Archiv

< Ein Jahr „nora“
11.10.2022

Beziehungstaten frühzeitig erkennen

Projekt erforscht mögliche Warnsignale


An jedem dritten Tag wird eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet

© DC Studio/stock.adobe.com

 

Eine Frau, die ihren Partner verlässt, lebt in Deutschland gefährlich: Allein im Jahr 2020 starben bundesweit 139 Frauen durch Gewalt ihrer Partner oder Ex-Partner, sieben davon durch Totschlag mit Todesfolge. In vielen Fällen passieren solche Beziehungstaten jedoch nicht von heute auf morgen. Können tödliche Gewalttaten durch Warnsignale im Verhalten von Menschen bereits im Vorfeld erkannt und dadurch verhindert werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein neues Forschungsprojekt mit dem Namen „GaTe“.

Keine Kurzschlusshandlungen

Tötungsdelikte unter Beziehungspartnern, die wissenschaftlich als „Intimizide“ bezeichnet werden, sind in der Öffentlichkeit und in den Medien sehr präsent. Dabei taucht immer wieder die Frage auf, ob derartige Taten durch rechtzeitiges Eingreifen der Polizei verhindert werden können. Beziehungstaten und ihre mögliche Früherkennung und Verhinderung stehen im Fokus des im Mai 2022 gestarteten und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekts „Polizeiliche Gefährdungsanalysen zu Tötungsdelikten in Partnerschaft und Familie“ (GaTe). Das Projekt will herausfinden, inwiefern Tatandrohungen und -signale im Vorfeld erkannt werden können und damit Ansatzpunkte für eine verbesserte Prävention solcher Delikte sein können. Projektkoordinator ist Uwe Stürmer, seit 2020 Präsident des Polizeipräsidiums Ravensburg. „Tötungen von Partnerinnen oder Partnern sind in der Regel keine Kurzschlusshandlungen“, erklärt Stürmer. „In vielen Fällen gehen diesen Taten häusliche Gewalt oder Stalking und eine Beziehung voraus, die geprägt ist von Kontrolle, starker Eifersucht, psychischer Gewalt oder einer starken Isolierung.“ Uwe Stürmer begann in den 1980er Jahren bei der Stuttgarter Polizei und hat dort als Sachbearbeiter bereits viele Fälle von Partnertötungen bearbeitet. Von 1999 bis 2001 leitete er die Mordkommission in Stuttgart, danach wechselte er zur Kriminalprävention ins Innenministerium von Baden-Württemberg.

Seite: 12weiter >>

Weitere archivierte Kurznachrichten

26.03.2019

Neue BZgA-Infokarte unterstützt Ersthelfer Bei einem...[mehr erfahren]

13.03.2019

GdP begrüßt Mord-Urteil gegen Raser[mehr erfahren]

13.03.2019

Nur wenige Verstöße bei Online-Angeboten in Deutschland[mehr erfahren]

13.03.2019

Sprachassistenten kontrolliert einsetzen[mehr erfahren]

20.02.2019

GdP-Chef weist im Fernsehinterview auf Unterschiede hin[mehr erfahren]

20.02.2019

Auch die Polizei bietet Einblick in ihre Arbeit[mehr erfahren]

20.02.2019

Kurzfilmwettbewerb zum Thema „Verkehrsunfall“[mehr erfahren]

13.02.2019

Polizeiliche Aktion gegen Hass im Netz[mehr erfahren]

13.02.2019

Unterwegs bei Eis und Schnee[mehr erfahren]

13.02.2019

Zahlreiche Angebote und Informationen[mehr erfahren]

22.01.2019

GdP bewertet Zunahme als Sicherheitsrisiko[mehr erfahren]

22.01.2019

DVR veröffentlicht neue Präventionsvideos[mehr erfahren]

22.01.2019

Vorsicht bei E-Mails von „Polizei“[mehr erfahren]

08.01.2019

GdP-Chef Malchow zieht Resümee für 2018[mehr erfahren]

08.01.2019

Beteiligung am Safer Internet Day 2019[mehr erfahren]

08.01.2019

Hohes Risiko für den Straßenverkehr[mehr erfahren]