Archiv

< Alkohol im Urlaub
02.08.2018

Gefahrenzone Haushalt

Unfälle verhindern und im Notfall richtig handeln


Insbesondere Senioren sind von Haushaltsunfällen betroffen

© WavebreakMediaMicro/adobe.stock.com 

 

Die meisten Unfälle passieren im Haushalt. Diese Binsenweisheit hat jeder schon gehört. Was viele nicht wissen: sie stimmt! Seit Jahren nimmt die Zahl der Unfälle in deutschen Haushalten zu. Auch wenn in vielen Fällen nur blaue Flecken oder kleine Schnittwunden die Folge sind, die nach einiger Zeit verheilen, darf man das Risiko nicht unterschätzen. Wie die jüngsten vorliegenden Zahlen zeigen, starben 2015 rund 9.800 Menschen an den Folgen eines Unfalls in den eigenen vier Wänden – etwa 800 mehr als im Jahr zuvor. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum kamen im Straßenverkehr rund 3.500 Menschen zu Tode.

Besser eine Leiter holen

„Etwa 86 Prozent aller tödlichen Haushaltsunfälle sind Stürze“, erklärt Dr. Susanne Woelk von der Aktion Das Sichere Haus (DSH). Besonders gefährlich sind Stolperfallen wie herumliegende Kabel, Teppichkanten oder Treppenstufen sowie Oberflächen im Bad oder in der Küche, auf denen man leicht ausrutschen kann. „Auch ungeeignete Hilfsmittel sind eine häufige Unfallursache. Ein Beispiel ist ein Stuhl, auf den man klettert, um den Schrank abzuwischen, anstatt eine Leiter zu holen. Hier spielt die Bequemlichkeit auch eine Rolle“, warnt die Expertin. Doch eine Leiter ist nur dann eine bessere Alternative, wenn sie richtig eingesetzt wird. Steht sie so, dass man sich weit nach links oder rechts beugen muss, besteht die Gefahr, dass sie umkippt. Damit das nicht passiert, sollte man sie immer Stück für Stück in Richtung Arbeitsort verschieben. Zusätzlich zu Leitern gibt es viele weitere Hilfsmittel, die das Sturzrisiko senken, wie etwa Klebebeläge für Teppiche oder Haltegriffe für Badewannen und Duschen. Nicht schick, aber sicher: feste Hausschuhe mit Profilsohle. Sie können verhindern, dass man auf glatten Böden oder auf Treppenstufen ausrutscht.

Senioren besonders gefährdet

Vor allem bei älteren Menschen ist die Gefahr hoch, dass ein Haushaltsunfall – insbesondere ein Sturz – tödlich endet. Bei etwa 90 Prozent der 2015 erlittenen Unfälle mit Todesfolge waren Seniorinnen oder Senioren der Generation über 65 betroffen. Mit zunehmendem Alter ist es daher wichtig, die Risiken zu kennen und ihnen aktiv vorzubeugen. Zusätzlich zu den genannten Hilfsmitteln empfiehlt Das Sichere Haus zum Beispiel Kraftübungen für Arme und Beine sowie Ausdauersportarten, um sich fit zu halten. So kann man sich bei Stürzen deutlich besser abstützen oder festhalten, beispielsweise am Treppengeländer. Zudem sollte man immer um Unterstützung bitten, wenn man eine Tätigkeit nicht mehr eigenständig ausführen kann. „Es ist wichtig, zu erkennen, wenn die körperlichen Kräfte für eine Aufgabe nicht mehr ausreichen, beispielsweise für das Aufhängen von Gardinen. Dann sollte man sich Hilfe suchen“, rät Susanne Woelk.

Seite: 12weiter >>

Weitere archivierte Kurznachrichten

06.10.2015

„Weisser Ring Akademie“ startet Fortbildungsangebot für Externe[mehr erfahren]

06.10.2015

Reifendruckkontrollsysteme auch für Winterreifen nötig[mehr erfahren]

22.09.2015

Cannabiskonsum von Jugendlichen und jungen Erwachsenen gestiegen[mehr erfahren]

22.09.2015

GdP dankt allen Polizistinnen und Polizisten[mehr erfahren]

09.09.2015

„Be smart! Hände ans Steuer – Augen auf die Straße!“[mehr erfahren]

09.09.2015

Neue Online-Plattform „suse hilft.de“ bietet Unterstützung bei...[mehr erfahren]

09.09.2015

Umfassenden Schutz vor Terroranschlägen kann es nicht geben[mehr erfahren]

18.08.2015

Rücksicht nehmen und vorausschauend fahren[mehr erfahren]

18.08.2015

Der Weisse Ring warnt vor betrügerischen Anrufen[mehr erfahren]

03.08.2015

Sicher mit dem Auto unterwegs[mehr erfahren]

03.08.2015

Cyberkriminelle täuschen Systemfehler vor[mehr erfahren]

03.08.2015

Höhere Strafen bei Hasskriminalität[mehr erfahren]

20.07.2015

Plakataktion „Stummer Zeuge“ des Weißen Rings wird fortgesetzt[mehr erfahren]

20.07.2015

Füße im Auto hochlegen ist gefährlich[mehr erfahren]

20.07.2015

GdP bedauert Urteil des Bundesgerichtshofs[mehr erfahren]