Archiv
Beziehungstaten frühzeitig erkennen
Projekt erforscht mögliche Warnsignale
An jedem dritten Tag wird eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet
© DC Studio/stock.adobe.com
Eine Frau, die ihren Partner verlässt, lebt in Deutschland gefährlich: Allein im Jahr 2020 starben bundesweit 139 Frauen durch Gewalt ihrer Partner oder Ex-Partner, sieben davon durch Totschlag mit Todesfolge. In vielen Fällen passieren solche Beziehungstaten jedoch nicht von heute auf morgen. Können tödliche Gewalttaten durch Warnsignale im Verhalten von Menschen bereits im Vorfeld erkannt und dadurch verhindert werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein neues Forschungsprojekt mit dem Namen „GaTe“.
Keine Kurzschlusshandlungen
Tötungsdelikte unter Beziehungspartnern, die wissenschaftlich als „Intimizide“ bezeichnet werden, sind in der Öffentlichkeit und in den Medien sehr präsent. Dabei taucht immer wieder die Frage auf, ob derartige Taten durch rechtzeitiges Eingreifen der Polizei verhindert werden können. Beziehungstaten und ihre mögliche Früherkennung und Verhinderung stehen im Fokus des im Mai 2022 gestarteten und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekts „Polizeiliche Gefährdungsanalysen zu Tötungsdelikten in Partnerschaft und Familie“ (GaTe). Das Projekt will herausfinden, inwiefern Tatandrohungen und -signale im Vorfeld erkannt werden können und damit Ansatzpunkte für eine verbesserte Prävention solcher Delikte sein können. Projektkoordinator ist Uwe Stürmer, seit 2020 Präsident des Polizeipräsidiums Ravensburg. „Tötungen von Partnerinnen oder Partnern sind in der Regel keine Kurzschlusshandlungen“, erklärt Stürmer. „In vielen Fällen gehen diesen Taten häusliche Gewalt oder Stalking und eine Beziehung voraus, die geprägt ist von Kontrolle, starker Eifersucht, psychischer Gewalt oder einer starken Isolierung.“ Uwe Stürmer begann in den 1980er Jahren bei der Stuttgarter Polizei und hat dort als Sachbearbeiter bereits viele Fälle von Partnertötungen bearbeitet. Von 1999 bis 2001 leitete er die Mordkommission in Stuttgart, danach wechselte er zur Kriminalprävention ins Innenministerium von Baden-Württemberg.
Weitere archivierte Kurznachrichten
Mitmachwettbewerb des BfDT geht in die 19. Runde[mehr erfahren]
Insekten könnten künftig Polizeikräfte unterstützen Bienen...[mehr erfahren]
Neue „Wegweiser“-Beratungsstelle eröffnet[mehr erfahren]
Wirkung von Bier und Co. nicht unterschätzen An heißen...[mehr erfahren]
Wieder mehr Verletzte und Tote bei Straßenverkehrsunfällen[mehr erfahren]
Achtung bei Mails von „Polizei Brandenburg“ Das...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Audio Podcasts
Hier finden Sie alle Podcasts
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel
Die Arbeit der Ermittler
Ein Kind kommt vom Spielen nicht nach Hause. Der Bewohner eines...[mehr erfahren]
Kriminelle Verführer im Netz
Melina war 14, als sie sich veränderte. Sie schwänzte immer öfter die...[mehr erfahren]
So schreckt man Täter ab
Ist niemand zuhause, wittern Einbrecher ihre Chance: Die Polizeiliche...[mehr erfahren]