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„Safer Nightlife“ in Dresden

Seit zehn Jahren ist das Fachteam „Mobile Jugendarbeit zur Suchtprävention der Diakonie Dresden in der Stadt unterwegs, um jungen Menschen die Wirkung von Drogen und Mechanismen bei Suchtverhalten zu verdeutlichen.

Mobile Jugendarbeit zur Suchtprävention


Die Safer Nightlife-Infostände gibt es in Dresdener Clubs und auf Festivals

© Diakonie Dresden

 

Seit mehr als 15 Jahren ist das Fachteam „Mobile Jugendarbeit zur Suchtprävention“ der Diakonie Dresden in der Stadt unterwegs, um jungen Menschen die Wirkung von Drogen und Mechanismen bei Suchtverhalten zu verdeutlichen.

Wie das Projekt entstand

Das Projekt ist 2005 unter dem Namen „Szenespezifische Straßen-Sozialarbeit“ entstanden. „Da ging es um junge Menschen zwischen 15 und 27, die im öffentlichen Raum anzutreffen und mehr oder weniger sozial benachteiligt waren“, erklärt das Fachteam „Mobile Jugendarbeit zur Suchtprävention“ der Diakonie Dresden. Damals lag der Fokus noch nicht auf „Sucht“. Im Laufe der Zeit hat sich jedoch herauskristallisiert, dass viele Leute nicht nur konsumieren, sondern riskant konsumieren bis hin zu Abhängigkeitserkrankungen bei legalen und illegalen Drogen.

„Safer Nightlife“ mit Infoständen

Heute ist das Dresdener Fachteam „Mobile Jugendarbeit zur Suchtprävention“ auf drei verschiedene Arten aktiv: in der Bildungsarbeit für Jugendliche sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, als Kooperationspartner von „HaLT!“, einem bundesweiten Projekt zur Alkoholprävention bei Kindern und Jugendlichen, und seit September 2014 unter dem Motto „apo(THEKE) – Safer Nightlife“ in Dresdener Clubs und auf Festivals in der Region. Das Team der Diakonie leistet nachts in den Clubs an Infoständen Aufklärungsarbeit und wird dabei von geschulten Ehrenamtlichen unterstützt. Nachdem das Projekt zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie eine längere Zwangspause einlegen musste, sind seit Frühjahr 2022 wieder Clubs geöffnet und Festivals werden veranstaltet. „Daher freuen wir uns, wieder mit unserem Infostand im Nachtleben unterwegs zu sein“, so das Fachteam. Das Angebot schaffe eine niederschwellige Möglichkeit, mit Konsumierenden in Kontakt zu kommen. Das Credo lautet: sachliche Aufklärung statt erhobener Zeigefinger. „Wir sind nicht da, um zu bewerten, sondern um zu zeigen: Wenn du dieses tust, hat es jene Folgen.“ Die Reflektion soll angeregt werden. Dazu werden zum Beispiel Substanz-Flyer verteilt, in denen die Wirkung und Risiken insbesondere des Mischkonsums von verschiedenen Substanzen erläutert werden. „Die Hauptdroge ist Alkohol, gefolgt von Nikotin, Cannabis, Amphetaminen (Speed) und Ecstasy.“ Das Infoangebot kommt an: Nach anfänglicher Skepsis und Verwunderung nahmen die Partygäste das Informationsangebot neugierig und gut an. Manche kannten die Infostände im Nachtleben bereits aus anderen Städten oder von Festivals. An den Ständen werden nicht nur gute Ratschläge, sondern auch Obst, Wasser, Traubenzucker, Ohrenstöpsel, Kondome und Safer-Use-Materialien verteilt. Mittlerweile hat sich (apo)THEKE – Safer Nightlife fest im Dresdner Nachtleben etabliert und wird als Angebot für alle Fragen rund um das Thema Gesundheitsförderung, Drogenkonsum und Schadensreduzierung im Nachtleben angenommen. Neben der Vor-Ort-Arbeit in Clubs, schulen die Mitarbeitenden von (apo)THEKE – Safer Nightlife auch Veranstaltende und Clubpersonal zum Thema Gesundheitsförderung im Nachtleben.

An den Ständen werden zahlreiche Safer-Use-Materialien verteilt

© Diakonie Dresden

Bildungsarbeit an Schulen

Das Team der Diakonie ist nicht nur nachts in der Stadt unterwegs: Tagsüber informieren sie in Schulen, Jugendwerkstätten und -häusern, Jugend-WGs und bei Großveranstaltungen über legale und illegale Drogen. So zum Beispiel Ende Mai bei den Aktionstagen „Legst du dich mit Crystal an?“ oder beim Internationalen Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige. In den Schulen wird rund drei Stunden lang in Gruppen bis zu 15 Personen gemeinsam über Drogen gesprochen. In der Gruppe wird zum Teil in Rollenspielen erarbeitet und reflektiert: Was sind Konsumgründe? Was ist die eigene Motivation? Gibt es auch andere Möglichkeiten, sich zu berauschen als mit Alkohol und Joints?

Kontakt

Diakonisches Werk, Stadtmission Dresden gGmbH

Fachteam Mobile Jugendarbeit zur Suchtprävention

Rothenburger Str. 9 01099 Dresden

Telefon: (0351) 89 96 06 07

E-Mail: [email protected]