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16.03.2020

Gefahren durch gefälschte Pflanzenschutzmittel

Gefälschte Pflanzenschutzmittel

Handel mit illegalen Pestiziden – ein wachsendes Problem


Der kriminelle Handel mit Pflanzenschutzmitteln ist ein lukratives Geschäft

© henryn0580/stock.adobe.com

 

Das Geschäft mit illegalen Pflanzenschutzmitteln in Europa boomt. Das Europäische Polizeiamt (Europol) geht davon aus, dass rund zehn Prozent der Mittel auf dem weltweiten Pestizidmarkt gefälscht sind. Die billigen Kopien verursachen nicht nur enorme wirtschaftliche Schäden. Gefälschte oder nicht genehmigte Mittel können außerdem schlimme Folgen für die Gesundheit und die Umwelt haben. Auf der Suche nach Strategien zur Bekämpfung fordern Experten unter anderem eine stärkere Kontrolle des Internethandels.

 

Der Handel mit illegalen Pflanzenschutzmitteln ist nach Einschätzung von Europol einer der am schnellsten wachsenden Bereiche der organisierten Kriminalität innerhalb der Europäischen Union. Untersuchungen des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) zufolge beträgt der jährliche wirtschaftliche Verlust durch gefälschte Pflanzenschutzmittel in der EU rund 1,3 Milliarden Euro. Allein in Deutschland gehen der Industrie durch gefälschte Pestizide jährlich Einnahmen von fast 300 Millionen Euro sowie rund 500 Arbeitsplätze verloren. Hierzulande gilt insbesondere der Hamburger Hafen als eine der Drehscheiben für den kriminellen Handel mit diesen Produkten. Die Lieferungen stammen zu einem überwiegenden Teil aus Asien und sollen über Hamburg weiter nach Osteuropa befördert werden. Über das Internet oder durch Schmuggel gelangen die Mittel dann von Osteuropa aus auf den gesamten EU-Markt, unter anderem auch wieder zurück nach Deutschland. Das Problem: Gerade im Internet ist einer Kontrolle der Mittel aufgrund mangelnder Proben massiv erschwert. Bei einer anderen Methode täuschen sogenannte Parallelhändler unter dem Deckmantel von Parallelimporten vor, zugelassene Pflanzenschutzmittel aus anderen EU-Staaten in Verkehr zu bringen, obwohl es sich in Wirklichkeit um nachgemachte Produkte aus dubiosen Quellen handelt. „Produkt- und Markenpiraterie sind keine Kavaliersdelikte.“, weiß Frank Buckenhofer, stellvertretender Vorsitzender des Bezirk Bundespolizei und Vorsitzender der GdP Zoll. „Mit ihnen werden große Summen illegal verdient, die den Markt empfindlich stören und zerstören können. Darüber hinaus schädigen sie die einzelnen redlichen Wirtschaftsbeteiligten und gefährden die Verbraucherinnen und Verbraucher.“

Illegale Pflanzenschutzmittel sind Produkte, die in Deutschland nicht verkehrsfähig sind, weil sie entweder keine Zulassung bzw. Genehmigung haben oder weil sie in der konkreten Zusammensetzung nicht der Zulassung oder Genehmigung entsprechen. (Definition nach BVL)

Risiken für Mensch und Umwelt

Neben dem hohen wirtschaftlichen Verlust gehen mit der Verwendung illegaler Pestizide enorme Risiken für Umwelt und Verbraucher einher. Die gefälschten Mittel bestehen sind in der Regel mit unzulässigen Stoffen kontaminiert oder bestehen aus unbekannten Chemikalienmixturen, die niemand geprüft hat. Da die Ware oft falsch gekennzeichnet ist, können sich Landwirte nicht sicher sein, was genau darin enthalten ist. Die Folge: Nicht nur Pflanzen und Umwelt können durch die Verwendung der Fälschungen geschädigt werden, sondern letztendlich auch der Verbraucher. Untersuchungen haben ergeben, dass die illegalen Mittel zum Teil sogar krebserregende oder erbgutschädigende Substanzen beinhalten. Häufig seien die Stoffe außerdem besonders schnell entflammbar und dadurch eine massive Gefährdung für den Transport.

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