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15.01.2012

Richtiges Verhalten kann Leben retten

Vorbeugender Brandschutz bei der Berufsfeuerwehr Essen

Feuerwehr im Einsatz

© GEV GmbH

 

Wenn die Bevölkerung aus den Medien von Hausbränden erfährt, bei denen Menschen umgekommen sind, ist die Sorge groß: Kann das auch in meinem Wohnhaus geschehen? An solchen Tagen bekommen Jörg Wackerhahn, der Leiter der Abteilung „Vorbeugender Brandschutz“ bei der Berufsfeuerwehr in Essen, und seine Kollegen die meisten Anrufe.

„Wir raten den Anrufern dann beispielsweise, unbedingt Rauchmelder zu installieren“,meint Wackerhahn. Sie kosten nicht mehr als eine Schachtel Zigaretten, können aber Schlimmeres verhindern, indem sie die Bewohner eines Hauses frühzeitig auf Rauchentwicklung aufmerksam machen. „Der andere wichtige Punkt für jeden normalen Privathaushalt ist, aus jeder Wohnung einen zweiten Fluchtweg zu ermöglichen.“ Das ist in der Regel ein Fenster zur Straße, an das die Feuerwehr im Brandfall mit einer Leiter herankommt. In den Innenhöfen ist dies vor allem bei Altbauten nicht immer der Fall. „Deshalb sind hier Stahltreppen mit Podesten oder eine Spindeltreppe unverzichtbar“, so Jörg Wackerhahn.

Jörg Wackerhahn

Berufsfeuerwehr Essen © privat

Was tun, wenn’s in der Küche brennt?

Die meisten Todesfälle beim Wohnungsbrand entstehen nach Wackerhahns Erfahrung dadurch, dass sich die Menschen im Brandfall falsch verhalten. Wenn zum Beispiel der Herd brennt und die Flammen so hoch schlagen, dass man sie selbst nicht löschen kann, sollte man die Küche verlassen und die Tür hinter sich schließen. Danach sollte man die Nachbarn warnen und zum Verlassen des Hauses auffordern, die Feuerwehr anrufen und dann unten vor dem Haus warten, bis die Feuerwehr eingetroffen ist. Man kann sogar die Wohnungstür ins Schloss ziehen, um die Ausbreitung des Brandes zu behindern. „Wenn Sie dann Ihren Wohnungsschlüssel in der Hand haben und uns genau sagen, wo der Brand ist, wenn man das von der Straße aus nicht sehen kann, dann ist alles perfekt“, meint der Brandschutzexperte.

Rauchfalle Treppenhaus

Bei modernen Häusern mit Betondecken muss niemand befürchten, dass Feuer die Bewohner erreicht, bevor die Feuerwehr eingetroffen ist. Wenn das Treppenhaus schon voll Qualm ist, sollte man nicht versuchen, mit angehaltenem Atem durch den Rauch zu entkommen. Wesentlich sinnvoller ist es, die Wohnungstür zu verschließen, die Feuerwehr zu rufen und in einem zur Straße gelegenen Zimmer auf Hilfe zu warten. „Wir hatten schon den Fall, dass eine Familie bei einem Brand, der seine Ursache im Keller hatte, von Kohlenmonoxyd im Treppenhaus stark benebelt wurde. Die Leute waren völlig verwirrt und liefen an der rettenden Haustür vorbei in den Keller. Es gab keine Überlebenden. Das hätte anders sein können, wenn die Menschen in ihrer Wohnung geblieben wären“, erinnert sich Jörg Wackerhahn.

Brandquellen identifizieren

Nicht bei allen Häusern kann man eine optimale Brandschutzsituation herstellen. Besonders bei Altbauten muss man immer Kompromisse machen. So sind Holztreppenhäuser zwar aus brandschutztechnischer Sicht eine Katastrophe, sie haben aber Bestandsschutz. „Eine vermeidbare Gefahrenquelle ist brennbares Material im Treppenhaus. Wenn beispielsweise Kartons oder alte Teppiche in einem Holztreppenhaus von spielenden Kindern angezündet werden, kann dies das ganze Treppenhaus in Brand setzen.“ Es ist wichtig, mögliche Brandquellen im Voraus zu identifizieren und entsprechend Vorsorge zu treffen, dass sich dort nichts entzünden kann. Denn nicht nur eine Kerze stellt eine Brandquelle dar, sondern jede Fläche, die heiß werden kann. Auch im Keller lauern Gefahrenquellen. Zum Beispiel können sich bei einer auf vollen Touren laufenden Nachtspeicherheizung die Außenflächen derart erhitzen, dass sich dagegen gelehntes Material entzündet.

Auch bei einem Hobbykellerraum ist Vorsicht geboten. Eine Elektroheizung, die aus Versehen nicht ausgeschaltet wurde, reicht schon als Keimzelle für einen Brand.

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