Archiv

< Rekordmenge sichergestellt
04.03.2021

„Kurve kriegen”

Jörg-Konrad Unkrig

© IM NRW

Kontakt auf Augenhöhe

Weil rund 60 Prozent der Teilnehmenden von „Kurve kriegen“ einen Migrationshintergrund haben, kommt es immer wieder vor, dass die pädagogischen Fachkräfte – trotz guter interkultureller Kompetenzen – keinen Zugang zu einzelnen Teilnehmern finden. Deshalb setzt das Projekt auf den Einsatz sogenannter Sprach- und Integrationsmittler. Ihre Zusammenarbeit mit Sicherheitsbehörden ist ein absolutes Novum in Deutschland und wurde im Rahmen von „Kurve kriegen“ 2018 erstmals implementiert. „Viele Menschen, die zu uns kommen, wissen nicht was Jugendhilfe ist, kennen Polizei nur als korrupte Instanz und sind uns gegenüber misstrauisch“, erklärt Jörg Unkrig. „Die Sprach- und Integrationsmittler klären soziokulturelle Missverständnisse auf und fördern so die Annahme unseres Angebots.“ Zudem unterstützt „Kurve kriegen“ seit April 2020 das Projekt „360 Grad – Integration, Orientierung, Perspektiven!“, um Kinder aus Clanfamilien in den Blick zu nehmen. „Dabei ist es uns innerhalb von neun Monaten gelungen, 27 Familien für eine Teilnahme zu gewinnen. Angesichts der schwierigen Zielgruppe ein großer Erfolg“, so der Referatsleiter. „Kurve kriegen“ wurde 2011 im Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen entwickelt und in diesem Zeitraum umfassend evaluiert. Die positiven Ergebnisse zeigen die hohe Wirksamkeit der Initiative: In den letzten zehn Jahren haben über 700 Teilnehmende das Programm erfolgreich abgeschlossen. 40 Prozent der Absolventen begingen danach keine weiteren Straftaten mehr, bei allen anderen konnte zumindest ein deutlicher Rückgang an Delikten festgestellt werden. Nur rund zwei Prozent der Absolventen fiel nach der Teilnahme wieder ins alte Schema zurück und musste in ein Intensivtäterprogramm übernommen werden. Aber „Kurve kriegen“ lohnt sich nicht nur mit Blick auf die Erfolgsquote, sondern auch aus finanzieller Sicht. Zwar sind die Kosten der Maßnahme mit ca. 11.000 Euro pro Teilnehmer im Jahr nicht günstig. Betrachtet man aber die beachtliche Menge an Straftaten, Opfern und Folgekosten, die allein ein Intensivtäter verursacht, erscheint der finanzielle Aufwand für „Kurve kriegen“ relativ gering.

AL (Stand: 26.02.2021)

Seite: << zurück12

Weitere archivierte Kurznachrichten

17.10.2017

NRW-Aktionswoche zum Einbruchschutz[mehr erfahren]

17.10.2017

BSI gibt Tipps zum Schutz vor Bots[mehr erfahren]

04.10.2017

Kooperation zwischen Bund und Freistaat Bayern „[mehr erfahren]

04.10.2017

BSI stellt Informationen zur Verfügung Sie verschicken...[mehr erfahren]

04.10.2017

Strengere Regeln für Drohnenflüge[mehr erfahren]

19.09.2017

EU plant Behörde für Cybersicherheit[mehr erfahren]

19.09.2017

Milliarden Geräte sind angreifbar[mehr erfahren]

19.09.2017

Neue BZgA-Studie veröffentlicht[mehr erfahren]

04.09.2017

Pflicht für internetfähige Geräte[mehr erfahren]

04.09.2017

Sie schützen oft nicht optimal[mehr erfahren]

04.09.2017

Forderungen des GdP-Vorsitzenden Oliver Malchow [mehr erfahren]

21.08.2017

Arnold Plickert verurteilt Anschlag[mehr erfahren]

21.08.2017

NRW-Innenministerium klärt Sachverhalt auf[mehr erfahren]

21.08.2017

Kinder suchtkranker Eltern sollen besser unterstützt werden[mehr erfahren]

08.08.2017

Anleitung des LKA Niedersachsen veröffentlicht[mehr erfahren]

08.08.2017

Verantwortungsvoller Alkoholkonsum bei Hitze[mehr erfahren]