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Vorsicht vor aufgerissenen Autotüren!
So gefährlich kann „Dooring“ für Radfahrer sein
Unachtsam geöffnete Autotüren können für Radfahrer zum tödlichen Risiko werden
© Dan Race/stock.adobe.com
An einem Sonntagvormittag gegen 11 Uhr fuhr der 60-jährige Bernhard W.* auf seinem Fahrrad die Kliekener Schulstraße in Coswig (Sachsen) in Richtung Sportplatz. In Höhe des Friedhofs musste er abrupt stark bremsen und stürzte auf die Fahrbahn. Was war passiert? Der Radfahrer hat versucht, im letzten Moment einer sich plötzlich öffnenden Pkw-Tür auszuweichen. Eine 56-jährige Golf-Fahrerin, die ihren Wagen am Fahrbahnrand geparkt hatte, hat den 60-Jährigen beim Aussteigen nicht beachtet. Mit Schürfwunden und Prellungen wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert. Unfälle dieser Art werden als „Dooring“-Phänomen bezeichnet, da Radfahrende hierbei durch das Öffnen der Autotür (engl. “door”) zum Sturz kommen. Nicht immer gehen diese Unfälle glimpflich aus. In manchen Fällen kann Dooring auch tödlich enden.
Risiko wird unterschätzt
Hunderte Fußgänger und Radfahrer verunglücken jeden Tag auf Deutschlands Straßen. Was viele Verkehrsteilnehmer nicht wissen: Oft tragen geparkte Autos und plötzlich aufgerissene Wagentüren zu diesen Unfällen bei. Einer Untersuchung der Unfallforschung der Versicherer (UdV) zufolge geht von ihnen eine deutlich größere Gefahr aus als man das bisher annahm. So beziffert die Studie den Anteil der innerörtlichen Unfälle von Radfahrern und Fußgängern, die mit dem Parken in Verbindung stehen, auf 18 Prozent – damit hinge fast jeder fünfte Unfall in dieser Kategorie mit geparkten Autos zusammen. „Gefährlich beim Dooring sind nicht in erster Linie die parkenden Fahrzeuge, sondern die Fahrer oder Beifahrer in den Fahrzeugen“, weiß Jörg Ortlepp, Leiter Verkehrsinfrastruktur bei der UdV. „Und zwar immer dann, wenn sie die Tür auf der Fahrer- oder Beifahrerseite ruckartig öffnen – ohne sich vorher umzusehen.“ Vor allem in innerstädtischen Wohngebieten sei Dooring eine ernstzunehmende Gefahr. Dort parken nicht nur sehr viele Fahrzeuge, es gibt auch zunehmend mehr Radverkehr. Häufig ist außerdem kein von der Fahrbahn baulich getrennter Fahrradweg vorhanden. „Radfahrer werden bei hohem Verkehr häufig dicht an die parkenden Fahrzeuge herangedrängt“, so Ortlepp. „Andere sind der Meinung, sie müssen so weit rechts fahren wie nur möglich. Und wenn dann eine Pkw-Tür zu vorschnell geöffnet wird, selbst nur ein Stück weit, ist eine Kollision vorprogrammiert.“
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