Archiv

< Vorsicht Kostenfallen!
01.05.2015

Alkohol im Alter

Immer mehr Senioren greifen zur Flasche 


Alkohol wird im Alter schlechter vertragen

© michelangelus, fotolia

 

Der Alkoholkonsum nimmt zu – im Schnitt trinkt jeder Deutsche 11,8 Liter reinen Alkohol im Jahr, berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das entspricht gut 500 Flaschen Bier. Besonders ältere Menschen sind durch den Konsum von Alkohol gefährdet – und das häufig, ohne es zu wissen. Die Zahl der aufgrund von Alkoholvergiftung in Krankenhäuser eingelieferten Senioren ist seit dem Jahr 2000 um mehr als 70 Prozent gestiegen.

„Bei den eingelieferten älteren Patienten handelte es sich nicht um Personen, die lediglich angetrunken waren, sondern um Fälle schweren Alkoholmissbrauchs, die stationär behandelt werden mussten“, erklärt Andrea Kleinbreuer von der Techniker Krankenkasse. Nach Erhebungen der Kasse wurden im Jahr 2011 bundesweit insgesamt 22.919 Personen über 65 Jahren aufgrund von Alkoholmissbrauch in Krankenhäusern behandelt. Davon waren 15.129 Männer und 7.790 Frauen.

Warum Senioren zum Alkohol greifen 

Die Gründe, im Alter alkoholabhängig zu werden, sind vielfältig. Wenn jemand in den Ruhestand geht, stehen zahlreiche Veränderungen an. Manche Menschen haben dann das Gefühl, sie würden nicht mehr gebraucht. „Sie fallen nach Eintritt in den Ruhestand in ein regelrechtes Loch. Es macht sich Perspektivlosigkeit breit, weil sie denken, sie wären zu nichts mehr zu gebrauchen“, weiß Kleinbreuer. Auch der Verlust eines Partners kann dazu führen, dass man sich in den Alkohol flüchtet. „Wenn man Jahrzehnte zusammen verbracht hat und der Partner stirbt, dann ist das für viele kaum zu ertragen. Auch eine schwere Erkrankung, von der man selbst oder der Partner betroffen ist, kann dazu führen, dass Senioren zur Flasche greifen“, so die Expertin. Hinzu käme häufig die Vereinsamung von älteren Menschen. Durch die immer schnelllebigere Zeit hätten Kinder und Enkelkinder immer weniger Zeit für die älteren Generationen – die Kontakte zu anderen Menschen würden somit immer weniger. Alkohol sei da ein willkommenes Mittel, um der oft trostlosen Realität zu entfliehen.

Seite: 12weiter >>

Weitere archivierte Kurznachrichten

07.08.2023

GdP fordert mehr Geld für Präventionsmaßnahmen[mehr erfahren]

07.08.2023

3-MMC zählt als Amphetamin zu den Neuen psychoaktiven Substanzen[mehr erfahren]

18.07.2023

TÜV warnt: Nicht auf Versprechungen hereinfallen[mehr erfahren]

18.07.2023

Bagatellstrafen haben jedoch kaum abschreckende Wirkung[mehr erfahren]

03.07.2023

GdP-Vorsitzender Kopelke spricht sich für „Drug-Checking“ aus[mehr erfahren]

03.07.2023

Bundeslagebild Waffenkriminalität 2022[mehr erfahren]

19.06.2023

Problembewusstsein ist je nach Branche unterschiedlich hoch[mehr erfahren]

19.06.2023

Angebliche Bankmitarbeiter beschaffen sich Karte und PIN[mehr erfahren]

06.06.2023

DVR startet Verkehrsinitiative für partnerschaftfliches Verhalten[mehr erfahren]

06.06.2023

e-book zeigt Kindern, wie sie sich vor Entführern schützen können[mehr erfahren]

16.05.2023

Gemeinsama Aktion der deutschen, niederländischen und belgischen...[mehr erfahren]

02.05.2023

Bis September macht die Roadshow an 13 Orten Station[mehr erfahren]

02.05.2023

Orientierung bietet der CyberRisikoCheck des BSI Immer...[mehr erfahren]

26.04.2023

Der BSI-Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz alarmiert[mehr erfahren]

26.04.2023

GdP zu den Plänen der Bundesregierung zur Cannabis-Legalisierung[mehr erfahren]