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05.04.2016

Sexuelle Übergriffe durch Männergruppen

Das Phänomen „taharrush gamea“ in Deutschland


Die Frauen werden von den Männergruppen abgedrängt, umzingelt und sexuell belästigt.

© Picture-Factory, fotolia

 

„Taharrush gamea“ ist anglifiziertes arabisch und bedeutet in etwa „kollektive Belästigung“. In der Realität verbirgt sich dahinter die gemeinschaftlich begangene sexuelle Belästigung von Frauen. In Deutschland ist das Phänomen erstmals in Form der sexuellen Übergriffe in der Kölner Silvesternacht bekannt geworden. Das Bundeskriminalamt (BKA) kennt derartige Gruppengewalt jedoch bereits aus einigen arabischen Ländern. Um gegen das Phänomen in Deutschland vorzugehen, sind sowohl präventive als auch repressive Maßnahmen geplant.

Erschreckende Videomittschnitte

Bei „taharrush gamea“ geht es um sexuelle Belästigung von Frauen, die von einer Gruppe Männern ausgeht. War das Phänomen auf deutschen Straßen bislang noch unbekannt, ist es in arabischen Ländern wie Ägypten in der Vergangenheit schon öfter zu derartigen Übergriffen auf Frauen gekommen – vor allem bei großen Menschenansammlungen wie Kundgebungen oder Demonstrationen. „Die Männer gehen die Frauen an, indem sie sie umkreisen, einzingeln und schließlich belästigen und anfassen“, berichtet BKA-Pressesprecher Markus Koths. „Das kann im schlimmsten Fall bis hin zur Vergewaltigung gehen.“ Zwar sind dem BKA keine genauen Fallzahlen aus dem arabischen Raum bekannt. Jedoch gibt es Videomittschnitte, die beispielsweise zeigen, wie Frauen von einer Gruppe Männern in eine Unterführung abgedrängt und anschließend sexuell belästigt werden. „Anhand dieser Aufnahmen lässt sich nur erahnen, was die Täter mit den Frauen dort allem Anschein nach machen“, so Koths. „Sich das anzuschauen, ist ziemlich beängstigend und bedrückend.“

Parallelen zum „Antanz-Trick“

Zwar ist „taharrush gamea“ in der Deutlichkeit, wie es in arabischen Ländern schon häufiger passiert ist, erstmals in der Kölner Silvesternacht bekannt geworden. Jedoch gibt es hierzulande schon seit einigen Jahren ein ähnliches Phänomen – das so genannte „Antanzen“. „Dabei geht es um Personengruppen, die sich tanzend auf ihre Opfer zubewegen und sie durch Körperkontakt einen Augenblick lang ablenken“, erklärt Koths. „Diesen kurzen Moment der Unachtsamkeit nutzen die Täter aus, um ihren Opfern Bargeld oder Wertgegenstände wie Smartphones zu stehlen.“ Bei den der Polizei bekannt gewordenen Tätern handele es sich mehrheitlich um kleine Gruppen nordafrikanischer Männer. „Taharrush gamea“ und das „Antanzen“ seien zwar ähnliche Phänomene, aber mit einer unterschiedlichen Absicht. „Während es sich bei Taharrush gamea um Sexualdelikte handelt, verfolgen die Täter beim klassischen „Antanzen“ in der Regel keine sexuellen Motive – hierbei handelt es sich um Taschen- und Trickdiebstahl, also um Eigentumskriminalität. Es gibt jedoch auch Mischformen, sprich dass Frauen durch Bedrängungen sexuell belästigt werden und es gleichzeitig zu Diebstählen kommt.“

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