Archiv
Risikoanalyse: Erdbeben in Deutschland
Notfallpläne erstellen und anpassen
Stärkere Erdbeben sind in Deutschland selten, aber möglich
© Petrovich12/stock.adobe.com
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) führt seit dem Jahr 2010 regelmäßig so genannte Risikoanalysen durch. Dabei werden potenzielle Risiken identifiziert, die eine Gefahr für Deutschland und seine Bevölkerung darstellen und eine nationale Krise auslösen könnten, wie etwa Chemieunfälle, Dürren, Hochwasser oder die Freisetzung radioaktiver Stoffe. Die aktuelle Risikobewertung befasst sich mit dem Szenario eines Erdbebens in der niederrheinischen Bucht, von dem etwa drei Millionen Menschen betroffen wären. Dr. Wolfram Geier ist Leiter der Abteilung „Risikomanagement“ beim BBK. Er erklärt, warum solche Bewertungen wichtig sind.
Notfallpläne überprüfen
Ziel ist es, sich bewusst zu werden, welches Ausmaß solche Szenarien annehmen können: Welche konkreten Schäden sind zu erwarten? Mit welchen Folgen ist zu rechnen? Und: Ist man gut genug auf eine solche Katastrophe vorbereitet? sind Fragen, die beantwortet werden sollen. „Die Risikoanalysen helfen dabei, bestehende Notfallpläne zu überprüfen und gegebenenfalls zu überarbeiten, Ressourcen zu checken und grundsätzlich zu schauen, ob die Einheiten des Katastrophenschutzes ausreichend vorbereitet sind“, erklärt Dr. Wolfram Geier. Außerdem gehe es darum, Behörden, Rettungseinheiten, aber auch die breite Bevölkerung für das ausgewählte Risiko zu sensibilisieren.
Viele Tote, Verletzte und Verschüttete
Bei der Risikobewertung zum Thema Erdbeben haben die Experten ein Beben der Stärke 6,5 in der niederrheinischen Bucht zugrunde gelegt. „Für uns ist dies durchaus ein plausibles Szenario, weil diese Gegend durch ihre geografische Lage immer wieder von Beben betroffen ist“, erklärt Geier. Für diese Risikoanalyse wurden etwa Forschungseinrichtungen der Region wie etwa die RWTH Aachen, die Erdbebenstation Bensberg, aber auch die Bezirksregierung Köln, die Berufsfeuerwehr der Stadt Köln oder das Innenministerium NRW mit einbezogen. „Es ist unter anderem wichtig zu erarbeiten, welche konkreten Schäden solch ein starkes Beben anrichten würde, mit wie vielen Verletzten und Toten man zu rechnen hat – und nicht zuletzt, ob man auf einen Kollaps der kompletten Infrastruktur vorbereitet ist“, betont der Experte. Käme es tatsächlich an einem normalen Wochentag tagsüber zu einem Beben dieser Stärke, ist mit mehreren Tausend Toten und mit Zehntausenden Verletzten sowie Verschütteten zu rechnen. Zudem müssten für Hunderttausende Menschen Notunterkünfte bereitgestellt werden. Auch die Strom- und Trinkwasserversorgung der Bevölkerung wäre für längere Zeit unterbrochen. „Die Gefahrenabwehr, das heißt, die Polizei, die Feuerwehr, das THW, aber auch die Krankenhäuser in der Gegend müssen auf eine solche Situation vorbereitet werden, um diese extreme Lage bewältigen zu können. Dazu muss auch die Kommunikation zwischen den einzelnen Stellen reibungslos funktionieren“, so der Experte.
Weitere archivierte Kurznachrichten
GdP fordert mehr Geld für Präventionsmaßnahmen[mehr erfahren]
3-MMC zählt als Amphetamin zu den Neuen psychoaktiven Substanzen[mehr erfahren]
TÜV warnt: Nicht auf Versprechungen hereinfallen[mehr erfahren]
Bagatellstrafen haben jedoch kaum abschreckende Wirkung[mehr erfahren]
GdP-Vorsitzender Kopelke spricht sich für „Drug-Checking“ aus[mehr erfahren]
Bundeslagebild Waffenkriminalität 2022[mehr erfahren]
Problembewusstsein ist je nach Branche unterschiedlich hoch[mehr erfahren]
Angebliche Bankmitarbeiter beschaffen sich Karte und PIN[mehr erfahren]
DVR startet Verkehrsinitiative für partnerschaftfliches Verhalten[mehr erfahren]
e-book zeigt Kindern, wie sie sich vor Entführern schützen können[mehr erfahren]
ADAC fordert Präventivmaßnahmen[mehr erfahren]
Gemeinsama Aktion der deutschen, niederländischen und belgischen...[mehr erfahren]
Bis September macht die Roadshow an 13 Orten Station[mehr erfahren]
Orientierung bietet der CyberRisikoCheck des BSI Immer...[mehr erfahren]
Der BSI-Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz alarmiert[mehr erfahren]
GdP zu den Plänen der Bundesregierung zur Cannabis-Legalisierung[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Audio Podcasts
Hier finden Sie alle Podcasts
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel
Sie können gegen Internetkriminelle vorgehen
Phishing, Online-Spionage & Co. – Internetkriminelle verfügen über...[mehr erfahren]
Lassen Sie sich nicht erpressen!
Nicht mehr ganz neu, aber immer noch aktuell: Als „Sextortion“ wird...[mehr erfahren]
Die richtige Ausrüstung für den Straßenverkehr
Sicherheitstechnisch gibt es keine Unterschiede zwischen einem...[mehr erfahren]