Archiv
Doping im Job
Pillen für mehr Leistung
Manche Menschen versuchen durch Medikamente, im Job leistungsfähiger zu sein
© Pixelot/stock.adobe.com
Befristete Anstellungen, Konkurrenzkampf, Leistungsdruck: Einige Menschen versuchen, dem Stress am Arbeitsplatz mit Medikamenten beizukommen. Eine Analyse der Krankenkasse DAK zeigt: In Deutschland nehmen rund zwei Prozent der Arbeitnehmenden leistungssteigernde oder stimmungsaufhellende Medikamente. Hochgerechnet auf die erwerbstätige Bevölkerung sind das etwa 700.000 Beschäftigte. PolizeiDeinPartner.de stellt die wichtigsten Erkenntnisse der dritten DAK-Analyse „Update: Doping am Arbeitsplatz“ aus dem Jahr 2020 vor.
Leistung steigern, Ängste abbauen
Für die repräsentative DAK-Studie wurde untersucht, ob und wie Arbeitnehmer zu verschreibungspflichtigen Medikamenten greifen – ohne dass dazu eine medizinische Notwendigkeit bestünde. Im Fachjargon wird dies „pharmakologisches Neuro-Enhancement“ genannt. Es beschreibt den Versuch, die geistige Leistungsfähigkeit oder das psychische Wohlbefinden durch die Einnahme bestimmter Substanzen zu verbessern oder Ängste und Nervosität abzubauen. Genutzt werden dazu zum Beispiel Medikamente mit den Substanzen Methylphenidat oder Fluoxetin. Ersteres besitzt stimulierende Eigenschaften und wird zum Beispiel bei der Behandlung von ADHS eingesetzt. Mit der Einnahme wird ohne medizinische Notwendigkeit versucht, die Konzentrationsfähigkeit zu steigern bzw. länger aufrechtzuerhalten. Fluoxetin ist ein Wirkstoff, der Menschen mit Depressionen verschrieben wird.
Jeder fünfte Mann gibt an, ohne Doping im Beruf nicht mithalten zu können
© Robert Kneschke/stock.adobe.com
Ältere dopen am häufigsten
Für die Untersuchung wurden mehr als 5.500 Berufstätige im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt. Aktuell und regelmäßig dopen sich laut der Studie rund 700.000 Berufstätige (1,8 Prozent), um fitter für den Job zu sein. Damit ist Doping im Job heute ähnlich verbreitet wie im Jahr 2014 (1,9 Prozent). 71,5 Prozent der Beschäftigten zwischen 20 und 50 Jahren wissen dabei um die vermeintlichen Möglichkeiten des Hirndopings zur Leistungssteigerung. 2008 war Doping im Job noch weniger als jedem zweiten Berufstätigen dieser Altersgruppe (44,9 Prozent) bekannt. Die höchste Verbreitung des pharmakologischen Neuro-Enhancement findet sich bei den 60- bis 65-jährigen Arbeitnehmern: 4,4 Prozent von ihnen haben innerhalb der vergangenen Monate mindestens einmal gedopt. Das sind ein Drittel mehr als im Durchschnitt (3,3 Prozent). Insgesamt steigt die Dopingquote mit dem Alter an: So betreiben bei den 18- bis 29-jährigen Arbeitnehmern 2,5 Prozent mindestens einmal im Jahr Medikamentenmissbrauch für den Job, bei den 30- bis 49-jährigen sind es 3,2 Prozent.
Weitere archivierte Kurznachrichten
Anleitung des LKA Niedersachsen veröffentlicht[mehr erfahren]
NRW plant neue Hilfsangebote Den Opfern von Straftaten soll...[mehr erfahren]
Mehr als 41 Millionen gefälschte Produkte sichergestellt[mehr erfahren]
DVR weist auf erhöhtes Unfallrisiko im Sommer hin[mehr erfahren]
„klicksafe“ veröffentlicht neues Unterrichtsmaterial[mehr erfahren]
Bundeskriminalamt veröffentlicht alarmierenden Jahresbericht[mehr erfahren]
Deutscher Verkehrssicherheitsrat zieht nach einem Jahr positive Bilanz[mehr erfahren]
GdP und VDP beim 22. Deutschen Präventionstag in Hannover[mehr erfahren]
Forschungsbericht zu reisenden Tätern veröffentlicht[mehr erfahren]
Immer mehr Europäer konsumieren illegale Substanzen[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Audio Podcasts
Hier finden Sie alle Podcasts
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel
Polizei unterstützt Senioren mit außergewöhnlichen Präventionsmethoden
Senioren sind von bestimmten Straftaten wie Raub- oder...[mehr erfahren]
Eine Droge auf dem Vormarsch
Methamphetamin – umgangssprachlich Crystal, Meth oder Ice genannt –...[mehr erfahren]
Sicher mit KUNO und dem Sperr-Notruf
Kommen Kredit- oder EC-Karte abhanden, ist schnelles Handeln gefragt....[mehr erfahren]