und Ermittlungen

Im Jahr 2022 wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 15.520 Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern erfasst, das sind etwa genauso viele wie im Vorjahr. Es gab 42.075 angezeigte Fälle, in denen Menschen kinderpornographische Bilder besessen, verbreitet, erworben oder hergestellt haben. Die meisten Hinweise zu Dateien mit kinderpornografischen Inhalten erhält das Bundeskriminalamt von der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation National Centre for Missing and Exploited Children (NCMEC). Die Anzahl dieser Meldungen steigt weiter, sagt das Bundeskriminalamt. Ein Problem für die Polizei im Bereich Kidnerpornografie ist die fehlende Möglichkeit zur Vorratsdatenspeicherung in Deutschland. Das bedeutet, dass IP-Adressen bei den Providern nicht lange genug gespeichert werden, um sie einem möglichen Täter zuordnen zu können. Dies erschwert es Ermittlern enorm, in die abgeschotteten Kreise der Kinderporno-Ringe vorzudringen.

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