Archiv

18.01.2012

Zivilcourage – eine nötige Tugend

Man kann lernen, sich einzumischen

Zivilcourage fängt beim Hinschauen an

© Daniel Sch..., fotolia

 

Das kollektive Wegschauen bei Konfliktsituationen ist uns selbst im Inneren unangenehm. Wir möchten einschreiten, wenn zum Beispiel eine Gruppe Jugendlicher oder angetrunkener Erwachsener in der Straßenbahn oder U-Bahn gegenüber anderen ausfällig wird, aber wir trauen uns nicht. Denn wir haben meistnicht gelernt, wie wir in solchen Situationen am besten reagieren und wie wir Schlimmeres verhindern können, ohne uns selbst in eine unberechenbare Gefahrensituation zu begeben. 

Jeder kennt Berichte über Menschen, die aufgrund einer mahnenden Bemerkung krankenhausreif geschlagen oder sogar getötet wurden. Es ist also nicht einfach, trotzdem zu handeln. Um Zivilcourage ausüben zu können, muss man wohl selbst aus einem gefestigten sozialen Umfeld stammen. „Ein wichtiges Element scheint in diesem Zusammenhang die persönliche Bestätigung durch soziale Anerkennung des eigenen sozialen Umfeldes zu sein. Untersuchungen zeigen, dass sozial engagierte Personen oft psychisch gesünder sind und über eine robustere körperliche Verfassung verfügen. Ihr Engagement führt zu einer Verbesserung des Selbstwertgefühls, zu größerem Verständnis für andere und zu einer stärkeren Bindung an eine Gemeinschaft“, meint Günther Gugel vom Tübinger Institut für Friedenspädagogik: Um Zivilcourage zeigen zu können, muss man Empathie, Ich-Stärke und Selbstbewusstsein entwickeln.

Was ist Mut, was ist Zivilcourage?

Zivilcourage ist in jedem Fall ein mutiges Verhalten. Prof. Dr. Gerd Meyer von der Uni Tübingen grenzt „Mut“ und „Zivilcourage“ allerdings voneinander ab: „Mut ist eine wertneutrale Tugend. Wer mit Zivilcourage handelt, setzt sich dagegen für demokratische und humane Werte, für legitime, verallgemeinerungsfähige Interessen ein und ist in der Regel zu friedlichem Konfliktaustrag bereit.“ Man kann sich mutig in eine Schlacht stürzen – das hat dann aber nichts mit Zivilcourage zu tun: „Mut ist der umfassendere, allgemeinere Begriff“, meint Gerd Meyer: „Im zivilcouragierten Handeln ist immer Mut enthalten, aber nicht umgekehrt.“ 

Seite: 12weiter >>

Weitere archivierte Kurznachrichten

21.08.2017

NRW-Innenministerium klärt Sachverhalt auf[mehr erfahren]

21.08.2017

Kinder suchtkranker Eltern sollen besser unterstützt werden[mehr erfahren]

08.08.2017

Anleitung des LKA Niedersachsen veröffentlicht[mehr erfahren]

08.08.2017

Verantwortungsvoller Alkoholkonsum bei Hitze[mehr erfahren]

08.08.2017

„Meldestelle respect!“ nimmt ihre Arbeit auf[mehr erfahren]

26.07.2017

NRW plant neue Hilfsangebote Den Opfern von Straftaten soll...[mehr erfahren]

26.07.2017

Erhöhtes Risiko bei älteren Menschen[mehr erfahren]

26.07.2017

Mehr als 41 Millionen gefälschte Produkte sichergestellt[mehr erfahren]

13.07.2017

DVR weist auf erhöhtes Unfallrisiko im Sommer hin[mehr erfahren]

13.07.2017

„klicksafe“ veröffentlicht neues Unterrichtsmaterial[mehr erfahren]

13.07.2017

GdP spricht eingesetzten Kräften Dank und Respekt aus[mehr erfahren]

26.06.2017

Bundeskriminalamt veröffentlicht alarmierenden Jahresbericht[mehr erfahren]

26.06.2017

Deutscher Verkehrssicherheitsrat zieht nach einem Jahr positive Bilanz[mehr erfahren]

26.06.2017

GdP und VDP beim 22. Deutschen Präventionstag in Hannover[mehr erfahren]

13.06.2017

Tipps zur Sicherheit an Bahnübergängen[mehr erfahren]

13.06.2017

Forschungsbericht zu reisenden Tätern veröffentlicht[mehr erfahren]