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Das Online-Portal Kointer.de

Der sozialtherapeutische Verein jhj Hamburg betreibt seit 1970 als Träger der Sucht- und Jugendarbeit diverse Kontakt- und Drogenberatungsstellen (KODROBS) in den Hamburger Stadtteilen Altona, Bergedorf, Eimsbüttel und Wilhelmsburg. Um auch die wachsende Generation der „Digital Natives“ zu erreichen, wurde als ergänzendes virtuelles Angebot im Jahr 2009 das Portal „Kointer“ (KODROBS im Internet) ins Leben gerufen – eine qualifizierte Online-Beratung für suchtgefährdete und abhängige Jugendliche und Erwachsene, Angehörige sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hamburger Institutionen. Das Ziel ist, das bestehende Angebot der KODROBS Suchtberatungsstellen online abzubilden.

Kostenlos, vertraulich, anonym

Zum umfangreichen Online-Angebot von Kointer zählen unter anderem ein Beratungs-Chat sowie die Möglichkeit zur Einzelberatung. Alle Funktionen sind kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym. Wollen Beratungssuchende zum Beispiel den Chat nutzen, können sie dem Team ihren Wunschtermin mitteilen und erhalten eine Rückmeldung, ob dieser Termin möglich ist – oder einen entsprechenden Alternativvorschlag. Auch Termine in den Abendstunden und am Wochenende sind möglich. „Eine Beratung per Chat ist natürlich eine gänzlich andere als eine 1:1-Beratung von Angesicht zu Angesicht“, weiß die Projektleiterin. „Da man sein Gegenüber nicht sieht und Mimik und Gestik fehlen, ist hier viel Raum für Missverständnisse. Da muss man besonders vorsichtig sein.“ Bei der Einzelberatung hingegen ist es dem Kointer-Team wichtig, dass eine möglichst unmittelbare Rückmeldung erfolgt. „Deshalb garantieren wir eine Antwort innerhalb von 24 Stunden.“ Ein besonderes Highlight ist auch das Konsumtagebuch für Personen, die ihren Konsum eigenständig kontrollieren, reduzieren oder einstellen möchten. Großer Beliebtheit erfreut sich außerdem der „Check-Up“-Fragebogen zur individuellen Konsumeinschätzung. Dessen Fragen orientieren sich an den ersten Anamnese-Gesprächen, die man auch bei einer Suchtberatung vor Ort führt. „Unser Check-Up-Bogen wird von den Beratungssuchenden am häufigsten genutzt – sowohl von den Betroffenen selbst als auch von Angehörigen“, freut sich Milena Schreiber.

„Eintritt frei“: Um sich einzuloggen, wählt man Phantasienamen und Passwort

© JHJ Hamburg/Thomas Ulrich

Viele vereinbaren Termine vor Ort

Da Kointer großen Wert auf Anonymität legt, sind Rückmeldungen oder Ergebnisse des Projekts nur schwer messbar. „Ein grundsätzliches Problem der Suchthilfe ist ja, dass man viel öfter von den Negativfällen hört, als von den positiven Beispielen, bei denen sich das Konsumproblem durch die Beratung und Unterstützung erledigt hat“, so Schreiber. „Dass wir mit unserem Onlineportal Erfolg haben, erkennen wir aber trotzdem.“ So nehmen viele Klienten, die das Team dazu ermutigt, sich auch vor Ort in einer der Hamburger Suchtberatungsstellen zu melden, diese Hilfe gerne an und wünschen sich gezielt einen Termin mit dem Berater oder der Beraterin, mit dem bzw. der sie bereits online Kontakt hatten. „Und es gibt natürlich Beratungssuchende, die sich wiederholt melden oder sich bedanken. Das bestärkt uns darin, dass wir mit Kointer.de nach wie vor auf dem richtigen Weg sind.“

Kontakt

jhj Hamburg e.V.

Milena Schreiber

Max-Brauer-Allee 116

22765 Hamburg

[email protected]

KF (15.12.2017)

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