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Alles im Griff?!

Fast ein Drittel der 18- bis 25-Jährigen trinkt regelmäßig Alkohol – also mindestens einmal pro Woche. Das ergab eine Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Zwar sind die Zahlen seit einigen Jahren leicht rückläufig. Dennoch ist der Konsum im Vergleich zu den 12- bis 17-Jährigen hoch. Hier trinkt nur etwa jeder zehnte regelmäßig. Das bedeutet: Je älter die Jugendlichen werden, desto mehr wird konsumiert. Mit einem interaktiv gestalteten Stationen-Parcours will das SuchtPräventionsZentrum des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg genau diese Zielgruppe erreichen. Seit 2004 führen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Projekt „Alles im Griff?! Parcours zur Suchtprävention“ mit Oberstufen- und Berufsschülern ab 16 Jahren durch. Sie sollen sich auf spielerische Weise mit ihrem Konsumverhalten auseinandersetzen. Doch es geht nicht nur um Alkohol, sondern auch um illegale Drogen, Nikotin, Essstörungen, Glückspiel und Medien.

Mal ganz offen reden können

Anders als die zehn anderen werden die Stationen „Suchtsack“ und „Cannabis-Fragerad“ von Nicola Vogel und ihren Teamkolleginnen und -kollegen moderiert. Im „Suchtsack“ stecken Gegenstände, zum Beispiel eine Bierflasche oder eine Zigarettenschachtel. „Wir reden darüber, wie ein risikoarmer Konsum aussieht und was für Frauen und Männer noch gesund ist.“ Auf dem Cannabis-Fragerad geht es um Aspekte rund um das Thema Cannabis, beispielsweise zur Rechtslage. „Am Anfang klären wir den Begriff. Dann kann jeder mal das Rad drehen und wir diskutieren über die jeweilige Frage. Dabei kommt immer wieder raus, dass die Schülerinnen und Schüler auch mal falsch informiert sind, zum Beispiel was das Betäubungsmittelgesetz betrifft. Ich kann dann als Korrektiv eingreifen“, berichtet die Expertin. Bei den Diskussionsstationen können die Jugendlichen immer auch über ihre eigenen Erfahrungen im Umgang mit den potenziellen Suchtmitteln sprechen. „Das ist der Rahmen, in dem sie alles fragen dürfen, was sie sich vorher vielleicht nicht getraut haben“, so Nicola Vogel. Aus diesem Grund sind auch keine Lehrkräfte bei den Gesprächsgruppen anwesend. Zur Vorbereitung können sie an einer Fortbildung teilnehmen. „Ich informiere die Lehrerinnen und Lehrer über die Inhalte und den Ablauf des Parcours und darüber, wie sie eine Einführungs- beziehungsweise eine Auswertungsstunde durchführen können, um ihn in den Unterricht einzubetten.“

Der Parcours besteht aus zwölf verschiedenen Stationen

© SuchtPräventionsZentrum

Über Beratungsmöglichkeiten informieren

Am Ende wird eine Bar eröffnet, an der alkoholfreie Cocktails ausgegeben werden. Dabei haben die Schülerinnen und Schüler Zeit, einen Evaluierungsbogen auszufüllen. Die Rückmeldung ist überwiegend positiv. „Gerade die Diskussionsstationen kommen sehr gut an“, berichtet Nicola Vogel. Wer sich anschließend weiter mit den Themen auseinandersetzen will, kann sich an den ausliegenden Infomaterialien bedienen. „Es kommt auch vor, dass uns Schülerinnen und Schüler ansprechen, weil sie das Gefühl haben, dass der eigene Konsum nicht mehr in Maßen stattfindet. Als SuchtPräventionsZentrum ist unsere Aufgabe neben der Fortbildung für Pädagoginnen und Pädagogen ja die Beratung. Wir helfen dann natürlich gerne weiter.“

Kontakt

Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung

Abteilung Beratung – Vielfalt, Gesundheit und Prävention Sucht

PräventionsZentrum

Nicola Vogel

Felix-Dahn-Straße 3

20357 Hamburg

[email protected] 

MW (24.11.2017)

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