Einsatz von Spezialteams nach schweren Verkehrsunfällen

In modernen Kraftfahrzeugen steckt heute eine ganze Menge Technik wie zum Beispiel Fahrassistenzsysteme, die für mehr Sicherheit und Komfort im Straßenverkehr sorgen sollen. Sie führen aber auch dazu, dass das klassische Spurenbild (z. B. Brems- und Blockierspuren) oft nur noch schwer vorzufinden ist. Stattdessen treten bei der Beweisaufnahme am Unfallort vermehrt digitale Informationen in den Vordergrund, die in den Steuergeräten der Fahrzeuge gespeichert werden und präzise unfallrelevante Daten liefern. Diese Entwicklung verändert die Arbeit der Polizei gravierend. Deshalb setzt das Land Nordrhein-Westfalen ab September einheitlich an allen 17 Kreispolizeibehörden des Landes sogenannte Verkehrsunfallaufnahmeteams (VU-Teams) ein. Sie werden mit speziellen Fahrzeugen, 3D-Scannern, Drohnen und Technik zum Auslesen digitaler Daten ausgestattet. NRW-Innenminister Herbert Reul: „Die Digitalisierung im Straßenverkehr betrifft auch die Spurensuche nach einem Unfall. Das macht entsprechende Spezialisten bei der Polizei unerlässlich. Was an einem Tatort die Spurensicherung ist, ist an einem Unfallort künftig das VU-Team.“ Bislang wurde die Unfallaufnahme in NRW uneinheitlich gehandhabt. So setzt das Polizeipräsidium Köln bereits seit 2005 spezialisierte Teams für die Unfallaufnahme ein.