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09.11.2019

Toter Winkel bei Lkw und Bussen

Aktion Abbiegeassistent

Das Bundes-verkehrsministerium (BMVI) hat im Juli 2018 die „Aktion Abbiegeassistent“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, Logistikunternehmen und Behörden noch vor der Verpflichtung im Jahr 2022 davon zu überzeugen, die eigenen Flotten schnellstmöglich mit den Systemen nachzurüsten. Bislang haben sich schon weit mehr als 100 Sicherheitspartner der Initiative angeschlossen.

Kamera, Radar und Ultraschall

Aktuell unterscheidet man zwischen Ultraschall-, Radar- und kamerabasierten Systemen, die teilweise auch miteinander kombiniert werden können. Bei der häufigsten Variante, sogenannten Kamera-Monitor-Systemen (KMS), wird auf der rechten Seite des Fahrzeugs am Spiegel eine Weitwinkelkamera befestigt, die auf einen Monitor im Führerhaus die Bilder aus dem toten Winkel überträgt. Der Bereich neben dem Fahrzeug wird mit Sensoren überwacht. Per Ultraschall wird ein akustisches Signal ausgelöst, sollte sich ein Radfahrer oder Fußgänger dort befinden. So kann der Fahrer im Idealfall rechtzeitig bremsen. Eine andere Variante setzt auf eine 360-Grad-Kamera, die den toten Winkel aus der Vogelperspektive in den Fokus nimmt und einen Rundum-Blick ermöglicht. Auch hier kommen Ultraschallsensoren und ein akustisches Warnsignal zum Einsatz. Radarsysteme überwachen permanent den Bereich rechts neben dem Fahrzeug und sind in der Lage, sich bewegende Objekte im Radarfeld zu erkennen. Dem Fahrer wird ein visuelles Signal angezeigt, das bei einer möglichen Kollision auf Rot springt und einen Warnton erklingen lässt. Egal welche Technik man nutzen möchte: Voraussetzung ist, dass das jeweilige System bereits ab eingeschalteter Zündung aktiv ist und nicht durch den Fahrer abgeschaltet werden kann.

Unfallforscher fordern Notbremsfunktion

Die Unfallforschung der Versicherer (UDV), als Teil des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), hat in einem mehrjährigen Forschungsprojekt das Potenzial von Abbiegeassistenten für Lkw untersucht. Dabei fand man heraus, dass rund 60 Prozent aller Unfälle zwischen Lkw und Radfahrern von einem elektronischen Abbiegeassistenten verhindert oder abgeschwächt werden könnten. Mehr als jedem dritten Unfallopfer könnte so das Leben gerettet werden. Konkret bedeutet das: Bei einer flächendeckenden Einführung könnten jährlich etwa 28 Unfälle mit getöteten und 160 Unfälle mit schwer verletzten Radfahrern vermieden oder die Unfallfolgen deutlich abgemildert werden. Da Systeme mit warnender Funktion nicht zu 100 Prozent verlässlich sind, fordert die UDV diese Technologie mit einer Notbremsfunktion zu koppeln. Diese soll im Gefahrenfall eine automatische Vollbremsung auslösen.

„Ich hab den Assi“: Das Logo der BMVI-Initiative motiviert Logistikunternehmen zum Mitmachen

© Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)

Worauf Radfahrer und Fußgänger achten sollten

Der ADAC empfiehlt allen Straßenverkehrsteilnehmern, sich damit auseinanderzusetzen, in welchen Situationen das System wie reagiert, was es sieht und was es übersieht. Radfahrern und Fußgängern rät der ADAC

  • sich sichtbar zu machen, an Kreuzungen entweder vor oder mit Abstand rechts hinter einem Lkw stehenzubleiben und stets zu warten, bis er ganz abgebogen ist,
  • an einer roten Ampel besser hinter einem Lkw zu warten,
  • nicht neben einem Lkw stehenzubleiben (Die Blinker des Lkw befinden sich vorne und hinten am Fahrzeug. Deshalb sieht man eventuell nicht, ob der Wagen abbiegen will),
  • sich beim Überqueren der Straße per Blickkontakt zu vergeswissern, dass man vom Rechtsabbieger wahrgenommen wird und
  • bei unklaren Verkehrssituationen lieber auf seine Vorfahrt zu verzichten. Darüber hinaus fordert die UDV insbesondere radfahrende Senioren auf, an Fahrtrainings teilzunehmen, in denen gezielt richtige Reaktionen geübt werden.

KF (25.10.2019)

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