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Hier muss niemand mehr Angst haben

Viele Menschen fühlen sich in öffentlichen Gebäuden wie Parkhäusern nicht sicher vor Kriminalität. Deshalb unternehmen die Betreiber einiges, um das Sicherheitsempfinden der Kunden zu verbessern.

Moderne Parkhäuser sind hell und kundenfreundlich

Herbert Sliwinksi

Technischer Geschäftsführer, APAG Aachen © APAG

 

Viele Menschen fühlen sich in öffentlichen Gebäuden wie Parkhäusern nicht sicher vor Kriminalität. Deshalb unternehmen die Betreiber einiges, um das Sicherheitsempfinden der Kunden zu verbessern.

Für Herbert Sliwinski, Prokurist der Aachener Parkhaus GmbH (APAG), sind es weniger die tatsächlichen Fälle von Kriminalität als die öffentliche Darstellung, die dem Ansehen der Parkhäuser zu schaffen macht. „Das Vorurteil des besonderen Gefahrenraums wird durch das Fernsehen suggeriert“, sagt Sliwinski. Statistisch seien Parkhäuser sehr viel sicherer als öffentliche Plätze oder Wege. Das schlechte Image erklärt sich Sliwinski durch frühere Bauprojekte: Die meisten Parkhäuser der europäischen Großstädte wurden zwischen den 1960er und 1980er Jahren als gesichtslose Stahl-Beton-Konstruktionen mit nur wenig Rücksicht auf die Sicherheit gebaut. „Inzwischen ist die Mehrzahl der alten Parkhäuser saniert. Der Sicherheitsstandard im Bereich der Parkhäuser und Tiefgaragen hat sich enorm erhöht“, so Sliwinski.

Kunden sollen sich sicher fühlen

In Aachen hat man – wie auch anderswo – das eigene Sicherheitskonzept in den letzten Jahren immer wieder erweitert und verbessert. Vor allem das Sicherheitsempfinden der Kunden soll gestärkt werden. In ihren dreizehn Parkhäusern werden jedes Jahr rund vier Millionen Pkw abgestellt. Pro Auto rechnet das Unternehmen mit 2,3 Insassen – das ergibt im Jahr knapp 10 Millionen Kunden. Die sollen sich gut aufgehoben fühlen, ohne von Sicherheitsmaßnahmen verunsichert zu werden.

Er setzt deshalb auf vielschichtige Sicherheitskonzepte. Bauliche Maßnahmen, Videoüberwachung und vor allem das eigene Sicherheitspersonal bilden dabei die wichtigsten Eckpfeiler. Das Aachener Unternehmen beachtet bei der Planung neuer Großgaragen, dass diese ohne so genannte Unterzüge gebaut sind. Denn diese veraltete Konstruktionsweise mit zusätzlichen Stabilisierungselementen führt dazu, dass an den Decken der Parkebenen rechteckige Ausbuchtungen entstehen. Das Licht der Deckenbeleuchtung wird so an der Ausbreitung gehindert. Wo eine Lampe eigentlich einen viel größeren Bereich erhellen könnte, entsteht nur ein enger Lichtkegel. Zusätzliche Helligkeit und Sichtbarkeit wird in modernen Parkhäusern durch helle Farben und gut beleuchtete Ausgangsschilder erreicht. „Die wirkungsvollsten Maßnahmen sind oft psychologischer Natur“, verrät Sliwinski. Er bevorzugt zum Beispiel glatte Fahrbahnbeschichtungen in Parkhäusern und Tiefgaragen. „Glatte Flächen reflektieren das Licht der Deckenbeleuchtung und sorgen beim Befahren für ein quietschendes Geräusch. Das erzeugt beim Kunden den Eindruck von Neu- und Hochwertigkeit. Da hat man direkt bei der Einfahrt ein besseres Gefühl.“

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