Archiv

< „Kannst du ohne?“
01.03.2018

Auftrag gegen Bargeld

Thomas Dombek

Zentralstelle Korruption/Interne Ermittlungen, LKA Niedersachsen, © LKA Niedersachsen

Verfolgung von Hinweisen beim LKA Niedersachsen

Geht über das webbasierte System ein Hinweis beim LKA Niedersachsen ein, werden die geschilderten Fakten und Informationen bewertet. Über den Postkasten können gezielte Rückfragen gestellt werden. Nur wenn hinreichende Anhaltspunkte für eine Straftat vorliegen, werden weitere Ermittlungen geführt. Von den rund 1.700 Hinweisen, die seit 2008 beim LKA eingegangen sind, wurden 890 durch Ermittlungsverfahren verfolgt. „In einem Fall gab es den Hinweis, dass ein Manager mit Flugreisen bestochen wurde. Wir konnten Flugbuchungen und Geldüberweisungen sowie Sachleistungen nachvollziehen – genau so, wie es uns der anonyme Hinweisgeber mitgeteilt hat“, berichtet Dombek. Solche Fakten werden während der verdeckten Ermittlungsphase geprüft. Zu diesem Zeitpunkt hat der oder die Tatverdächtige noch keine Kenntnis von den Ermittlungen. Sind die gesammelten Beweise ausreichend, schließt sich in eine offene Phase an, beispielsweise eine Durchsuchung von Geschäftsräumen oder der Privatwohnung. „Wir sind uns unserer Sorgfaltspflicht bewusst und führen die Ermittlungen nur, wenn ein hinreichender Tatverdacht besteht. Denn ein öffentlicher Korruptionsvorwurf kann für einen Beschuldigten das Ende seiner Karriere bedeuten“, erklärt der Experte.

Viele Firmen haben mittlerweile Verhaltensregeln implementiert, sogenannte Compliance-Richtlinien, um strafbares Handeln im Unternehmen zu verhindern. Sie dienen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Orientierungshilfe, wie sie sich zum Beispiel ihren Geschäftspartnern gegenüber verhalten sollen, wenn Geschenke oder sonstige Vorteile angeboten werden.

Der Aufwand zahlt sich aus

Bis ein Ermittlungsverfahren abgeschlossen ist, können Jahre vergehen. Denn dafür müssen häufig die gesamten Buchhaltungsunterlagen und elektronischen Buchhaltungssysteme eines Unternehmens oder einer Institution ausgewertet werden. Doch in vielen Fällen lohnen sich die Bemühungen, denn es geht zum Teil um Millionenbeträge, erklärt Thomas Dombek abschließend: „In den letzten zehn Jahren konnten dem Land Niedersachsen durch die Ermittlungen über 40 Millionen Euro zugeführt werden.“

MW (23.02.2018)

Seite: << zurück12

Weitere archivierte Kurznachrichten

23.08.2023

Automobilclub ACE weist auf Verhaltensregeln hin[mehr erfahren]

23.08.2023

Angriffe aus dem Ausland nahmen um acht Prozent zu[mehr erfahren]

07.08.2023

GdP fordert mehr Geld für Präventionsmaßnahmen[mehr erfahren]

07.08.2023

3-MMC zählt als Amphetamin zu den Neuen psychoaktiven Substanzen[mehr erfahren]

18.07.2023

TÜV warnt: Nicht auf Versprechungen hereinfallen[mehr erfahren]

18.07.2023

Bagatellstrafen haben jedoch kaum abschreckende Wirkung[mehr erfahren]

03.07.2023

GdP-Vorsitzender Kopelke spricht sich für „Drug-Checking“ aus[mehr erfahren]

03.07.2023

Bundeslagebild Waffenkriminalität 2022[mehr erfahren]

19.06.2023

Problembewusstsein ist je nach Branche unterschiedlich hoch[mehr erfahren]

19.06.2023

Angebliche Bankmitarbeiter beschaffen sich Karte und PIN[mehr erfahren]

06.06.2023

DVR startet Verkehrsinitiative für partnerschaftfliches Verhalten[mehr erfahren]

06.06.2023

e-book zeigt Kindern, wie sie sich vor Entführern schützen können[mehr erfahren]

16.05.2023

Gemeinsama Aktion der deutschen, niederländischen und belgischen...[mehr erfahren]

02.05.2023

Bis September macht die Roadshow an 13 Orten Station[mehr erfahren]

02.05.2023

Orientierung bietet der CyberRisikoCheck des BSI Immer...[mehr erfahren]