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Crystal-Prävention aus der Box

Im südlichen Sachsen-Anhalt ist die Droge Crystal Meth in den vergangenen Jahren auch an Schulen zunehmend zu einem Thema geworden. Als Reaktion auf die steigende Zahl der Crystal-Konsumenten/-innen wurde im Jahr 2014 im Saalekreis eine spezielle Arbeitsgruppe zur Crystal-Prävention gegründet, die sich aus Lehrern/-innen, Sozialarbeitern/-innen, Streetworkern, der Polizei und der Fachstelle für Suchtprävention der Arbeiterwohlfahrt (AWO Halle-Merseburg) zusammensetzt. Gemeinsam wurde dabei ein für die schulische Suchtprävention zielgruppengenaues Konzept entwickelt: die Crystal Box. Dabei handelt es sich um eine Zusammenstellung von interaktiven Unterrichtsmaterialen, um Schülerinnen und Schüler ab der neunten Klasse über die Droge, den Konsum und die damit verbundenen Folgen aufzuklären.

Neben einem Film und einem Handbuch für Lehrer befinden sich in der Box zahlreiche interaktive Unterrichtsmaterialien

© Claudia Hammer, Fachstelle Suchtprävention Saalekreis/ AWO Erziehungshilfe Halle (Saale) gGmbH

Lehrkräfte bei der Suchtprävention unterstützen

Entscheidet sich eine Schule dafür, die Crystal Box für eine oder mehrere Unterrichtseinheiten in Anspruch zu nehmen, erhalten die Lehrkräfte vorab eine dreistündige Schulung durch Mitarbeiterinnen der Suchtprävention der AWO. Die Schulung ist kostenlos – genauso wie das Ausleihen der Box. Sie gibt den Lehrerinnen und Lehrern neben fachlichen Informationen über die Droge auch die Möglichkeit, die vorgesehen Arbeitsmethoden durchzuspielen und individuell anzupassen. „Lehrerinnen und Lehrer, die schon Erfahrung mit Suchtprävention gemacht haben, sind sehr offen dafür, die Inhalte der Box selbstständig mit ihrer Klasse zu bearbeiten. Sollte das nicht der Fall sein, dann führt auch gerne eine Mitarbeiterin der Suchtprävention die Unterrichtseinheit mit der Klasse durch“, erklärt Claudia Hammer.

Wie gut wirkt die Crystal Box wirklich?

Wie erfolgreich und nachhaltig das Konzept der Crystal Box tatsächlich ist, wird sich Ende dieses Jahres zeigen. Die Initiative nahm 2016 am Wettbewerb kommunale Suchtprävention teil. Dadurch wurde die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf das Projekt aufmerksam und stellte im Dezember 2016 zusätzliche Fördermittel zur Verfügung, um die Box im Rahmen einer breit angelegten Evaluation auszuwerten. Dabei werden der Wissenszuwachs und die Haltungsänderung der Schülerinnen und Schüler vor der Unterrichtseinheit, unmittelbar danach und einige Wochen später untersucht. Das Team der Crystal Box kann nun noch mehr Schulen in der Region auf das Angebot aufmerksam machen und herausfinden, was die Box bei den Schülerinnen und Schülern bewirkt: Fällt die Bilanz positiv aus, könnte sie künftig auch anderen Städten und Gemeinden zur Verfügung gestellt werden.

Kontakt

Fachstelle für Suchtprävention Saalekreis Projektbüro

„Crystal Box“

Claudia Hammer

Weißenfelser Straße 46b

06217 Merseburg

crystalbox@awo-halle-merseburg.de
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