Archiv

< Online spielen, malen, lernen
25.04.2020

Digitales Stalking

Die Täter sehen alles


Opfer von digitalem Stalking werden über das eigene Smartphone ausspioniert

© aijiro/stock.adobe.com

 

Eine unangenehme Vorstellung: Jemand verschafft sich heimlich Zugriff auf das eigene Smartphone. Jede Konversation wird mitgelesen, jedes Foto eingesehen, jedes Telefonat mitgehört. Beim so genannten „digitalen Stalking“ installiert der Täter dazu unbemerkt eine App auf dem Handy seines Opfers und spioniert es im Anschluss aus. Wie man sich davor schützen kann, erklärt Dr. Michael Littger von der Initiative „Deutschland sicher im Netz“ (DsiN).

Legale Software – illegale Nutzung

„Im Grunde hat ein Täter vollständigen Zugriff auf das Gerät – er kann alles machen, was ich selbst auch machen kann, Nachrichten lesen, die Kamera einschalten – oder sich Fotos und Videos auf ein eigenes Gerät kopieren“, erklärt Michael Littger. Dafür benötigt der Täter zunächst direkten Zugriff auf das Handy des Opfers. Im Anschluss installiert er dann eine Überwachungs-App. Diese Apps werden legal angeboten – oftmals mit vorgeschobenen Begründungen wie die Möglichkeit, seine Kinder damit besser schützen zu können. „Es ist grundsätzlich zwar nicht verboten, eine solche Software anzubieten – das Installieren auf einem fremden Handy und das anschließende Ausspionieren ist jedoch illegal. Damit macht man sich strafbar“, betont der Experte. Denn nach Paragraf 202a des Strafgesetzbuchs ist das Ausspähen von Daten verboten. Auch andere Persönlichkeitsrechte können dabei verletzt werden.

Dr. Michael Littger

© Th.Rafalzyk/Deutschland sicher im Netz

Hohe Dunkelziffer

Bei den Tätern handelt es sich häufig um (ehemalige) Partner, Affären, Bekanntschaften oder Familienangehörige. „Da die Apps in der Regel manuell auf dem Handy installiert werden müssen, besteht meist ein persönlicher Kontakt zwischen Täter und Opfer“, erklärt Littger. Wie verbreitet das digitale Stalking ist, lässt sich schwer erfassen, aber es wird davon ausgegangen, dass die Dunkelziffer hoch ist. „Wir haben Hinweise von Anbietern von Sicherheitssoftware, dass die Zahl der entdeckten Apps stetig zunimmt – allein in Deutschland im letzten Jahr um über 70 Prozent. Auch wenden sich immer mehr verunsicherte Verbraucher an uns.“ Schaue man sich zusätzlich die Download-Zahlen der Anbieter solcher Apps an, müsse man davon ausgehen, dass weltweit tatsächlich mehrere Millionen Menschen Opfer von digitalem Stalking sind. „Diese drei Faktoren weisen zumindest darauf hin, dass es sich nicht mehr nur um ein Randthema handelt“, betont Littger.

Seite: 12weiter >>

Weitere archivierte Kurznachrichten

08.01.2019

Beteiligung am Safer Internet Day 2019[mehr erfahren]

08.01.2019

Hohes Risiko für den Straßenverkehr[mehr erfahren]

21.12.2018

Vorsicht vor unseriösen Angeboten[mehr erfahren]

21.12.2018

GdP verurteilt Verhalten von Frankfurter Polizeibeamten[mehr erfahren]

21.12.2018

Nicht alkoholisiert am Straßenverkehr teilnehmen[mehr erfahren]

04.12.2018

GdP unterstützt Verbot der Pyrotechnik[mehr erfahren]

04.12.2018

Betrugsversuche bei Kleinanzeigen[mehr erfahren]

04.12.2018

ACE wertet Verhalten von Verkehrsteilnehmern aus[mehr erfahren]

21.11.2018

klicksafe stellt Unterrichtsmaterial zur Verfügung[mehr erfahren]

21.11.2018

Datendiebstahl in Airbnb-Wohnungen[mehr erfahren]

21.11.2018

Startschuss für neues Bundesprogramm[mehr erfahren]

06.11.2018

Europol und BKA informieren unter #cyberscams[mehr erfahren]

06.11.2018

Mischungen verursachen starke Blutungen[mehr erfahren]

06.11.2018

Winterreifenregelungen im europäischen Ausland[mehr erfahren]

17.10.2018

GdP fordert bessere Präventionsmaßnahmen[mehr erfahren]

17.10.2018

Musikvideo soll Heranwachsende informieren[mehr erfahren]