Archiv

< Bundesweiter Vorlesetag
17.11.2017

Ablenkung am Steuer

Unterschätzte Gefahr und steigende Unfallzahlen


Telefonieren am Steuer kann zu folgenschweren Unfällen führen

© grafikplusfoto, fotolia

 

Kurz aufs Handy geschaut, mit dem Auto auf die Gegenfahrbahn gekommen und schon ist es passiert: Unfälle aufgrund von Unachtsamkeit passieren schnell. Die Gefahr der Ablenkung durch das Bedienen von technischen Geräten während der Fahrt wird von vielen Autofahrern unterschätzt. Heutzutage nutzen immer mehr Autofahrer die Fahrt dazu, wichtige Telefonate zu erledigen oder E-Mails zu beantworten. Die Polizei warnt immer wieder vor der Ablenkung durch mobile Kommunikation am Steuer. Auch eine Verkehrssicherheitsstudie des Allianz Zentrums für Technik hat festgestellt, dass Handykommunikation während der Fahrt inzwischen mehr Unfälle verursacht als verminderte Verkehrstüchtigkeit nach Alkoholkonsum.

Ablenkung als Unfallursache nicht ausgeschlossen

Auch wenn die Unfallursache „Ablenkung durch mobile Kommunikation“ offiziell nicht existiert oder als solche in den Statistiken aufgeführt wird, gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Verkehrsunfälle, bei denen Ablenkung als Unfallursache nicht ausgeschlossen werden konnte. Die Polizei geht in diesem Bereich von einer hohen Dunkelziffer aus. In Köln stieg die Anzahl der Verkehrsunfälle ohne spezifisch festgestellte Ursache von 7.909 im Jahr 2008 auf 13.899 im Jahr 2016. Das ist ein Anstieg von rund 76 Prozent. Die Polizei Köln stellt Mobiltelefone nach schweren Verkehrsunfällen als Beweismittel sicher, wenn keine Unfallursache erkennbar ist und nicht ausgeschlossen werden kann, dass eine Ablenkung des Fahrzeugführers mitursächlich gewesen sein könnte. Über eine tatsächliche Auswertung der sichergestellten Geräte und der vorhandenen Nutzungsdaten entscheidet die zuständige Staatsanwaltschaft. Im Jahr 2016 wurden im Stadtgebiet Köln 14 Mobiltelefone nach Verkehrsunfällen mit schweren Folgen sichergestellt.

Umfragen bestätigen Ablenkungsursachen

Der Allianz-Studie zufolge stellt die Ablenkung durch Smartphone und Navigationsgerät heutzutage eine bedeutendere Unfallursache dar als die verminderte Verkehrstüchtigkeit nach Alkoholkonsum. Der Studie zufolge starben im Jahr 2016 rund 3.500 Verkehrsteilnehmer auf deutschen Straßen. Während bei 256 Fällen einer der Unfallbeteiligten alkoholisiert war, kamen etwa 350 Menschen ums Leben, weil einer der Unfallbeteiligten abgelenkt war. Laut der repräsentativen Umfrage begeht rund jeder zweite Fahrer Handyverstöße. Etwa drei Viertel der Befragten sind regelmäßig durch die Benutzung verbauter Technik im Fahrzeug abgelenkt. Dazu gehören zum Beispiel die Bedienung des Navigationssystems (39 Prozent) und die Musiksteuerung (58 Prozent). 15 Prozent aller Fahrer tippen, und knapp jeder Vierte liest Textnachrichten auf dem Smartphone. Bei den Befragten zwischen 18 und 24 Jahren ist dieser Anteil deutlich höher, als bei den 25- bis 64-Jährigen.

Seite: 12weiter >>

Weitere archivierte Kurznachrichten

21.12.2018

Vorsicht vor unseriösen Angeboten[mehr erfahren]

21.12.2018

GdP verurteilt Verhalten von Frankfurter Polizeibeamten[mehr erfahren]

21.12.2018

Nicht alkoholisiert am Straßenverkehr teilnehmen[mehr erfahren]

04.12.2018

GdP unterstützt Verbot der Pyrotechnik[mehr erfahren]

04.12.2018

Betrugsversuche bei Kleinanzeigen[mehr erfahren]

04.12.2018

ACE wertet Verhalten von Verkehrsteilnehmern aus[mehr erfahren]

21.11.2018

klicksafe stellt Unterrichtsmaterial zur Verfügung[mehr erfahren]

21.11.2018

Datendiebstahl in Airbnb-Wohnungen[mehr erfahren]

21.11.2018

Startschuss für neues Bundesprogramm[mehr erfahren]

06.11.2018

Europol und BKA informieren unter #cyberscams[mehr erfahren]

06.11.2018

Mischungen verursachen starke Blutungen[mehr erfahren]

06.11.2018

Winterreifenregelungen im europäischen Ausland[mehr erfahren]

17.10.2018

GdP fordert bessere Präventionsmaßnahmen[mehr erfahren]

17.10.2018

Musikvideo soll Heranwachsende informieren[mehr erfahren]

17.10.2018

Kriminelle nutzen Unsicherheit aus[mehr erfahren]

01.10.2018

GdP kritisiert permanente Belastung der Einsatzkräfte[mehr erfahren]