Archiv

26.03.2012

Wie Einbrecher vorgehen

 

KHK Heinrich Hauner

© Polizeipräsidium München

Welche Schwachstellen im Gebäude nutzt ein Einbrecher für sich?

Das Prinzip eines Einbruchs ist immer, möglichst schnell in das Gebäude hinein und wieder hinauszukommen. Und das mit möglichst großer Beute. Alle ebenerdigen Fenster, Türen oder Schächte ohne zusätzliche Sicherung sind gute Einstiegsmöglichkeiten für die Täter. Wenn diese außerdem abseits der Straße, im rückwärtigen Bereich liegen oder in den Hof führen, ist die Gefahr für den Täter, während des Einstieges entdeckt zu werden, zusätzlich sehr gering. Gerade Kellerfenster, Toilettenfenster oder Nebeneingänge sind beliebte Einstiegswege für Einbrecher, da sie nachts nicht eingesehen werden können. Nicht ebenerdige Fenster erreicht der Täter über Aufstiegshilfen wie Flachdächer, Feuerleitern oder Mülltonnen.

Herr Hauner, wie kann ich nun verhindern, dass in mein Gebäude eingebrochen wird?

Generell fußt die Sicherung eines Gebäudes auf drei Säulen: die mechanische Stabilität der Außenhaut, die elektronische Sicherung durch Einbruchmeldeanlagen und die soziale Kontrolle durch Zeugen und Nachbarn. Gerade den letzten Punkt sollte man nicht unterschätzen. Wir empfehlen immer, Kontakt zu den unmittelbaren Nachbarn aufzubauen. Diese sollten wissen, wer im Unternehmen „berechtigt“ arbeitet und eine Notfallnummer haben, damit sie bei verdächtigen Wahrnehmungen sofort informieren und gegebenenfalls auch die Polizei verständigen. Die mechanische Sicherung kann über eine Nachrüstung wie zusätzliche Riegel erfolgen, die Fenster und Türen stabilisieren. Idealerweise sollte man beim Neubau oder der Sanierung geprüfte Sicherheitstüren und -fenster verbauen. Es gibt eine Liste europaweiter zertifizierter Hersteller, die nach der europäischen Norm DIN EN 1627 produzieren. Diese Produkte sind aus einem Guss hergestellt, so dass sie keine Schwachstellen aufweisen. Gerade in angemieteten Gebäuden empfiehlt man oft elektronische Sicherungen wie eine Alarmanlage. Sie sollte möglichst früh auslösen und die Meldung weiterleiten, damit der Täter keine Zeit hat, das Objekt in aller Ruhe zu durchsuchen. Denn das große Ziel aller Sicherungsmaßnahmen ist, den Faktor Zeit auf seine Seite zu bringen. Der zeitliche Aufwand für den Einbruch muss für den Täter so groß sein, dass es für ihn uninteressant wird und er aufgibt.

Und bringen die ganzen Sicherungsmaßnahmen etwas?

In Bayern untersuchen wir alle Einbrüche, die im Versuchsstadium stecken geblieben sind. Wir werten aus, warum der Täter nicht weitergekommen ist. Jedes Jahr wird vom Landeskriminalamt ein Bericht veröffentlicht, aus dem man entnehmen kann, wie viele Einbrüche durch welche Sicherungsmaßnahme verhindert wurden. 2010 wurden in Bayern insgesamt (privat und gewerblich) 1216 Einbrüche durch mechanische Sicherungen, 235 durch Einbruchmeldeanlagen und 245 durch aufmerksame Nachbarn oder Zeugen, die die Polizei verständigt haben, vereitelt.

Einbruchschutz

Auf unserem Portal finden Sie Unternehmen, die mechanische und elektronische Sicherheitstechnik anbieten. Dazu haben wir eine Datenbank mit Einbruschutz Fachanbietern aus dem Bereich Einbruchsicherung aufgebaut, die Ihnen bei der Sicherung Ihrer Wohnung / Ihres Hauses oder aber auch Ihres Firmensitzes behilflich sein können. 

Seite: << zurück12

Weitere archivierte Kurznachrichten

21.08.2017

NRW-Innenministerium klärt Sachverhalt auf[mehr erfahren]

21.08.2017

Kinder suchtkranker Eltern sollen besser unterstützt werden[mehr erfahren]

08.08.2017

Anleitung des LKA Niedersachsen veröffentlicht[mehr erfahren]

08.08.2017

Verantwortungsvoller Alkoholkonsum bei Hitze[mehr erfahren]

08.08.2017

„Meldestelle respect!“ nimmt ihre Arbeit auf[mehr erfahren]

26.07.2017

NRW plant neue Hilfsangebote Den Opfern von Straftaten soll...[mehr erfahren]

26.07.2017

Erhöhtes Risiko bei älteren Menschen[mehr erfahren]

26.07.2017

Mehr als 41 Millionen gefälschte Produkte sichergestellt[mehr erfahren]

13.07.2017

DVR weist auf erhöhtes Unfallrisiko im Sommer hin[mehr erfahren]

13.07.2017

„klicksafe“ veröffentlicht neues Unterrichtsmaterial[mehr erfahren]

13.07.2017

GdP spricht eingesetzten Kräften Dank und Respekt aus[mehr erfahren]

26.06.2017

Bundeskriminalamt veröffentlicht alarmierenden Jahresbericht[mehr erfahren]

26.06.2017

Deutscher Verkehrssicherheitsrat zieht nach einem Jahr positive Bilanz[mehr erfahren]

26.06.2017

GdP und VDP beim 22. Deutschen Präventionstag in Hannover[mehr erfahren]

13.06.2017

Tipps zur Sicherheit an Bahnübergängen[mehr erfahren]

13.06.2017

Forschungsbericht zu reisenden Tätern veröffentlicht[mehr erfahren]