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04.03.2016

Prävention von Cybermobbing im Schulkontext

Schüler werden zu Medienhelden


Das Projekt „Medienhelden“ soll Schülern helfen, sich vor Belästigungen und Beleidigungen im Internet zu schützen.

© Thorsten Schöntaube, Lemon8 Media GmbH, Bremen

 

Das Europäische Netzwerk für Kriminalprävention hat im Rahmen seiner jährlichen Best-Practice-Konferenz im Dezember 2015 den European Crime Prevention Award (ECPA) unter anderem an das deutsche Projekt „Medienhelden“ der Uni Berlin vergeben. Ziel des Projekts ist die Entwicklung von Interventions- und Präventionsmaßnahmen gegen Cyber-Mobbing und die Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs von Kindern und Jugendlichen mit neuen Medien.

Mobbing-Zusammenhänge

Opfer von Cybermobbing werden über das Internet, soziale Netzwerke, E-Mail oder SMS beleidigt, bloßgestellt, belästigt oder bedroht. Fast jeder fünfte Schüler in Deutschland war schon mal in Cybermobbing involviert – entweder als Opfer, Täter oder Unterstützer. Aus mehreren Forschungsgruppen ist bekannt, dass es Zusammenhänge zwischen der Mobbing-assoziierten Rolle im realen Leben und im Internet gibt – und dass die Opfer von Cybermobbing den Täter häufig aus der Schule kennen. Zur Förderung der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen und der Prävention von Cybermobbing hat die Freie Universität Berlin im Jahr 2011 das Programm „Medienhelden” für Schulen entwickelt. Das Projekt wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des DAPHNE III Programms zur Bekämpfung der Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und Frauen gefördert. Neben Deutschland wird es mittlerweile an Schulen in fünf weiteren europäischen Ländern durchgeführt: Italien, Spanien, England, Polen und Griechenland.

Rollenspiele im Identifikationskreis

„Medienhelden“ richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 7. bis 10. Klasse. Das Programm wird als achtwöchige „Lang“-Variante angeboten, die je zwei Unterrichtsstunden pro Woche umfasst und mit einem von den Schülern vorbereiteten Elternabend abschließt. Daneben wurde eine Kurz-Variante konzipiert, die als achtstündiger Projekttag durchgeführt wird und ähnliche Inhalte thematisiert. Im Rahmen der sogenannten „Identifikationskreis-Methode“ nehmen die Schüler beispielsweise in Rollenspielen verschiedene Perspektiven ein: die des Opfers, des Täters oder eines Unterstützers. Anschließend berichten sie von ihren Gefühlen, Gedanken, Wünschen und Handlungsspielräumen, die sie in der jeweiligen Rolle hatten. Dadurch erfahren die Schüler, welche Motive bei Cyber-Mobbing eine Rolle spielen können und welche Gefühle dies bei den Beteiligten auslöst. Außerdem gibt es Gesprächsrunden zum Thema Datenschutz und darüber, was beim Hochladen von Fotos und Videos erlaubt ist. Zusätzlich geben die Lehrer den Jugendlichen direkte Hinweise, wie man das Netz und soziale Netzwerke verwenden sollte – zum Beispiel nicht alles von sich preiszugeben und Pseudonyme zu verwenden.

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