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14.12.2019

Doping im Spitzensport

Doping im Spitzensport

„Einer muss auspacken“


Blut-Doping ist schwer zu ermitteln

© Art of Success/stock.adobe.com

 

Die Meldungen rund um das „Nike Oregon Project“ und seinen fragwürdigen Trainingsmethoden schüren die Diskussion über das Doping im weltweiten Spitzensport erneut an. Auch in Deutschland wird nicht immer mit legalen Mitteln gearbeitet, wie auch der Fall des Sportarztes Mark S. Anfang des Jahres 2019 zeigte. Er soll im großen Stil unter anderem Blut-Doping bei Athleten vorgenommen haben. Bei der „Operation Aderlass“ führt die Münchner „Schwerpunktstaatsanwaltschaft Doping“ die Ermittlungen gegen den Arzt. Kai Gräber ist der Leiter dieser Schwerpunktstaatsanwaltschaft. Er erklärt, was das Aufdecken von Doping-Netzwerken so schwierig macht.

Dopingproben leicht auszuhebeln

Auch wenn Doping-Verfahren aus dem Bereich Spitzensport im Vergleich zu den Gesamtfällen nur einen relativ geringen Anteil ausmachen: Doping ist auch in diesem Bereich ein ernstzunehmendes Problem. Denn die verbotenen Methoden und Verfahren, um Leistungen zu steigern, werden zunehmend professionalisiert und immer wieder angepasst. „Wie in anderen Kriminalitätsfeldern auch, ist es beim Doping so, dass die Täter uns immer einen kleinen Schritt voraus sind. Sobald man etwa eine Methode gefunden hat, um ein Doping-Mittel nachzuweisen, steigen die Täter auf ein neues Mittel um – und man beginnt wieder von vorne“, erklärt Kai Gräber. Ein weiteres Problem: Methoden wie Blut-Doping sind nicht nur schwer nachzuweisen – für die Athleten ist es auch relativ leicht, das Doping zu verschleiern. Kai Gräber: „Im Zuge der Ermittlungen der „Operation Aderlass“ haben wir etwa festgestellt, dass es nicht schwer ist, die Dopingproben auszuhebeln. So haben die betreffenden Sportler etwa erst zwei Stunden nach dem Rennen eine Blutprobe abgeben müssen. Innerhalb dieser zwei Stunden haben sie dann einfach viel Salzwasser getrunken – daraufhin waren die Blutwerte wieder völlig unauffällig.“

Was ist Blut-Doping?

Beim Doping mit Eigenblut werden dem Sportler in den Wochen vor dem Beginn der Wettkampfsaison bei mehreren Gelegenheiten jeweils zwischen einem halben Liter und einem Liter Blut abgenommen. Das Blut wird dabei direkt in eine Zentrifuge geleitet. Dort werden die roten Blutkörperchen und das Blutplasma voneinander getrennt. Das Blutplasma wird dem Sportler direkt wieder zurückgeführt, die roten Blutkörperchen werden mit Frostschutzmittel angereichert und bei minus 80 Grad tiefgefroren. Auf diese Weise wird bis zum Saisonbeginn ein Vorrat von bestenfalls fünf oder sechs Beuteln angelegt. Kurz vor dem Wettkampf werden dann in der Regel ein bis zwei Beutel aufgetaut, der Frostschutz getrennt und dem Athleten das Erythrozytenkonzentrat wieder reinfundiert. Das führt dazu, dass die Anzahl roter Blutkörperchen im Körper stark ansteigt und mehr Sauerstoff transportiert werden kann. Somit ist der Sportler leistungsfähiger.

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