Zahlen kindlicher Gewaltopfer gestiegen

Die Zahl der registrierten Fälle, bei denen Kinder Opfer von sexueller Gewalt wurden, ist im vergangenen Jahr gestiegen. Das geht aus einer Auswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) hervor. Sie wurde jetzt in Berlin von Kerstin Claus, der Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, und Holger Münch, dem Präsidenten des Bundeskriminalamtes, vorgestellt. Die neuen Zahlen zeigen einen erschreckenden Trend: Bei der Verbreitung, dem Erwerb, Besitz und der Herstellung von Darstellungen sexualisierter Gewalt gegen Kinder gab es im vergangenen Jahr einen Anstieg um 108,8 Prozent. Auch die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die Missbrauchsdarstellungen – insbesondere in sozialen Medien – weiterverbreiten, erwerben, besitzen oder herstellen, hat sich in Deutschland seit 2018 mehr als verzehnfacht: von damals 1.373 Tatverdächtigen unter 18 Jahren auf 14.528 Tatverdächtige in 2021. „Europa ist zum Drehkreuz bei der Verbreitung von Missbrauchsabbildungen geworden“, betonte Kerstin Claus. „Wir brauchen eine verstärkte europäische Zusammenarbeit und deutlich mehr Investitionen in die personelle und technologische Ausstattung der Ermittlungsbehörden. Jeder Ermittlungserfolg ist wichtig, denn er bietet die Chance, akuten Kindesmissbrauch zu stoppen und weitere Taten zu verhindern.“ Auf der Webseite des BKA finden Sie detaillierte Zahlen zu kindlichen Gewaltopfern sowie die vollständige Polizeiliche Kriminalstatistik 2021.