Archiv

< Cyberangriffe nehmen zu
03.06.2021

Antidemokratische Aktivitäten stoppen

Wenn Rechtsextreme Sportvereine unterwandern


Kein Platz für Rechtsextreme – auch im Sport

© contrastwerkstatt, fotolia

 

Sport und Politik sind nicht voneinander zu trennen, auch nicht in der Realität deutscher Sportvereine. Ob unter den Fans, den Trainerinnen und Trainern, unter den Vereinsmitgliedern oder den aktiven Sportlerinnen und Sportlern: Neben vielen demokratisch gesinnten Menschen findet man leider auch solche mit rechtsextremen Einstellungen oder rassistischen Ressentiments, die sie bei Spielen und Wettkämpfen offen zur Schau stellen.

 

Gerhard Bücker vom Landespräventionsrat Niedersachsen ist Kriminalbeamter und ehrenamtlicher Beauftragter des Vorstandes der Deutschen Sportjugend (dsj) im Deutschen Olympischen Sportbund für das Themenfeld „Sport und Rechtsextremismus“. Er konstatiert eine Entwicklung, die ihm Sorge bereitet: „In den letzten Jahren sind Angehörige antidemokratischer Gruppen, überwiegend aus der rechtsextremen Szene, in Sportvereine eingetreten und haben dort versucht, ihre Ansichten und ihre Ideologie in die Vereine zu tragen und dadurch so etwas wie Meinungshoheit herzustellen.“ Mittlerweile haben die Rechten sogar eigene Kampfsportgruppen gegründet: So präsentiert sich etwa die rechte Gruppierung „Der III. Weg“ im Netz mit ihrer Arbeitsgruppe „Körper & Geist“ als harmloser Sportverein, der die Jugend körperlich und geistig ertüchtigen will. Dabei macht „Der III. Weg“ aber keinen Hehl aus der fremdenfeindlichen Gesinnung seiner Mitglieder, die in ihren Blogbeiträgen mit Reichsflaggen posieren und angeben, sich gegen „Asylflut“ und steigende Ausländerkriminalität verteidigen zu wollen.

Kinder werden instrumentalisiert

Der Sport ist für die Rechtsextremen so attraktiv, weil sie hier einen leichten Zugang zu den Kindern und Jugendlichen haben. Außerdem findet man heute nicht mehr allzu leicht Ehrenamtliche, die sich im Verein engagieren. Da füllen die Rechtsextremen im Einzelfall Lücken im Angebot. Sie laden die Jugendlichen z. B. zu rechten Rockkonzerten ein. Einige zeigen bei Spielen oder Wettkämpfen ganz offen ihre Gesinnung: „Sie erscheinen außerhalb des Spielfeldes oft in für die rechte Szene typischer Markenkleidung – ein Beispiel ist das Label „Thor Steinar“, berichtet Gerhard Bücker. Auch bei „Körper & Geist“ lässt sich dieser szenetypische Kleidungscode erkennen. In anderen Fällen versuchen Rechtsextreme, eine Mannschaft oder eine Abteilung in einem Verein zu dominieren. Gerhard Bücker: „Wenn ein paar jüngere Personen mit rechter Gesinnung in einer Mannschaft spielen, holen sie sich vielleicht noch einen Betreuer dazu, der ihre Ansichten vertritt. Und dann wird versucht, die Mannschaft in eine Art „nationale Enklave“ umzustrukturieren; man fühlt und gibt sich als „echte nationale deutsche Mannschaft“, die eben nur nach außen für den Verein agiert.“

Seite: 12weiter >>

Weitere archivierte Kurznachrichten

21.08.2017

NRW-Innenministerium klärt Sachverhalt auf[mehr erfahren]

21.08.2017

Kinder suchtkranker Eltern sollen besser unterstützt werden[mehr erfahren]

08.08.2017

Anleitung des LKA Niedersachsen veröffentlicht[mehr erfahren]

08.08.2017

Verantwortungsvoller Alkoholkonsum bei Hitze[mehr erfahren]

08.08.2017

„Meldestelle respect!“ nimmt ihre Arbeit auf[mehr erfahren]

26.07.2017

NRW plant neue Hilfsangebote Den Opfern von Straftaten soll...[mehr erfahren]

26.07.2017

Erhöhtes Risiko bei älteren Menschen[mehr erfahren]

26.07.2017

Mehr als 41 Millionen gefälschte Produkte sichergestellt[mehr erfahren]

13.07.2017

DVR weist auf erhöhtes Unfallrisiko im Sommer hin[mehr erfahren]

13.07.2017

„klicksafe“ veröffentlicht neues Unterrichtsmaterial[mehr erfahren]

13.07.2017

GdP spricht eingesetzten Kräften Dank und Respekt aus[mehr erfahren]

26.06.2017

Bundeskriminalamt veröffentlicht alarmierenden Jahresbericht[mehr erfahren]

26.06.2017

Deutscher Verkehrssicherheitsrat zieht nach einem Jahr positive Bilanz[mehr erfahren]

26.06.2017

GdP und VDP beim 22. Deutschen Präventionstag in Hannover[mehr erfahren]

13.06.2017

Tipps zur Sicherheit an Bahnübergängen[mehr erfahren]

13.06.2017

Forschungsbericht zu reisenden Tätern veröffentlicht[mehr erfahren]